Aschach (Innbach)
Aschach | ||
Mündung der Aschach (unten) in den Innbach | ||
Daten | ||
Lage | Oberösterreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Innbach → Donau → Schwarzes Meer | |
Ursprung | Zusammenfluss von Dürrer und Fauler Aschach 48° 19′ 13″ N, 13° 48′ 31″ O | |
Quellhöhe | ca. 365 m ü. A. | |
Mündung | unterhalb von Eferding in den InnbachKoordinaten: 48° 18′ 19″ N, 14° 5′ 58″ O 48° 18′ 19″ N, 14° 5′ 58″ O | |
Mündungshöhe | 264 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | ca. 101 m | |
Sohlgefälle | ca. 2,9 ‰ | |
Länge | 35 km[2] | |
Einzugsgebiet | 358 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Kropfmühle[3] AEo: 312,2 km² Lage: 24,5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (28.08.2003) MNQ 1976–2009 MQ 1976–2009 Mq 1976–2009 MHQ 1976–2009 HHQ (12.08.2002) |
270 l/s 1 m³/s 4,43 m³/s 14,2 l/(s km²) 109 m³/s 290 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Leitenbach, Sandbach | |
Rechte Nebenflüsse | Michaelnbach, Prambach | |
Einwohner im Einzugsgebiet | ca. 33.000 |
Dürre Aschach | ||
Dürre Aschach bei Holzleithen | ||
Daten | ||
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Aschach → Innbach → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | bei Pauredt (Gde. Wendling) 48° 15′ 1″ N, 13° 38′ 8″ O | |
Quellhöhe | ca. 430 m ü. A.[2] | |
Zusammenfluss | bei Niederspaching mit der Faulen Aschach 48° 19′ 13″ N, 13° 48′ 31″ O | |
Mündungshöhe | 365 m ü. A. | |
Höhenunterschied | ca. 65 m | |
Sohlgefälle | ca. 3,8 ‰ | |
Länge | ca. 17 km[2] | |
Abfluss am Pegel Neumarkt im Hausruckkreis[3] AEo: 25,8 km² Lage: 8,15 km oberhalb der Mündung |
NNQ (17.09.1994) MNQ 1971–2009 MQ 1971–2009 Mq 1971–2009 MHQ 1971–2009 HHQ (18.07.1997) |
7 l/s 60 l/s 340 l/s 13,2 l/(s km²) 11,8 m³/s 38,6 m³/s |
Faule Aschach | ||
Faule Aschach bei Niederaching | ||
Daten | ||
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Aschach → Innbach → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | bei Endt (Gde. Kallham) 48° 17′ 27″ N, 13° 40′ 23″ O | |
Quellhöhe | ca. 430 m ü. A.[2] | |
Zusammenfluss | bei Niederspaching mit der Dürren Aschach 48° 19′ 13″ N, 13° 48′ 31″ O | |
Mündungshöhe | 365 m ü. A. | |
Höhenunterschied | ca. 65 m | |
Sohlgefälle | ca. 4,6 ‰ | |
Länge | ca. 14 km[2] | |
Abfluss am Pegel Edtmühle[3] AEo: 56,4 km² Lage: 880 m oberhalb der Mündung |
NNQ (19.08.1991) MNQ 1981–2009 MQ 1981–2009 Mq 1981–2009 MHQ 1981–2009 HHQ (18.07.1997) |
2 l/s 150 l/s 750 l/s 13,3 l/(s km²) 26,2 m³/s 78,4 m³/s |
Die Aschach ist ein Fluss in Oberösterreich in den Bezirken Grieskirchen und Eferding. Sie entsteht aus der Vereinigung der Dürren Aschach und der Faulen Aschach und ist mit Trattnach und Innbach Teil des Gewässersystems, das den nördlichen Hausruck direkt zur Donau entwässert.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dürre Aschach entspringt in etwa 430 m Seehöhe bei der Ortschaft Pauredt in der Gemeinde Wendling. Sie fließt dann in nordöstlicher Richtung durch Neumarkt im Hausruckkreis und Pötting.
Die Faule Aschach entspringt bei Endt im Gemeindegebiet von Kallham, fließt anfangs in östlicher, dann in nordöstlicher Richtung und wendet sich bei Bruck an der Aschach nach Ost bis Südosten.
In Niederspaching vereinigen sich die Dürre Aschach und die Faule Aschach zur Aschach. Die Dürre Aschach ist bis zum Zusammenfluss 17 km, die Faule Aschach knapp 14 km lang.[2]
Unterhalb von Waizenkirchen erfolgt der Durchbruch durch den Sauwald, den südlich der Donau liegenden Teil der Böhmischen Masse. Die Aschach weist auf diesem Abschnitt mit 10 ‰ das höchste Gefälle in ihrem Verlauf auf. Danach fließt sie durch das Eferdinger Becken, passiert Hartkirchen und, etwas weiter entfernt, Aschach an der Donau.
Ursprünglich mündete die Aschach bei Brandstatt (Gemeinde Pupping) in die Donau. Mit dem Bau des Donaukraftwerks Aschach wurde ihr Verlauf geändert. Ein Teil wird bei Pupping in den sogenannten Aschacharm geleitet, der nach 9 km unterhalb von Eferding in den Innbach mündet. Der Rest vereinigt sich in der Nähe der ursprünglichen Mündung mit dem künstlich angelegten Begleitgerinne des Kraftwerks. Dieses verläuft parallel zur Donau und mündet nach 9 km ebenfalls in den Innbach, kurz bevor dieser in die Donau mündet.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten Zubringer sind der Leitenbach (Länge 19 km, Einzugsgebiet 75 km²) und der Sandbach (Länge 14 km, Einzugsgebiet 44 km²), die nur 300 m entfernt voneinander unterhalb von Waizenkirchen von links in die Aschach münden.[1] In Punzing fließt der Prambach in die Aschach.
Wasserführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der mittlere Abfluss der Aschach am Pegel Kropfmühle beträgt 4,43 m³/s, was einer Abflussspende von 14,2 l/s·km² entspricht. Der höchste Abfluss erfolgt in den Wintermonaten, die abflussärmsten Monate sind Juni bis Oktober. Das winterpluviale Abflussregime[4] weist dabei eine mäßig starke Amplitude auf, der mittlere Abfluss ist im abflussreichsten Monat März mit 8,37 m³/s gut drei Mal so hoch wie im abflussärmsten Monat September.[3]
Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Neumarkt bis Waizenkirchen ist die Dürre Aschach bzw. Aschach weitgehend begradigt und hart reguliert, ebenso im Eferdinger Becken. Lediglich die Durchbruchsstrecke durch den Sauwald ist weitgehend naturbelassen. Dieser Teil gehört zum Europaschutzgebiet (Natura 2000-Gebiet) „Oberes Donau- und Aschachtal“.
Das Einzugsgebiet der Aschach wird intensiv landwirtschaftlich genutzt: 41 % des Einzugsgebiets sind Ackerfläche, nur 18 % Wald.[1] Die Viehhaltung pro Fläche (106 GVE/km²[5]) und damit der Düngeranfall erreichen einen Spitzenwert für Oberösterreich.
Aufgrund der starken Regulierung, der intensiven Landwirtschaft und Problemen bei der Abwasserbeseitigung weist die Aschach eine relativ schlechte Wasserqualität auf. Auch Industriebetriebe, insbesondere in Neumarkt (u. a. Leder- und Leimfabrik), von denen inzwischen etliche geschlossen oder abgezogen wurden, haben die Aschach stark belastet. In den 1960er Jahren wies die Dürre Aschach im Oberlauf Güteklasse II bis III, ab Neumarkt bis zum Zusammenfluss mit der Faulen Aschach Klasse IV (ungemein stark verunreinigt), danach wieder Klasse II bis III auf. Heute haben die Dürre Aschach und der Oberlauf der Aschach Güteklasse II bis III, nach der Vereinigung mit der Faulen Aschach verbessert sich die Qualität und pendelt sich nach Waizenkirchen auf der Güteklasse II ein.[6]
Im Bereich der Mündung von Leitenbach und Sandbach im Gemeindegebiet von Waizenkirchen werden die Aschach und die Unterläufe der beiden Zubringer renaturiert, um die durch die Regulierung entstandenen schädlichen Auswirkungen zu vermindern und die Wasserqualität zu verbessern.[7]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quellbäche und kleineren Zuflüsse zählen zur Forellenregion, die Aschach zur Barben- und Brachsenregion. Zu den hauptsächlich vorkommenden Fischarten gehören Barbe, Nase, Aitel, Brachse, Rotauge, Rotfeder, Karpfen, Barsch und Hecht.[8][9] Im Unterlauf im Eferdinger Becken kommt auch der gefährdete Frauennerfling vor.[10]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss wird 776 erstmals als Aschaha schriftlich erwähnt. Der Name wird bisweilen für keltischen Ursprungs gehalten, ist aber vermutlich auf mhd. asch (Esche) und ahe (fließendes Wasser) zurückzuführen, bedeutet also so viel wie „Fluss, an dem Eschen stehen“.[11][12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Amt der Oberösterreichischen Landesregierung (Hrsg.): Aschach und Dürre Aschach, Untersuchungen zur Gewässergüte. Stand 1992 - 1994, Gewässerschutzbericht 9/1995 (zobodat.at [PDF; 128,1 MB]).
- ↑ a b c d e f Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System (DORIS)
- ↑ a b c d Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2009. 117. Band. Wien 2011, (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,1 MB])
- ↑ Helmut Mader, Theo Steidl, Reinhard Wimmer: Abflussregime österreichischer Fließgewässer. Beiträge zu einer bundesweiten Fließgewässertypologie. Umweltbundesamt, Monographien Band 82, Wien 1996, S. 100 (PDF; 14,7 MB)
- ↑ Amt der Oberösterreichischen Landesregierung (Hrsg.): Pollinger Ache und Enknach und Zusammenfassung der Ergebnisse des Inn- und Hausruckviertels und ihr Vergleich mit dem Zentralraum, Untersuchungen zur Gewässergüte. Stand 1992 -1995. Gewässerschutz Bericht 12/1995, Linz 1995 (zobodat.at [PDF; 177,4 MB]).
- ↑ Amt der Oö. Landesregierung: Gewässergütekarten
- ↑ Lebensministerium: Renaturierung Aschach, Leitenbach und Sandbach (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)
- ↑ Oberösterreichischer Landesfischereiverband: Aschach
- ↑ Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich. Band 19: Donauschlucht und Nebentäler. Überarb. Fassung, Lochen und Linz 2007 (PDF; 3,8 MB)
- ↑ Amt der Oö. Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich. Band 8: Raumeinheit Eferdinger Becken. Überarb. Fassung, Linz 2007 (zobodat.at [PDF; 6,5 MB]).
- ↑ Ernst Neweklowsky: Aschach und die Donauschiffahrt. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 13, Juli–September 1959, S. 207–242 (ooegeschichte.at [PDF; 4 MB]).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 42, „Asch-“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
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