Schlingknöterich

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Schlingknöterich

Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Flügelknöteriche (Fallopia)
Art: Schlingknöterich
Wissenschaftlicher Name
Fallopia baldschuanica
(Regel) Holub

Der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Knöterichgewächse.

Die verholzende und winterharte Kletterpflanze besitzt ca. 8 cm lange breit-herz- bis eiförmige Blätter und zur Blütezeit (Juni bis Oktober) eine Vielzahl grünlichweißer, später weißrosa bis gelblicher Blütenrispen.[1] Sie hat bis zu 2 Meter tiefe Wurzeln.[2]

Blütenstand

Chromosomenzahl

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[3]

Einzelne Blüte

Der „hopfisch“ windende Schlingknöterich kann mit Kletterhilfen, z. B. als Fassadenbegrünung, auch nördlich ausgerichtet, 9 bis 15 Meter hoch wachsen. Er braucht ausreichend große Kletterflächen und kann größere Fassaden schnell zugrünen. Deswegen wird er auch Architektentrost genannt.[4] Bei Imkern ist der Schlingknöterich als sehr gute Bienenweide mit langem Blühzeitraum zu einer Zeit, in der das Nahrungsangebot für Insekten nachlässt, beliebt.[5]

Der Schlingknöterich kann in der Vegetationsperiode bis zu 30 cm täglich wachsen. So breitet er sich oft unkontrolliert auf benachbarte Gebäude oder Pflanzen aus, von wo er nur schwer wieder zu entfernen ist. Er verdrängt leicht andere schwächer wachsende Kletterpflanzen. Der kräftige Stamm kann Bäume, Dachrinnen etc. umschlingen und schädigen. Zur Kontrolle könnte die Pflanze daher im Februar/März ähnlich Wein "auf den Stock" zurückgeschnitten werden. Ein mehrmaliger Schnitt im Jahresverlauf kann allerdings leicht zum plötzlichen Ableben der Pflanze führen. Aus der Wurzel treibt sie in der Regel nicht neu aus.[6]

Der Schlingknöterich war ursprünglich in Tadschikistan verbreitet, nach anderen Autoren auch in China, Afghanistan und Pakistan.[7] Er ist auf den Britischen Inseln, in Spanien, Mitteleuropa (hauptsächlich in Österreich) und Rumänien, aber auch in Nordamerika, Costa Rica und in Neuseeland ein Neophyt.[7]

Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica)

Erstbeschreiber ist Eduard August von Regel, der die Pflanze 1883 im heutigen Tadschikistan gesammelt hatte und ihr 1884 den Namen Polygonum baldschuanicum gab. Im Jahr 1899 sandte angeblich der französische Missionar Georges Eleosippe Aubert dem Botaniker Louis Henry Früchte zu, die dieser erfolgreich aussäte. Henry beschrieb die Pflanze 1907 unter dem Namen Polygonum aubertii, nach dem Missionar Aubert.[8] Sowohl Polygonum baldschuanicum als auch Polygonum aubertii wurden später zu Bilderdykia und schließlich 1971 durch Josef Holub zu Fallopia gestellt. Holub wies nach, dass beide Namen dieselbe Art bezeichnen und dass der gültige Name – nach der PrioritätsregelFallopia baldschuanica (Regel) Holub sein muss. Synonyme sind: Polygonum baldschuanicum Regel, Polygonum aubertii L. Henry, Fallopia aubertii (L. Henry) Holub, Bilderdykia baldschuanica (Regel) D.A. Webb, Bilderdykia aubertii (L. Henry) Moldenke.

Commons: Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fallopia bei spektrum.de, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  2. Schlingknöterich: Kletterpflanze für Fassaden, Zaun oder Balkon bei gartenbista.de, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  3. Fallopia baldschuanica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Kennen Sie Architektentrost?, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, 15. Januar 2015.
  5. Schlingknöterich bei gartendialog.de, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  6. Schlingknöterich: Kletterpflanze für Fassaden, Zaun oder Balkon bei gartenbista.de, abgerufen am 19. Oktober 2019.
  7. a b Fallopia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. August 2017.
  8. William T. Stearn: Stearns Dictionary of plant names. Cassell, London 1996, S. 56.