Technische Hochschule Ulm

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Technische Hochschule Ulm
Gründung 1960
Trägerschaft staatlich
Ort Ulm
Bundesland Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Land Deutschland Deutschland
Rektor Volker Reuter
Studierende 2.915 (SoSe 2023)[1]
Mitarbeiter 504 (2022)[2]
davon Professoren 118 (2022)[2]
Website www.thu.de
Der Hauptcampus der Technischen Hochschule Ulm in der Prittwitzstraße
Der Campus Albert-Einstein-Allee auf dem Oberen Eselsberg
Das Einstein Motorsport-Team der Technischen Hochschule Ulm
Mithilfe von Lehrplatinen lernen Studierende die Wirkungsweise elektronischer Schaltungen und Systeme kennen und zu nutzen

Die Technische Hochschule Ulm (kurz THU; englisch Ulm University of Applied Sciences) ist eine staatliche Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ulm. Sie ist Gründungsmitglied im 2022 errichteten Promotionsverband der Hochschulen für angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg.[3]

1960 wurde die Vorgängerinstitution „Staatliche Ingenieurschule“ mit den vier Studiengängen Maschinenbau (Konstruktion), Maschinenbau (Fertigung), Nachrichtentechnik und Feinwerktechnik gegründet. Seit 1971 hatte sie den Rang einer Fachhochschule. Aufgrund des neuen Landeshochschulgesetzes erfolgte 2006 eine erneute Umbenennung zur „Hochschule Ulm“.[4]

Seit dem 1. März 2019 heißt die Hochschule „Technische Hochschule Ulm“ an den drei Standorten in Ulm: Prittwitzstraße, Eberhard-Finckh-Straße sowie Albert-Einstein-Allee.

In diesen sechs Fakultäten werden 23 Bachelor-,[5] 9 Master-[6] und 11 Duale Studiengänge[7] angeboten:

  • Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
  • Fakultät Mathematik, Natur- und Wirtschaftswissenschaften
  • Fakultät Informatik
  • Fakultät Maschinenbau und Fahrzeugtechnik
  • Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft
  • Fakultät Mechatronik und Medizintechnik

Die Hochschule unterhält Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen in 35 Ländern und insgesamt 65 Partnerschaften[8] auf allen fünf Kontinenten[9]. Studierende der Hochschule Ulm haben die Möglichkeit, ein Semester an einer der 140 Partnerhochschulen zu studieren bzw. ihr praktisches Studiensemester oder ihre Abschlussarbeit im Ausland durchzuführen. Die Technische Hochschule Ulm bietet neben Bachelor- und Masterstudiengänge ein kooperatives Doktorat mit ausgewählten Universitäten in einem Promotionskolleg an zudem können Promotionen durch die betreuenden Professoren der THU selbst über den Promotionsverband der HAWen in Baden-Württemberg durchgeführt werden.[10]

Mit dem Projekt der „Donauhochschulen“ betreibt die Hochschule ein internationales Netzwerk zwischen Hochschulen, Universitäten und Industrie entlang der Donau auf dem Themengebiet der regenerativen Energie und der effizienten Energienutzung, das verschiedene Austauschformate für Lehre, Forschung und Entwicklung organisiert.[11]

Der Campus Prittwitzstraße der Technischen Hochschule Ulm wurde Ende der 1950er Jahre vom Architekten Günter Behnisch entworfen.[12] Baubeginn war im Juli 1961. Bezogen wurden die Gebäude im November 1962. Wegen der angewandten Montagebauweise mit Betonfertigteilen wurde das Gebäude 2001 in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen und steht seitdem unter Denkmalschutz.[13]

Prägend sind die Reduktion auf wenige verwendete Materialien wie Beton, Stahl und Glas; die organische Eingliederung der Konstruktion in die Hanglage und die klare, zeitlose Formsprache der Gebäude. Als erstes großes Bauwerk des Landes Baden-Württemberg wurde die Technische Hochschule Ulm im Roh- und Ausbau mit industriell gefertigten Betonteilen konstruiert. Da in Deutschland die Fertigung unterschiedlichster Betonteile nicht im industriellen Standard möglich war, wurde dafür extra eine niederländische Technologie verwendet.

Der zweite Campus[14] am Standort Albert-Einstein-Allee wurde zuletzt 2021 durch einen Neubau ergänzt, der sich durch ein innovatives Energiekonzept (erneuerbare) auszeichnet[15].

Forschung, Entwicklung und Transfer an der Hochschule Ulm haben ein eigenständiges Profil, das sich aus dem Bildungsauftrag der Hochschulen ableitet. Die Hochschule Ulm verfügt über 14 Fakultäts-Institute, die in erster Linie der praxisnahen Lehre dienen, in denen aber auch Forschungsvorhaben durchgeführt werden. Die Dachorganisation für die Forschungsaktivitäten der Hochschule Ulm ist das Institut für angewandte Forschung (IAF) als selbstständige zentrale Einrichtung. Das IAF betreibt sowohl Ressortforschung als auch Auftragsforschung für Unternehmen.

Ausgewählte zusätzliche Einrichtungen umfassen:

Automotive Center

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Das Automotive Center ist Teil des Instituts für Fahrzeugsysteme (IFS). Neben Labor-, Büro- und Werkstatträumen verfügt es über drei große Prüfstände auf Industrieniveau[16]:

  • Mobilhydraulik-Prüfstand
  • Rollenprüfstand
  • Motorenprüfstand

Die Prüfstände sind sowohl in der fakultätsübergreifenden Lehre als auch in anwendungsorientierten Forschungsprojekten in der Fahrzeugtechnik, Fahrzeugelektronik und Mobilhydraulik im Einsatz.

Hydraulik Kompetenzzentrum

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Das Kompetenzzentrum Hydraulik ist eine 2012 gegründete, ausschließlich aus privaten Mitteln finanzierte Einrichtung. Über eine Million Euro sind von den Gründungsmitgliedern auf fünf Jahre zugesagt, um eine Plattform für die Weiterentwicklung der Hydraulik-Fachausbildung und -Forschung zu schaffen und die eigene Innovationskraft zu stärken.[17] Derzeit bündelt das Zentrum der Hochschule Ulm die Hydraulik-Fachkompetenz von fast 20 Firmen im süddeutschen Raum, deren Wettbewerbsfähigkeit in hohem Maße von qualifiziertem Nachwuchs mit einschlägigen Hydraulik-Kenntnissen abhängt. Die IHK Ulm fördert die Initiative mit 50.000 Euro pro Jahr.[18] Als hochmoderne Laborausstattung für Lehre und angewandte Forschung stehen unter anderem ein Ventil-Prüfstand im Maschinenlabor, ein Hydraulik-Prüfstand im Automotive-Center und eine Prüfeinrichtung für Fluide und Ölzustandssensoren zur Verfügung.

ZAFH Service-Robotik

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Das Zentrum für Angewandte Forschung an Fachhochschulen (ZAFH) forscht an der Hochschule Ulm im Bereich Service-Robotik, in dem Algorithmen und Verfahren entwickelt werden, um Service-Roboter zuverlässiger, alltagstauglicher und kostengünstiger zu machen. Eingerichtet wurde es im Rahmen einer wettbewerblichen Ausschreibung als Forschungsverbund der Hochschulen Ulm (Koordinator), Ravensburg-Weingarten und Mannheim, um die exzellente angewandte Forschung im Bereich der Servicerobotik zu bündeln, zu stärken und zu einem Exzellenzcluster auszubauen. Im Zeitraum von 1. Januar 2008 bis 31. März 2013 erfolgte die Förderung im Rahmen der Zukunftsoffensive IV „Innovation und Exzellenz“ und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).[19] Das ZAFH wird über die Förderphase hinaus als Exzellenzcluster weitergeführt und dient weiterhin als Anlaufstelle und Ansprechpartner für das Innovationsthema alltagstaugliche Serviceroboter.

Mit dem ZAFH „MikroSens - Innovative Millimeterwellen-Sensorik für industrielle Anwendungen“ soll kleineren und mittleren Unternehmen im Land neuartige und hochintegrierte Millimeterwellentechnik für verschiedene Applikationsfelder zugänglich gemacht werden. In dem Forschungsprojekt arbeiten die Hochschule Ulm, die Hochschule Heilbronn und die Hochschule Pforzheim zusammen mit der Universität Ulm an der Umsetzung dieser Technik für neue Messaufgaben beispielsweise in der Produktions- und Umwelttechnik. Das Projekt startete im September 2015 und wird mit rund 1,4 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg und der Europäischen Union gefördert.[20]

Studierendenvertretung

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Seit Oktober 2013 ist die Studierendenvertretung der Hochschule Ulm verfasst unter dem Namen „VS Ulm“. Die VS Ulm setzt sich für die Belange der Studierenden im Senat, den Fakultätsräten und den Studienkommissionen ein.

Neben der politischen Vertretung organisiert die VS Ulm auch verschiedene soziale Aktivitäten an der Hochschule Ulm, wie die Weihnachtsfeier, das Sommerfest Grill'n'Chill oder die Orientierungswoche bei der Erstsemestereinführung.

Commons: Technische Hochschule Ulm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistischer Bericht - Statistik der Studierenden - Sommersemester 2023, Tabelle 21311-07. (XLSX; 1,1 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 20. April 2024.
  2. a b Statistischer Bericht - Statistik des Hochschulpersonals 2022, Tabelle 21341-10. (XLSX; 1,5 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 20. April 2024.
  3. Gemeinsames Amtsblatt Baden-Württemberg (GABl.) Nr. 6 (2022) vom 29. Juni 2022, S. 419 ff.
  4. THU : Portrait. Von der SISU zur THU. Dezember 2023, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  5. Technische Hochschule Ulm. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  6. Technische Hochschule Ulm. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  7. Studium an der Hochschule Ulm - Duales Studium. Abgerufen am 21. April 2019.
  8. THU Partnerhochschulen Berichtsseite – 1 – Development Site. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. Technische Hochschule Ulm. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  10. Kooperatives Promotionskolleg der Universität Ulm und der Hochschule Ulm auf studium.hs-ulm.de vom 23. März 2021
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. August 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/danubeuniversities.eu
  12. Folkhard Cremer: Vollmontage-Schulen im Dienste der offenen Gesellschaft. Die Schulbauten des Büros Günter Behnisch aus den 1960er Jahren. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 40. Jahrgang 2011, Heft 3, S. 143–149 (PDF).
  13. Weitere Informationen im Blog-Eintrag "Architekt der Hochschule Ulm gestorben" im Blog "Updates" (Memento des Originals vom 2. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wettengl.info
  14. Technische Hochschule Ulm. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (deutsch).
  15. Technische Hochschule Ulm - Ersatzneubau Oberer Eselsberg. Abgerufen am 15. Dezember 2023.
  16. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hs-ulm.de
  17. http://www.hs-ulm.de/docs/institute/IFS/Hydraulik/_downloads/Flyer%20Hydraulik.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-ulm.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  18. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hs-ulm.de
  19. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zafh-servicerobotik.de
  20. https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/14-millionen-euro-fuer-die-hochschule-ulm/

Koordinaten: 48° 24′ 31,9″ N, 9° 59′ 51″ O