Fat Cat Day
Als Fat Cat Day wird der Tag bezeichnet, an welchem ein Topmanager brutto so viel verdient hat wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in einem Jahr. Die Bezeichnung stammt aus Großbritannien und wurde von der Denkfabrik High Pay Centre erfunden.[1] Die Vorstände der Unternehmen, welche im FTSE 100 Index gelistet sind, verdienten im Jahr 2016 ein Einkommen von 3,45 Millionen Pfund (Median). Das ist 120 mal so viel wie das Durchschnittseinkommen eines in Vollzeit Arbeitenden von 28.758 Pfund. Teilt man die 365 Tage eines Jahres durch 120, ergibt sich, dass ein Topmanager nur drei Arbeitstage benötigt, um ein durchschnittliches Bruttogehalt zu erhalten. Im Jahr 2018 wurde dementsprechend am Donnerstag, den 4. Januar 2018 ein Fat Cat Thursday ausgerufen.[2]
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Kammer für Arbeiter und Angestellte verdienten die Vorstandsvorsitzenden der im ATX notierten Unternehmen 2016 nach sechs Arbeitstagen das Medianeinkommen eines Angestellten, somit wäre der Fat-Cat-Day (feiertagsbedingt durch den 1. und 6. Jänner) in Österreich am 8. Jänner.[3] Im Jahr 2022 benötigte ein ATX-Vorstand fünf Werktage, um das Median-Jahreseinkommen eines österreichischen Beschäftigten zu verdienen.[4][5] 2023 wurde dieser Tag bereits am 5. Jänner ausgerufen. Basis war das Durchschnittsbruttogehalt von 2021, das bei 34.776 Euro im Jahr lag, das der Spitzenmanager bei 2,8 Mio.[6][7]
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Basis des durchschnittlichen (statt des medianen) Brutto-Jahreseinkommens in Deutschland berechnete die Welt, dass die Vorstände von Dax- und MDax-Konzernen den Fat Cat Day im Jahr 2018 nach 5, in 2020 schon nach 3,5 Arbeitstagen erreichen. Also verdienten sie 2018 bis zum 5. Januar so viel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in einem Jahr.[8] Im Jahr 2020 wurde der Fat Cat Day bereits nach weniger als 3,5 Arbeitstagen erreicht.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karsten Seibel: Chefgehälter: Heute Mittag schlägt die Stunde der „fetten Katzen“, Die Welt, 5. Januar 2018
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ralph Denzel: „Fat-Cat-Day“: Warum Topmanager sich heute freuen können. Südkurier, 5. Januar 2017.
- ↑ Rupert Neate: “Fat Cat Thursday”: top bosses earn workers' annual salary by lunchtime. The Guardian, 4. Januar 2018.
- ↑ derStandard.at: Vorstandschefs verdienen in sechs Tagen das Jahresgehalt von mittleren Angestellten. Artikel vom 29. Jänner 2018, abgerufen am 29. Jänner 2018.
- ↑ "Fat Cats": Österreichs Topmanager verdienen in fünf Tagen ein mittleres Jahresgehalt. Abgerufen am 19. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ ConnyGrotte: "Fat Cat Day": AK kritisiert hohe Vorstandsgehälter. 7. Januar 2022, abgerufen am 19. Januar 2022.
- ↑ „Fat Cat Day“: AK-Kritik an Spitzenmanagern, ORF on am 5, Jänner 2023.
- ↑ 5. Jänner 2023: Fat Cat Day, Arbeiterkammer am 5. Jänner 2023.
- ↑ Karsten Seibel: „Fat Cat Day“: Jetzt schlägt die Stunde der „fetten Katzen“. In: DIE WELT. 5. Januar 2018 (welt.de [abgerufen am 19. Januar 2022]).
- ↑ Karsten Seibel: „Fat Cat Day“: Jetzt verdient Ihr Chef mehr als Sie im ganzen Jahr. In: DIE WELT. 7. Januar 2020 (welt.de [abgerufen am 19. Januar 2022]).