Familienbad Floriansmühle

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Ehemaliger Eingangsbereich, Zustand Juni 2019

Das Familienbad Floriansmühle (auch Floriansmühlbad) war ein Flussbad im Münchner Stadtteil Freimann. Es lag am Mühlbach, der in den Garchinger Mühlbach übergeht, an der heutigen Floriansmühlstraße 23, in der Nähe der Anlagen des Bayerischen Rundfunks.

Aufnahme von 1975
Luftbild des Geländes aus den 2020er Jahren

Das Bad wurde im Jahr 1932 von Karl Kaltenbach, einem früheren Olympiateilnehmer, und seiner Frau Anna, die damals in der Floriansmühle lebten, eröffnet. Später übernahmen deren Tochter und ihr Ehemann Artur Doppelhamer das Bad. Nach Verkauf des Geländes an die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (heute HypoVereinsbank) wurde das unrentabel gewordene Bad 1988 geschlossen. Die verwilderte Anlage ist noch erhalten, aber nicht zugänglich. Bemühungen um eine Wiedereröffnung hatten keinen Erfolg. Eine teilweise Wohnbebauung mit 600 Wohnungen durch die Bayerische Hausbau, an die das Gelände weiter verkauft wurde, ist geplant,[1] während östlich des Kanals (entlang der Sondermeierstraße) ein öffentlicher Park vorgesehen ist.[2]

Neben dem vom Mühlbach durchflossenen, vom Schwabinger Bach gespeisten, ziemlich kalten Kanal (maximal 21 °C) gab es das heute zugewachsene betonierte große Becken und ein Nichtschwimmerbecken. Im Kiosk verkaufte Familie Doppelhamer Erfrischungen und u. a. selbst gefertigten Apfelstrudel.

  • Das Floriansmühlbad war, auch durch seine Nähe zu den Freimanner Studios des Bayerischen Rundfunks, ein beliebter Treffpunkt. „Am Rande des Beckens traf sich die Schwabinger Prominenz[3], der Regisseur Wolfgang Petersen drehte dort Szenen für die 'unendliche Geschichte' …“[4].
  • Der Filmessay München – Geheimnisse einer Stadt (erschienen 2000) zeigt Filmaufnahmen des überwucherten Geländes.[5] Die Aufnahmen entstanden im August 1999. Der gesprochene Kommentar stammt von Michael Althen.[6]
  • Im 2020 bei Rowohlt erschienenen Roman Mein Sommer mit Anja des Schauspielers Steffen Schroeder spielt das Flussbad eine wichtige Rolle. Schroeder verlebte in den 80er Jahren die Sommer seiner Kindheit hauptsächlich in diesem Schwimmbad.[7]

Einzelnachweise

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  1. Ellen Drexel/Sebastian Krass: Bauen in den Auen, Süddeutsche Zeitung vom 17. Juli 2024, S. R 4
  2. https://spd-muenchen.de/news/die-menschen-in-freimann-bekommen-endlich-ihren-bach-zurueck/
  3. Slideshow | So wars in der Floriansmühle. In: München Mal Anders. Abgerufen am 4. September 2022.
  4. Pia Ratzesberger: Münchens vergessenes Schwimmbad. Süddeutsche Zeitung vom 19./20. Juni 2019, Seite R5 (online)
  5. Lisa Sonnabend: Pflicht für Bewohner: Zehn Filme, die ein Münchner gesehen haben muss In: sueddeutsche.de, Beitrag vom 2. April 2013, aufgerufen am 21. Juni 2024
  6. Booklet zu: München – Geheimnisse einer Stadt, absolut medien GmbH, 2012, ISBN 978-3-89848-391-9, S. 16–17 (Aufnahmedatum, Kommentar)
  7. Michael Bremmer: Geschichten von der Liegewiese, in: Süddeutsche Zeitung vom 30./31. Mai/Juni 2020, R 6.
  • [1] Küss mich wach! Welt am Sonntag vom 17. August 2003
  • [2] Artikel im Münchner Wochenanzeiger vom 6. Mai 2014
  • [3] Antrag im Stadtrat: Ein neues Freibad an der Floriansmühle? Die Abendzeitung vom 25. Februar 2014
  • Ansicht des Familienbades Florianmühle von 1934 im Online-Archivkatalog des Stadtarchivs München
  • Pia Ratzesberger: Münchens vergessenes Schwimmbad. Süddeutsche Zeitung vom 19./20. Juni 2019, Seite R5
  • Benjamin Stolz: Das Floriansmühlbad hat eine grüne Zukunft. Süddeutsche Zeitung vom 17./18. Dezember 2022, Seite R 7

Koordinaten: 48° 11′ 33,4″ N, 11° 37′ 26,3″ O