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Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

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Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Gründung 15. April 1992
Ort Karlsruhe
Bundesland Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Land Deutschland Deutschland
Rektor Rektorat[1]: Prorektorin in Vertretung für den Rektor Constanze Fischbeck, Prorektor Simon Sheikh und Kanzler Thomas Fröhlich
Studierende 328 (SoSe 2023)[2]
Mitarbeiter 82 (2022)[3]
davon Professoren 18 (2024)[4]
Website www.hfg-karlsruhe.de
Eingang der HfG (Foto: 2011)

Die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) ist eine 1992 gegründete staatliche Kunsthochschule in Karlsruhe. Die Schwerpunkte sind Medienkunst, Kommunikationsdesign, Produktdesign, Ausstellungsdesign und Szenografie, Kunstwissenschaft und Medienphilosophie[5] mit Augenmerk auf Interdisziplinarität zwischen den Fachbereichen. Die Hochschule hat etwa 328 Studierende.[2]

Performance/Vorlesung von Thierry Geoffroy (2011)

Die Hochschule wurde am 15. April 1992 als Reformhochschule eröffnet. Sie wurde gemeinsam mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe während der Jahre 1989 bis 1992 von Heinrich Klotz gegründet. Diese Verbindung von Lehr-, Forschungs- und Ausstellungsinstitutionen entspricht der selbst gestellten künstlerischen und pädagogischen Aufgabe, die traditionellen Künste auf die Medientechnologie und die elektronischen Herstellungsverfahren zu beziehen.

Klassische Formen wie Malerei waren nur mit einer Professur bis 2004 vertreten. Durch die Verknüpfung von künstlerischen, angewandten und theoretischen Studiengängen sollte interdisziplinäres Arbeiten gefördert werden. Mit der Zusammenführung von Medienkunst, Kunsttheorie und Design wollte Klotz ein „elektronisches Bauhaus“[6] begründen. Seit 1997 ist die HfG Karlsruhe ebenso wie das ZKM in einer denkmalgeschützten ehemaligen Munitionsfabrik untergebracht.

Nach dem Tod von Klotz 1999 übernahm zunächst Gunter Rambow die provisorische Leitung der Hochschule. Anfang 2001 wurde Peter Sloterdijk zum Rektor ernannt, was er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2015 blieb. Nach einer Übergangsphase unter dem stellvertretenden Rektor Volker Albus begann im Februar 2016 die Amtszeit Siegfried Zielinskis.[7] Im Dezember 2017 hat dieser nach eigenen Angaben die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg um die vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten. Als Grund gab er an, seine Reformvorstellungen seien nicht durchsetzbar gewesen.[8] Ab 1. April 2018 hatte Johan F. Hartle die Position des kommissarischen Rektors an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe inne.[9] Danach löste ihn Matthias Bruhn ebenfalls als kommissarischer Rektor ab, bevor mit Beginn des Wintersemesters 2019/20 dann Jan Boelen als Rektor eingesetzt wurde.[10] Ende März 2022 wurde Boelen auf Antrag der Professorenschaft im Senat abgewählt. Seine Amtszeit wurde vorzeitig zum 31. März 2022 beendet. Die Leitung der Hochschule wurde übernommen vom Kanzler Thomas Fröhlich sowie der Prorektorin Constanze Fischbeck.[11]

Am interdisziplinären Grundgerüst der Anfangsjahre wird mit den vier Praxisstudiengängen[12]

  • Ausstellungsdesign und Szenografie,
  • Kommunikationsdesign,
  • Medienkunst und
  • Produktdesign

sowie dem Theoriestudiengang

  • Kunstwissenschaft und Medienphilosophie

auch heute noch festgehalten. Allen Studiengängen gemeinsam ist die von Beginn an praktizierte Projektarbeit sowie stete Kooperationen mit dem benachbarten ZKM[13]. Für die praxisorientierte Ausbildung der HfG Karlsruhe wurden außerdem gebäudeinterne Werkstätten und Studios[14] eingerichtet.

Für die Studierenden der Theoriefächer ist die Wahl eines Praxisnebenfachs obligatorisch. Die Studierenden der Praxisfächer sind zum Studium eines Theoriefachs wie Kunstwissenschaft oder Medienphilosophie als Nebenfach verpflichtet. Die vier Praxisstudiengänge der HfG Karlsruhe sind durchlässige Studienfelder, die intensive Bezüge zu anderen Fächern zulassen und je nach Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt der beteiligten Hochschullehrer unterschiedliche Akzentuierungen erfahren. Die medientheoretische Analyse durchdringt die Praxisveranstaltungen, andererseits wird die medientheoretische und kunstwissenschaftliche Ausbildung durch einen unmittelbaren Praxisbezug konkretisiert.

Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife sowie die erfolgreiche Ablegung einer Aufnahmeprüfung.

An der HfG Karlsruhe werden keine Bachelor-/Master-Studiengänge angeboten, da ab dem ersten Semester das Projektstudium mit Inhalten, die nicht modularisiert werden können, praktiziert wird. Sie vergibt noch den international anerkannten Diplom- bzw. Magisterabschluss. Aufbauend auf dem Magisterabschluss ist zudem die Promotion (Dr. phil.) auf dem Gebiet der Kunstwissenschaft, der Medientheorie und der Philosophie möglich.[15] Die internationale Bologna-Kompatibilität der HfG-Abschlüsse ist gewährleistet. Im Jahr 2008 bescheinigte der Wissenschaftsrat in seinem Evaluationsgutachten der HfG Karlsruhe ein „ausgezeichnetes Ausbildungskonzept“.

Bezeichnung des Abschlusses in Klammern.

  • Medienkunst[16] (Diplom) mit den Lehrgebieten
    • Digitale Kunst/InfoArt
    • Film
    • Moving Images
    • Fotografie
    • Sound
    • 3D-Labor
    • Game-Lab
  • Produktdesign (Diplom)
  • Kommunikationsdesign (Diplom)
  • Ausstellungsdesign und Szenografie (Diplom) mit den Lehrgebieten
    • Szenografie
    • Ausstellungsdesign
    • Kuratorische Studien und dramaturgische Praxis
  • Kunstwissenschaft und Medienphilosophie (Magister) mit den Lehrgebieten
    • Kunstwissenschaft und Medientheorie
    • Philosophie und Ästhetik[17]
  • Paul Bailey (Kommunikationsdesign)
  • Matthias Bruhn (Kunstwissenschaft und Medientheorie)

Ehemalige Professoren

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Einzelnachweise

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  1. Rektorat. In: www.hfg-karlsruhe.de. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
  2. a b Statistischer Bericht - Statistik der Studierenden - Sommersemester 2023, Tabelle 21311-07. (XLSX; 1,1 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 18. April 2024.
  3. Statistischer Bericht - Statistik des Hochschulpersonals 2022, Tabelle 21341-10. (XLSX; 1,5 MB) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 18. April 2024.
  4. Personenverzeichnis. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
  5. Fachgruppen und Studiengänge. Abgerufen am 9. April 2020.
  6. Medienkunst (Media Art) (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive), vom 14. Juli 2014 auf www.hfg-karlsruhe.de.
  7. Geschichte der HfG Karlsruhe – Rückblick auf die kurze Geschichte der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe. In: HfG Karlsruhe. Abgerufen am 26. Januar 2018.
  8. HfG Karlsruhe muss rasch einen neuen Rektor/eine neue Rektorin finden. In: HfG Karlsruhe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2018; abgerufen am 26. Januar 2018.
  9. Semestereröffnung und Führungswechsel an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. (hfg-karlsruhe.de [abgerufen am 19. April 2018]).
  10. Jan Boelen wird neuer Rektor der Karlsruher HfG (Memento des Originals vom 21. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bnn.de. Artikel vom 15. Mai 2019, abgerufen am 15. Mai 2019.
  11. Badisches Tagblatt vom 12. April 2022: Konflikt an Karlsruher Hochschule eskaliert, von Andreas Jüttner, abgerufen am 24. Januar 2023
  12. Das Studium an der HfG Karlsruhe. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  13. Kooperationen. Abgerufen am 9. April 2020.
  14. Studios und Werkstätten. Abgerufen am 9. April 2020.
  15. Promotionsordnung der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. (PDF) 27. März 2015, abgerufen am 26. Januar 2018.
  16. Fachgruppen und Studiengänge. Abgerufen am 9. April 2020.
  17. http://beta.hfg-karlsruhe.de/studium/fachgruppen-und-studiengange/
  18. Personenverzeichnis. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
  19. Personenverzeichnis. Abgerufen am 9. April 2020.
  20. Personenverzeichnis. Abgerufen am 9. April 2020.

Koordinaten: 49° 0′ 6″ N, 8° 23′ 2″ O