Ferdinand Otto Miksche
Ferdinand Otto Miksche (* 11. April 1905 in Teschen, Österreich-Ungarn; † 23. Dezember 1992 in Le Chesnay) war ein tschechoslowakischer und französischer Offizier und Militärschriftsteller.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Miksche war der Sohn eines österreichischen Generalstabsoffiziers.[1] Von 1915 bis 1918 war er österreichischer Kadettenschüler. 1918 wurde er Staatsbürger der Tschechoslowakischen Republik; von 1926 bis 1929 besuchte er die dortige Militärakademie. 1936 lieferte die Tschechoslowakei Material an die republikanische Regierung im Spanischen Bürgerkrieg. Miksche wurde als Instrukteur für Artilleriematerial nach Spanien entsandt und übernahm dort Aufgaben in der spanischen Armee, zuletzt als Major in einem Artillerieverband.
Nach deren Niederlage floh er nach Frankreich, konnte aber wegen der Zerschlagung der Rest-Tschechei durch das nationalsozialistische Deutschland nicht in seine Heimat zurückkehren. Er gelangte nach Großbritannien und schloss sich dort den Forces françaises libres des Generals Charles de Gaulle an. Von 1941 bis 1942 absolvierte er den achtmonatigen Generalstabskurs der britischen Armee in Sandhurst. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie wurde er in die tschechoslowakische Armee versetzt und Verbindungsoffizier der tschechoslowakischen Exilregierung beim Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte Dwight D. Eisenhower. Darauf folgten bis Ende 1947 Verwendungen als Militärattaché in Paris und Brüssel im Rang eines Oberstleutnants. Er trat wegen der bevorstehenden kommunistischen Machtübernahme in seiner Heimat (Februarumsturz) wieder als Generalstabsoffizier in die französischen Streitkräfte ein. Von 1950 bis 1955 lehrte er an der Kriegsschule in Lissabon. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und 1968 pensioniert.
Er erhielt mehrere französische, britische und portugiesische Auszeichnungen. Bekannt wurde Miksche durch zahlreiche militärwissenschaftliche Bücher. Er lebte in Frankreich und starb dort 1992.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Atomic Weapons and Armies. Praeger, 1955 (babel.hathitrust.org).
- Das Ende der Gegenwart: Europa ohne Blöcke. Herbig, München 1990, ISBN 3-7766-1627-X.
- Blitzkrieg – the German method 1939–1941. Military Library Research Service, 2006, ISBN 1-905696-14-0 (Erstausgabe: 1941).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelbert Weinstein: Miksche, Ferdinand Otto. In: Neue Deutsche Biographie. Band 17: Melander – Moller. Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 496–498 (deutsche-biographie.de).
- Miksche, Ferdinand Otto, in: Leopold Grünwald: In der Fremde für die Heimat: sudetendeutsches Exil in Ost und West. München : Fides, 1982, S. 158
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ferdinand Otto Miksche im Munzinger-Archiv, abgerufen am 7. April 2020 (Artikelanfang frei abrufbar)
Personendaten | |
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NAME | Miksche, Ferdinand Otto |
KURZBESCHREIBUNG | tschechoslowakischer und französischer Offizier und Militärschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 11. April 1905 |
GEBURTSORT | Teschen |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1992 |
STERBEORT | Le Chesnay |
- Militärperson (Österreich-Ungarn)
- Generalstabsoffizier
- Oberstleutnant
- Militärperson (Spanien)
- Artillerist
- Militärperson (Tschechoslowakei)
- Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg
- Militärperson (Frankreich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Frankreich)
- Militärperson (Portugal)
- Militärattaché
- Militärschriftsteller
- Militärtheoretiker
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
- Tschechoslowakischer Emigrant in Frankreich
- Person (Cisleithanien)
- Tschechoslowake
- Geboren 1905
- Gestorben 1992
- Mann