Fahnenhügel (Eisleben)
Koordinaten: 51° 32′ 40″ N, 11° 31′ 44,8″ O
Fahnenhügel (Eisleben) | ||
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Blick auf den Hügel | ||
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Wann | Jungsteinzeit | |
Wo | Lutherstadt Eisleben, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
Der Fahnenhügel ist ein jungsteinzeitlicher Grabhügel bei Lutherstadt Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt. 1837 wurde hier ein Becher der endneolithischen Schnurkeramischen Kultur (2800–2200 v. Chr.) gefunden.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hügel befindet sich 1,5 km nordwestlich von Eisleben auf einem langgestreckten Höhenrücken, direkt an einer Wegkreuzung.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der recht große, baumbestandene Hügel ist spätestens im 19. Jahrhundert durch Grabungen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. In jüngerer Zeit wurden durch einen Bagger Schäden verursacht. 1837 wurde aus dem Hügel ein Becher der Schnurkeramischen Kultur geborgen; die genauen Fundumstände sind unbekannt. Der Becher hat eine Höhe von 9 cm und einen Durchmesser von 5 cm am Boden, von 8 cm am Bauch und 7 cm an der Mündung. Er besitzt ein S-förmiges Profil, zwei am oberen Bauch nebeneinander angebrachte Henkel und eine Verzierung aus jeweils vier umlaufenden Schnurlinien am Hals und Oberbauch sowie dazwischen liegenden schraffierten Dreiecken. Der Becher befindet sich heute in den Regionalgeschichtlichen Sammlungen der Lutherstadt Eisleben und stellt den einzigen Fund aus dem Fahnenhügel dar. Auch eine Untersuchung der Universität Leipzig im Jahr 2003 erbrachte keine neuen Erkenntnisse. Es bleibt daher unklar, ob der Hügel von den Angehörigen der Schnurkeramischen Kultur errichtet oder lediglich nachgenutzt wurde. Nach der Untersuchung im Jahr 2003 erfolgte eine Restaurierung des Fahnenhügels.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Götze, Paul Höfer, Paul Zschiesche: Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer Thüringens. Kabitzsch, Würzburg 1909, S. 24 (Online).
- Hermann Größler: Die schnurverzierten Gefäße in der Sammlung des mansfeldischen Geschichts- und Altertumsvereins zu Eisleben. In: Mansfelder Blätter. Band 20, 1906, S. 231 (Online).
- Waldemar Matthias: Kataloge zur Mitteldeutschen Schnurkeramik. Band 4. Südharz-Unstrut-Gebiet. Ulrich Fischer dem führenden Spezialisten auf dem Gebiete der Schnurkeramikforschung anläßlich seines 60. Geburtstages am 3. Juli 1975 in kollegialer Verbundenheit gewidmet (= Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Band 28). Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1974, S. 104, Taf. 41,7.
- Detlef W. Müller: Lutherstadt Eisleben, Ldkr. Mansfelder Land. In: Siegfried Fröhlich (Hrsg.): Aus der Vorgeschichte Sachsen-Anhalts. Landesamt für archäologische Denkmalpflege Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 1995, ISBN 3-910010-13-X, Nr. 9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archäologische Funde. Luthers Grube stellt alles in Schatten. In: mz-web.de. 30. Dezember 2003. Abgerufen am 15. August 2018.