Félice Desclabissac
Félice Desclabissac, geb. Kurzbauer (* 19. November 1876 in Wien; † 21. April 1938 in München), war eine deutsche Malerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Félice Kurzbauer war eine Nichte des früh verstorbenen österreichischen Malers Eduard Kurzbauer. Sie besuchte die Kunstschule für Damen in Krakau und die Damen-Akademie des Künstlerinnen-Vereins in München. Sie war auch eine Schülerin des deutschen Malers Alexander Desclabissac (* 1868 in Aachen; † wohl 1938 in München), den sie später heiratete und mit dem sie in München lebte. Daneben unterhielt sie zeitweilig ein Atelier in der Tagwerkerstraße in der österreichischen Stadt Gmunden.[1] Von 1933 bis 1938 wohnte sie in der Bismarckstraße 11/2 im Münchner Stadtteil Schwabing.[2]
Félice Desclabissac schuf bäuerliche Genrebilder und Blumenstücke in Tempera, Aquarell und als farbige Zeichnung. Ihre Arbeiten gestaltete sie flächig und setzte die Farben unvermittelt aneinander, ohne Übergänge zwischen den Konturen.[3] Ab 1908 beschickte sie eine Reihe von Ausstellungen in München, Dresden, Leipzig, Wien und Paris.[4] Sie war auch als Illustratorin tätig (u. a. für Sport im Bild), gestaltete Buchumschläge und Postkarten.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genrebilder
- Apfelschälerin, Bayerische Bäuerin, Oberösterreichische Bäuerinnen, Im Wirtshaus, Bäuerin an der Wiege, Tempera, 1912 bei Ausstellung Salon Pisko, Wien[5]
- In der Wirtsstube, Tempera, 1912 bei Münchner Jahresausstellung, Glaspalast
- Zillertalerinnen, Tempera, 1913 bei Jahresausstellung Wiener Künstlerhaus[6]
- Vor der Prozession und Heißer Tag, Tempera, 1913 bei Herbstausstellung, Wiener Künstlerhaus
- Zillertalerin, Tempera, 1914 bei 28. Ausstellung des Aquarellistenclubs, Wiener Künstlerhaus
- Hahnenrupferin und An der Wiege, Tempera, 1917 bei Ausstellung Österreichischer Künstlerbund, Wawra, Wien[7]
- Das tröstliche Wort, Tempera, 1918 bei Ausstellung Österreichischer Künstlerbund, Wawra, Wien[8]
- Die Puderquaste, Öl, 1919 bei Ausstellung Österreichischer Künstlerbund, Wawra, Wien[9]
- Unterhaltung, Tempera
- Biedermeierinnen, Tempera
- Gmundner Bäuerin, Tempera[10]
- Illustrationen und Buchgestaltung
- Waldemar Bonsels: Madame Potiphar. Eine Badereise. Illustriert von Félice & Alexander Desclabissac. E.W. Bacsels, München 1904.
- Horst Wolfram Geißler: Das Lied vom Wind. Den Umschlag zeichnete Frau Felice Desclabissac, München. Alexander Duncker Verlag, Weimar 1919 (ebenso: Der ewige Hochzeiter, Der letzte Biedermeier).
- Titelblatt für Sport im Bild, Nr. 3, 11. Februar 1930 und Nr. 15, 29. Juli 1930
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1908, 1909, 1912, 1914: Münchner Glaspalast
- 1911, 1913: Aquarell-Ausstellung Dresden
- 1912: Leipziger Jahresausstellung
- 1912: Ausstellung mit Edmund Steppes und Johannes Martini, Salon Pisko, Wien
- 1913: Wiener Künstlerhaus
- 1913: Société des Artistes Indépendants, Paris
- 1917, 1918, 1919: Österreichischer Künstlerbund, Wawra, Wien
- 1920: Kollektivausstellung Galerie Neuner, Berlin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Desclabissac, Félice, geb. Kurzbauer. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 120 (Textarchiv – Internet Archive).
- Desclabissac, Félice, geb. Kurzbauer. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 549 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Desclabissac, Felice. In: Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Ergänzungsband. Wien 1978, S. 90.
- Horst Ludwig: Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert. Band 5. Bruckmann. München 1993, ISBN 3-7654-1805-6, S. 172.
- Susanna Partsch: Desclabissac, Félice (geb. Kurzbauer). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 26, Saur, München u. a. 2000, ISBN 3-598-22766-3, S. 339.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gmundener Ateliers. In: Neues Wiener Tagblatt, 15. Juli 1914, S. 13 (online bei ANNO).
- ↑ Ilse Macek: Ausgegrenzt, entrechtet, deportiert: Schwabing und Schwabinger Schicksale: 1933 bis 1945. Volk, München 2008, ISBN 978-3-937200-43-9, S. 30.
- ↑ Ausstellung des österreichischen Künstlerbundes. In: Österreichs Illustrierte Zeitung, 21. Juli 1918, S. 18 (online bei ANNO).
- ↑ Susanna Partsch: Desclabissac, Félice (geb. Kurzbauer). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 26, Saur, München u. a. 2000, ISBN 3-598-22766-3, S. 339.
- ↑ Ausstellung Edmund Steppes, Johannes Martini, Felice Desclabissac. In: digitale-bibliothek.belvedere.at. Abgerufen am 18. März 2023.
- ↑ Katalog der XXXVIII. Jahresausstellung Wien Künstlerhaus. Wien 1913, S. 36.
- ↑ Katalog der XI. Jahresausstellung des Österreichischen Künstlerbundes in den Ausstellungsräumen bei C. J. Wawra. In: digitale-bibliothek.belvedere.at. Abgerufen am 18. März 2023.
- ↑ Katalog der XII. Jahresausstellung des Österreichischen Künstlerbundes in den Ausstellungsräumen bei C. J. Wawra. In: digitale-bibliothek.belvedere.at. Abgerufen am 18. März 2023.
- ↑ Katalog der Frühjahrsausstellung des Österreichischen Künstlerbundes in den Ausstellungsräumen bei C. J. Wawra. In: digitale-bibliothek.belvedere.at. Abgerufen am 18. März 2023.
- ↑ Desclabissac, Félice. In: Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: A-Dressler. Tusch, Wien 1980.
Personendaten | |
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NAME | Desclabissac, Félice |
ALTERNATIVNAMEN | Kurzbauer, Félice (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin |
GEBURTSDATUM | 19. November 1876 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 21. April 1938 |
STERBEORT | München |