Feldbahnen bei Thái Nguyên
Feldbahnen bei Thái Nguyên | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Feldbahn-Lokomotive mit Loren vor den Werkstätten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenverlauf[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | ca. 15 + 20 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Feldbahnen bei Thái Nguyên waren zwei Schmalspurbahnen in der Thái-Nguyên-Provinz von Vietnam.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zinkminen von Lang-Hit (Làng Hích), Mỏ Ba und Bắc Lào lagen etwa 20 km nördlich von Thái Nguyên. Sie wurden ab 1909 von der Société Minière du Tonkin (SMT) ausgebeutet. Die Société Minière du Tonkin, die mit einem Kapital von 1.000.000 Francs gegründet worden war, baute bei Lang-Hit und Bắc Lào Zink- und Bleierze ab. Es handelte sich dabei um carbonatischen Galmei (französisch Calamine), silberhaltigen Bleiglanz sowie einen Gang mit quarzhaltiger Gangart, der mit etwas Zinkblende verbunden war und 1500 bis 1800 Gramm Silber pro Tonne Blei enthielt. Das Unternehmen beschäftigte um 1909 rund 1000 einheimische Arbeiter und 17 europäische Angestellte und verfügte in Vietnam über sechs Kalzinieröfen.
Die Abbauorte Lang-Hit, Mỏ Ba und Bắc-Lào liegen mehr als 4 km vom linken Ufer des Cầu-Flusses (Sông Cầu) entfernt, einem Fluss, der auf zwei Dritteln der Strecke von Lang-Hit nach Dapcau nur mit einheimischen Sampans befahren werden konnte. Die Binnenschifffahrt auf dem Sông Cầu von Lang-Hit nach Dapcau war mit einigen Schwierigkeiten verbunden, vor allem auf dem oberen Teil der etwa 80 km langen Strecke bis Linh-Dinh in der Nähe von Phu-da-Phuc.[2]
-
Untertage-Bergwerk Le Cendrier in Bắc Lào
-
Personal der Mine von Mỏ Ba
-
Anlagen der Zinkmine in Lang-Hitt
Die Zinkerze aus Vietnam wurden vor dem Ersten Weltkrieg vor allem nach Antwerpen, Hamburg und Bremen zum Teil aber auch nach Marseille, Bordeaux, Le Havre, Dünkirchen, England und Japan verschifft. Sie trugen dazu bei, die Zinkmetallproduktion der deutschen und belgischen Fabriken zu erhöhen, dank der Verträge, die die Firmen Beer, Sondheimer & Co und Speidel & Co mit den Minen von Thanh Moi, Lang-Hit und Yen-Linh insbesondere vor dem 4. August 1914 abgeschlossen hatten.[3][4]
Feldbahnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm verband die Erzbergwerke von Lang-Hit mit dem Flusshafen Minh-Lý am Ostufer des Sông Cầu. Ein weiterer Feldbahn-Streckenabschnitt war auf einer Höhe von 800 Metern mit dieser Feldbahn verbunden, um die Bergwerke von Bắc Lào zu erschließen.[2]
Westlich des Sông Cầu gab es eine weitere Feldbahnstrecke vom Flusshafen Minh-Lý am Westufer des Sông Cầu über die Kohlegrube Phan-Me, das Bergwerk Bo-Dao, die Eisenerzmine Cu-Van zum Flusshafen von Thái Nguyên.[1]
Eine Flottille von 150 bis 200 Sampans wurde für den Transport des Erzes nach Dapcau eingesetzt, wo es nach der Umladung auf die Schaluppen der Firma Roque direkt nach Hải Phòng weitertransportiert wurde.[2]
-
Lager- und Bürogebäude der Zinkmine
-
Verladung des Erzes auf Sampans auf dem Sông Cầu
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Henri Lartilleux: La région minière du Song-Cau. Geographie des Chemins de Fer Français, Band 1, Librairie Chaix, Paris, 1955.
- ↑ a b c La production et l’exportation des minerais du Tonkin en 1909. In: Bulletin économique de l’Indochine, März–April 1910. (entreprises-coloniales.fr PDF).
- ↑ Le developpement minier au Tonkin et la participation Allemande par le lieutenant Sire, attaché au bureau militaire du gouvernement général de l'Indochine. In: Bulletin économique de l’Indochine. Nr. 115, September–Oktober 1915, S. 620–635 (entreprises-coloniales.fr PDF).
- ↑ The Royal Society for Arts, Manufactures and Commerce: The Zink Mines of Tonkin. Journal of the Royal Society of Arts, Band 65, Nr. 3381, 7. September 1917, S. 710–712.
Koordinaten: 22° 13′ 19,7″ N, 105° 30′ 36″ O