Riveris (Gemeinde)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 44′ N, 6° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Ruwer | |
Höhe: | 209 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,1 km2 | |
Einwohner: | 417 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 199 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54317 | |
Vorwahl: | 06500 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 116 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Untere Kirchstraße 1 54320 Waldrach | |
Website: | www.riveris.de | |
Ortsbürgermeister: | Thomas Hoffmann | |
Lage der Ortsgemeinde Riveris im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Riveris (moselfränkisch: Riwwares) ist eine Ortsgemeinde im Tal des gleichnamigen Flusses Riveris im Weinbaugebiet Mosel. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riveris liegt etwa zehn Kilometer östlich von Trier und knapp zwei Kilometer nördlich des Riveris-Stausees.
Gemeindeteile von Riveris sind Feilensmühle[2] und Karlstollen.[3] Nach Meyers Orts- und Verkehrslexikon hatte die Feilensmühle 1912/1913 fünf Einwohner und die Schiefergrube Karlstollen vier Einwohner.[4]
Nachbargemeinden sind Waldrach, Osburg, Bonerath und Morscheid.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name und damit auch der Ort Riveris haben vermutlich römischen Ursprung. Erwähnung findet es in einer Pfandurkunde an Erzbischof Theoderich von Trier (1212 bis 1242), als die Gerichtsbarkeit im erzbischöflichen Dorf „Ruverisse“ an diesen verpfändet wurde.[5]
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Riveris zu Kurtrier und war dem Amt Pfalzel zugeordnet, das in fünf Gerichtspflegen unterteilt war. Für das Dorf war das Hochgericht Waldrach zuständig. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Riveris laut mündlichen Überlieferungen von der Pest getroffen. Aus dieser Zeit soll das örtliche Pestkreuz stammen.[5]
Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Riveris ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement, Arrondissement Trier. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die gesamte Region nach der Niederlage Napoleons an das Königreich Preußen und war ab 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz. Riveris wurde zunächst der Bürgermeisterei Ruwer zugeordnet.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Riveris innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Riveris, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas Hoffmann wurde am 1. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Riveris,[7] nachdem er seit September 2018 als Erster Beigeordneter bereits vertretungsweise die Amtsgeschäfte geführt hatte.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden.[9] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.[10]
Hoffmanns Vorgängerin Monika Thömmes war 2014 ins Amt gewählt worden, hatte es aber zum 31. August 2018 niedergelegt. Bis 2014 war Markus Kaldunski (CDU) Ortsbürgermeister.[8][11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Von Silber über Blau geteilt, oben ein wachsender, roter, goldgekrönter und -bewehrter Löwe, unten ein goldenes Korneliushorn.“ | |
Wappenbegründung: Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Riveris zum Kurfürstentum Trier. Ein Friedrich von der Brücke verpfändete die ihm zustehende Gerichtsbarkeit an dem Dorf „Ruverisse“ an Erzbischof Theoderich von Trier (1212–1242). Ein Siegel des „Petrus de ponte“ von 1322 zeigt einen gekrönten Löwen. Wegen der Zugehörigkeit von Riveris zu Kurtrier wurde auf die kurtrierischen Farben zurückgegriffen. Kapellen- und Ortspatron ist der hl. Cornelius. Sein Attribut, ein Horn, steht im unteren Feld. Das Blau im unteren Schild weist auf den Riveris-Fluss und -Stausee hin. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Katholische Filialkirche St. Cornelius ist ein eingetragenes Kulturdenkmal. Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Riveris.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riveris lebte in der Vergangenheit von Landwirtschaft, speziell Weinbau und Obstbau, hauptsächlich Äpfel. Daher wurde es auch scherzhaft die „Aäpelköst“ (Apfelkiste) genannt. Noch heute ist der Viez (Apfelwein) eine Spezialität. In Riveris gab es auch eine wasserbetriebene Getreidemühle und eine Ölmühle. Im Karlstollen wurde Schiefer abgebaut.[3]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riveris ist ein Dorf, das vor allem von Wanderern und Ruhe suchenden Gästen besucht wird. Die Riveristalsperre kann man in ihrem ganzen Umfang bewandern oder mit dem Fahrrad erkunden. Im Riveristal gibt es die Quarzitfelsen „Weißenstein“ und „Langenstein“ (Gemarkung Morscheid). Die Traumschleife Morscheider Grenzpfad führt am Dorf vorbei. Der neue Wanderweg Äppelkist & Schiefer wurde im Juli 2022 eröffnet.[12]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die K 65 führt nach Morscheid und die K 66 zur L 149 bei Waldrach. Nach Osburg führt ein Gemeindeweg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthias Schuler (1876–1955), Theologe und Kirchenhistoriker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Hoffmann, Markus Kaldunski und andere: Riveris, 800 Jahre am Wasser. Trier 2008, ISBN 978-3-89890-104-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Riveris
- Linkkatalog zum Thema Riveris bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Riveris in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Eintrag zu Feilensmühle an der Riveris in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- ↑ a b Eintrag zu Ehemalige Schiefergrube Karlstollen in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- ↑ Meyers Orts- und Verkehrslexikon
- ↑ a b Thomas Hoffmann: 800 Jahre Riveris. Ortsgemeinde Riveris, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2020; abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Thomas Hoffmann: Einladung zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Riveris. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer, Ausgabe 25/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ a b Ortsbürgermeisterin Monika Thömmes legt ihr Amt nieder. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Ruwer, Ausgabe 36/2018. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Februar 2021 (siehe Ruwer, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile).
- ↑ Riveris, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
- ↑ Rivalen in Riveris. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 2. November 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Wanderweg Äppelkist & Schiefer - Rundwanderweg in Riveris