Faloodeh
Faloodeh (فالوده fālūde) ist eine traditionelle persische Süßspeise aus stärkehaltigen dünnen Nudeln und einem sorbetartigen Sirup. Faloodeh wird mit Rosen- oder Zitronensirup zubereitet und mit Früchten und gehackten Pistazien serviert. Die Ursprünge von Faloodeh sind bis in das Jahr 400 v. Chr. zurückzuverfolgen.[1][2] Faloodeh wird im Iran ebenso wie das klassische persische Milchspeiseeis Bastani sonati in traditionellen Eisgeschäften verkauft. Faloodeh ist auch im Nahen Osten sowie in Afghanistan, Indien und Pakistan bekannt.[3] Ähnliche Desserts sind das indisch-pakistanische Faluda sowie das in Ostasien verbreitete Cendol.
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Faloodeh wird ein stärkehaltiger Teig durch Pressen durch ein Sieb zu dünnen Nudeln verarbeitet. Ursprünglich wurden Weizen und Reisstärke verwendet, in neuerer Zeit auch Kartoffel- oder Maisstärke. In neuerer Zeit können gerade im Privatbereich zur Herstellung auch handelsübliche Glasnudeln verwendet werden. Sie werden gekocht und kleingeschnitten. Anschließend vermischt man die abgekühlten Nudeln mit eisgekühltem Sirup, der fast die Konsistenz eines Sorbets hat. Bei der bekanntesten Variante, dem Faloodeh Shirazi, deren Ursprung in Shiraz liegt, verwendet man Rosensirup und Zitronensaft. Man kann das Faloodeh noch mit Beeren oder Pistazien garnieren.[4][5][6] Es kann auch mit Bastani sonati, dem klassischen persischen Milchspeiseeis, serviert werden.[1] In der reinen Sorbetversion eignet sich Faloodeh als Dessert in der koscheren Küche, da es keine Milchbestandteile enthält und somit parve ist.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Faloodeh gilt als eine der Urformen aller Eisdesserts.[1] Die Verwendung von Yachtschals zur Kühlung und Lagerung von Eis ist seit 500 v. Chr. belegt. Im Winter aus den Bergen geerntetes Eis wurde hier aufbewahrt und diente zur Kühlung von Speisen während der Sommermonate. Das Eis wurde auch zur Zubereitung von gekühlten Scherbetts verwendet. Aus diesen eisgekühlten Scherbetts entwickelte sich ein eisgekühltes Dessert, das in der Urform aus zerstoßenem Wassereis, Honig, Gewürzen wie Safran und Früchten bestand; später wurde es durch Hinzufügen von feinen Nudeln aus Stärke ergänzt.[1] Über die indischen Moguln gelangte das Dessert im 16. bis 18. Jahrhundert nach Indien und Südostasien, wo es verschiedene dortige Spezialitäten wie Faluda oder Cendol inspirierte.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Gil Marks: „Encyclopedia of Jewish Food“ HMH, 2010
- ↑ Howard Belton: „A History of the World in Five Menus“, AuthorHouse, 2015
- ↑ Tarla Dalal: „Chaat Cookbook“, Sanjay & Co, 2000
- ↑ Louisa Shafia: „The New Persian Kitchen: A Cookbook“, Potter/Ten Speed/Harmony/Rodale, 2013.
- ↑ Soraya Vatandoust: „Authentic Iran: Modern Presentation of Ancient Recipes“, Xlibris Corporation, 2015
- ↑ Faloodeh: Persian Rosewater and Lemon Sorbet ( des vom 12. Mai 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf thepersianfusion.com vom 10. Mai 2015, abgerufen am 15. November 2020