Ferdinand Ernst von Waldstein (Gesandter)
Ferdinand Ernst Graf von Waldstein (Taufname: Ferdinand Ernst Maximilian Rudolf, * 1619; † 20. Februar 1657 in Prag) war kaiserlicher Bevollmächtigter für Böhmen bei den Westfälischen Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferdinand Ernst von Waldstein wuchs als Sohn des Grafen Maximilian von Waldstein († 1654, kaiserlicher Geheimrat) und seiner Gemahlin Gräfin Katharina von Harrach zusammen mit seinem jüngeren Bruder Karl Ferdinand (1634–1702) in der uralten Adelsfamilie von Waldstein auf. Der Prager Erzbischof Johann Friedrich von Waldstein war sein Halbbruder und stammte aus der ersten Ehe seines Vaters mit Marie Polyxena Thalenberg. Am 17. Dezember 1644 heiratete Ferdinand Ernst die Gräfin Filibertra Maria di Madruzzo (1627–1649). Die Ehe blieb kinderlos. Aus seiner am 10. Oktober 1650 mit Eleonore von Rottal (1629–1655) geschlossenen Ehe gingen vier Kinder, darunter der Sohn Ferdinand Ernst Joseph (1654–1708) hervor.
Werdegang und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Waldstein lernte nach einer gründlichen Ausbildung die Fremdsprachen Latein, Italienisch, Spanisch und Französisch und wurde nach einer längeren Bildungsreise durch Belgien, Deutschland und Italien kaiserlicher Hofrat und böhmischer Obristkämmerer. Er nahm als Bevollmächtigter des Kaisers (in dessen Funktion als König von Böhmen) an den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück teil. Im Juli 1647 verließ er den Kongress und war in den folgenden Jahren als kaiserlicher Gesandter unterwegs. Anfang März 1652 bereitete er am kursächsischen Hof gemeinsam mit Johann Krane den Reichstag in Regensburg von 1653–1654 vor.
Wichtige Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Februar 1643 -Mai 1643 Mundschenk des Kaisers Ferdinand III.
- 1650 Appellations-Präsident
- 1651 Obristlandrichter
- 1652 Obristlandkämmerer
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Waldstein war Erbauer des Franziskanerklosters in Turnau.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Duchhardt, Gerd Dethlefs, Hermann Queckenstedt: … zu einem stets währenden Gedächtnis. Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück. Reihe Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8, Bramsche 1996, ISBN 3-930595-83-4.
- Jiří Hrbek, Acting on behalf of the Bohemian King: Ferdinand Ernst von Waldstein’s Journey to Westphalia (1645–1647), in: Theatrum historiae 19 (2016), ISSN 1802-2502, S. 9–26.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ferdinand Ernst von Waldstein Kurzbiografie im Internet-Portal „Westfälische Geschichte“
- von Waldstein private Ahnentafel bei Geneanet.org
- Ahnenreihe von Waldstein Eintrag bei worldhistory.de
- Biografie von Waldstein Eintrag der Ludwig-Maximilians-Universität München
Personendaten | |
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NAME | Waldstein, Ferdinand Ernst von |
ALTERNATIVNAMEN | Waldstein, Ferdinand Ernst Maximilian Rudolf von (Taufname) |
KURZBESCHREIBUNG | Bevollmächtigter des Kaisers Ferdinand III. beim Westfälischen Friedenskongress in Münster und Osnabrück |
GEBURTSDATUM | 1619 |
STERBEDATUM | 20. Februar 1657 |
STERBEORT | Prag |