Federico Italiano

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Federico Italiano bei der Veranstaltung Fokus Lyrik 2019

Federico Italiano (* 28. Juni 1976 in Galliate, Novara, Piemont[1]) ist ein italienischer Lyriker, Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Herausgeber.

Federico Italiano studierte Philosophie in Mailand und verfasste seine tesi di laurea (Abschlussarbeit) über Seamus Heaney. Er promovierte in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) über Geopoetik bei Montale und Celan.[2] Anschließend habilitierte er sich, ebenfalls an der LMU, mit einem englischsprachigen Werk über Translation und Geographie.[3]

2003 erschien sein erster Gedichtband Nella costanza, der vom Annuario di Poesia zu einem der sieben besten Büchern des Jahres gekürt wurde.[4] Dasselbe gilt für seinen dritten Band L’invasione dei granchi giganti (2010),[5][6] der auf das Langgedicht I Mirmidoni (2006) folgte. 2015 erschien Un esilio perfetto. Poesie scelte 2000–2015 bei Feltrinelli.[7] Seine Gedichte wurden in mehrere Anthologien (innerhalb und außerhalb Italiens) aufgenommen und in verschiedene Sprachen übersetzt – darunter Deutsch, Spanisch, Englisch, Rumänisch und Albanisch. Bei einer Umfrage der Tageszeitung Il Sole 24 Ore wurde Federico Italiano 2010 zu den sechs besten zeitgenössischen italienischen Lyrikern (unter 40 Jahren) gezählt.[8] Seit 2000 ist Federico Italiano Redakteur bei der italienischen Literaturzeitschrift Atelier und als Literaturkritiker bei verschiedenen italienischen Zeitschriften und Zeitungen (u. a. il manifesto) tätig.

Als Übersetzer hat er insbesondere moderne und zeitgenössische Dichter (César Vallejo, Philippe Soupault, Vicente Aleixandre, Elizabeth Bishop, Michael Krüger, Durs Grünbein, Lutz Seiler, Jan Wagner u. a.) ins Italienische übertragen. Seine Lyrik wiederum wurde von Raoul Schrott und Jan Wagner ins Deutsche übersetzt.

Italiano ist Herausgeber dreier Lyrik-Anthologien: Stella e giaguaro. Canti di libertà dall’America Latina al Medioriente (1999), Giovane poesia europea (2003) und Die Erschließung des Lichts. Italienische Lyrik der Gegenwart (zusammen mit Michael Krüger 2013 im Hanser Verlag).[9][10]

Als Wissenschaftler hat Federico Italiano zwei Monografien zum Verhältnis zwischen Literatur und Geographie publiziert und vier Sammelwerke herausgegeben, darunter Translatio/n. Narration, Media and the Staging of Differences (mit Michael Rössner, Bielefeld 2012) und Geopoetiche. Studi di geografia e letteratura (mit Marco Mastronunzio, Mailand 2011).

Federico Italiano lehrt Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Ludwig-Maximilians-Universität München.[11][12] Seit 2016 ist er Senior Researcher an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[13]

Er lebt in Wien.[14]

In deutscher Übersetzung:

Herausgeberschaften

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  • Federico Italiano und Stefano Pellò (Hrsg.): Stella e giaguaro. Canti di libertà dall’America Latina al Medioriente. Luni, Milano 1999, ISBN 8879841815.
  • Federico Italiano (Hrsg.): Giovane poesia europea. In: Atelier. Trimestrale di poesia critica letteratura, 30/2003.
  • Federico Italiano und Marco Mastronunzio (Hrsg.): Geopoetiche. Studi di geografia e letteratura. Unicopli, Milano 2011, ISBN 8840015302.
  • Federico Italiano und Michael Rössner (Hrsg.): Translatio/n. Narration, Media and the Staging of Differences. transcript-Verlag, Bielefeld 2012, ISBN 3837621146.
  • Federico Italiano und Michael Krüger (Hrsg.): Die Erschließung des Lichts. Italienische Dichtung der Gegenwart. Carl Hanser Verlag, München 2013, ISBN 3446240403.
  • Federico Italiano und Jan Wagner (Hrsg.): Grand Tour. Reisen durch die junge Lyrik Europas. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26182-2.

Literaturwissenschaftliche Monographien

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  • Federico Italiano: Tra miele e pietra. Aspetti di geopoetica in Montale e Celan. Mimesis, Milano 2009, ISBN 8884839092.
  • Federico Italiano: Translation and Geography. Routledge, London 2016, ISBN 9781138828919.

2020: Premio Tirinnanzi[15]

Die italienischsprachige Homepage von Federico Italiano ist seit Anfang 2015 unter www.federicoitaliano.com abrufbar.

Einzelnachweise

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  1. PD Dr. phil. Federico Italiano. Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖAW, abgerufen am 12. Januar 2022.
  2. Federico Italiano: Tra Miele e Pietra. Aspetti di Geopoetica in Montale e Celan Mimesis, Mailand u. a. 2009.
  3. Federico Italiano: Translation and Geography Routledge, London u. a. 2016.
  4. Giorgio Manacorda (Hrsg.) Poesia 2004. Annuario. Castelvecchi, Roma 2004.
  5. Paolo Febbraro und Matteo Marchesini (Hrsg.) Poesia 2010-2011. Perrone, Roma.
  6. Lorenzo Muccioli über L’invasione dei granchi giganti Abgerufen am 5. März 2014.
  7. Federico Italiano: Un esilio perfetto. Poesie scelte 2000–2015
  8. Andrea Cortellessa: Io ci metto anche i poeti. In: Il Sole 24 Ore, 1. August 2010. Abgerufen am 5. März 2014.
  9. Nominiert vom Lyrik Kabinett München in der Rubrik: Die Gedichtbücher des Jahres 2013 (Memento des Originals vom 5. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lyrik-kabinett.de. Abgerufen am 5. März 2014.
  10. Marie Luise Knott: Welch ein Glück, welch ein Gemetzel. In: FAZ, Feuilleton. 15. Januar 2014, abgerufen am 5. März 2012.
  11. i.vau.el. Homepage PD Dr. Federico Italiano an der Universität Innsbruck. Abgerufen am 16. Oktober 2016.
  12. Institut für AVL an der LMU Homepage PD Dr. Federico Italiano an der Universität München (Memento des Originals vom 16. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.komparatistik.uni-muenchen.de. Abgerufen am 16. Oktober 2016.
  13. Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Homepage Federico Italiano am IKT der ÖAW (Memento des Originals vom 16. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oeaw.ac.at Abgerufen am 16. Oktober 2016.
  14. Federico Italiano. Hanser Literaturverlage, 2022, abgerufen am 10. Januar 2022.
  15. A Federico Italiano la 38^ edizione del Premio di Poesia Città di Legnano Giuseppe Tirinnanzi: Vince il poeta-eploratore con Habitat. In: Sempione News. 18. Oktober 2020, abgerufen am 10. Januar 2022 (italienisch).