Falk von Wangelin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Falk von Wangelin (* 31. Dezember 1939 in Guhlau, Landkreis Reichenbach (Eulengebirge)) ist ein deutscher Bühnen- und Kostümbildner. Über 50 Jahre war er am Volkstheater Rostock engagiert, dessen ästhetisches Profil er in dieser Zeit entscheidend mitprägte.[1]

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falk von Wangelin studierte von 1959 bis 1964 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Hans Reichard. Von 1964 bis 1967 arbeitete er als Bühnenbildner am Volkstheater Rostock. Es folgten Engagements am Volkstheater Halberstadt (1967 bis 1969) sowie an den Staatstheatern Dresden (1969 bis 1971). Von 1971 bis 1973 arbeitete von Wangelin am Deutschen Theater Berlin unter der Leitung des Intendanten Hanns Anselm Perten. 1973 wechselte Perten in gleicher Funktion ans Volkstheater Rostock und engagierte von Wangelin als Chefbühnenbildner und Ausstattungsleiter.[1]

In den kommenden Jahrzehnten prägte von Wangelin als Bühnenbildner vor allem die Inszenierungen des Regisseurs Perten sowie die Ur- und Erstaufführungen des Dramatikers Peter Weiss mit, die überregionale Aufmerksamkeit erreichten.[2] Insgesamt schuf von Wangelin 157 Bühnen- und Kostümbilder für Inszenierungen des Volkstheaters Rostock. Charakteristisch für seine Arbeit ist ein kräftiger, bildhafter Stil, der auch phantastische Elemente einschließt.[1]

Für die Ausstattung von Klaus Störtebeker: Dramatische Ballade von KuBa in den Jahren 1980–1981 stand Falk von Wangelin.[3] Ebenfalls zu seinem Verantwortungsbereich gehörte von 1997 bis 2019 erneut die Ausstattung der traditionellen Störtebeker-Festspiele auf der Freilichtbühne Ralswiek (Rügen).[4]

Von Wangelin gastierte u. a. an den Theatern und Opernhäusern in Dresden, Leipzig und Berlin. Zu seinem 80. Geburtstag veranstaltete das Volkstheater Rostock eine Retrospektive.[2]

Von Wangelin war bis 1990 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Er nahm ab 1967 an der Prager Quadriennale des Bühnenbilds teil.

Arbeiten (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ingeborg Pietzsch, Gunter Kaiser und Detlev Schneider (Hrsg.): Bild und Szene. Bühnenbildner der DDR. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1988, ISBN 3-362-00243-9
  • Wangelin, Falk Jacobi von. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 999
  • Wangelin, Falk von. In: Ingrid Bigler-Marschall (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Band V: Uber – Weisbach. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 978-3-11-044273-1, S. 2988.
  • Wangelin, Falk von. In: Ingrid Bigler-Marschall (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Nachtragsband 8: V – Z. De Gruyter, Berlin 2020, ISBN 978-3-11-063207-1, S. 123.
  • Wangelin, Falk Jacobi. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Internationale Künstlerdatenbank – Online (AKL-online), De Gruyter 2021.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Christoph Trilse, Klaus Hammer, Rolf Kabel: Theaterlexikon. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1977
  2. a b Bühnenbildner-Legende Falk von Wangelin: Der Theatermann hinter den Kulissen. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  3. Programmheft + Beilage zur Aufführung der Dramatischen Ballade Klaus Störtebeker Hrsg.: Rat des Bezirkes Rostock, Rostock 1980, 1981 DNB 953711250.
  4. Im Gespräch mit Falk von Wangelin. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  5. „Bi uns tu Hu“ Niederdeutsche Geschichten von Anno Tobak un vön hüt (1979) im Fernsehen der DDR, 1980 ausgestrahlt.
  6. Stratenmusik – Fernsehaufführung der niederdeutschen Komödie von Paul Schurek, „Plattdütsch Späldäl am Volkstheater Rostock“ (1982) präsentiert vom Ostseestudio Rostock im Fernsehen der DDR 1982 / 1983 ausgestrahlt. Fernsehregie: Heinz Seibert.