Ferdinand Wilhelm Brune
Ferdinand Wilhelm Brune (* 18. Juli 1803 in Halle (Westf.); † 28. Juli 1857 in Detmold) war ein deutscher Architekt des späten Klassizismus und Baubeamter des Fürstentums Lippe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1820 und 1821 sowie 1824–1827 absolvierte Brune ein Studium an der Berliner Bauakademie. Zwischendurch arbeitete er für die preußische Bezirksregierung in Minden als Baugehilfe und war ab 1823 in Detmold bei der Fürstlichen Kammer in gleicher Position beschäftigt. Nach seinem Staatsexamen arbeitete er unter Oberbaurat Johann Theodor von Natorp als Baukondukteur in Detmold. 1829 heiratete Ferdinand Brune Ernestine Henriette Reuter (1804–1857). Schließlich erhielt er 1830 das Amt des Landbaumeisters im Fürstentum Lippe und trug ab 1847 bis zu seinem Tod den Titel eines Baurats.
Während seiner Tätigkeit als Landbaumeister unternahm Ferdinand Brune immer wieder Studienreisen. Sie führten ihn unter anderem nach Süddeutschland und Oberitalien (1841), nach Berlin und Hamburg (1847), nach Köln und Frankfurt am Main (1848) und 1857 auch in die Schweiz.
Er starb am 28. Juli 1857 kurz nach seiner Rückkehr nach Detmold infolge eines Schlaganfalls.
Sein langjähriger Mitarbeiter und Gehilfe Ferdinand Ludwig August Merckel wurde sein Nachfolger.
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1827: Schlammbad in Bad Meinberg
- 1827–1828: Strafwerkhaus in Detmold, heute Sitz des Arbeits- und Sozialgerichts
- 1830: Kaserne an der Leopoldstraße in Detmold (abgerissen)
- 1830–1831: Offiziantenhaus im Rosental in Detmold (mit seiner eigenen Dienstwohnung; heutiges „Ferdinand-Brune-Haus“)
- 1831–1832: Gymnasium Leopoldinum und Direktorenhaus in Detmold, Leopoldstraße 5
- 1835: gusseiserne Brücke am Neuen Palais in Detmold
- 1836–1838: Fasaneriegebäude in den Friedrichstaler Anlagen bei Detmold
- 1838–1839: Amtshaus in Oerlinghausen
- 1841: Kahlenbergturm bei Schieder
- 1847–1854: Umbau des Neuen Palais (sog. Friedamadolfsburg; unter Beteiligung des Berliner Architekten Heinrich Strack)[1]
- 1850: Entwurf einer Straßenlaterne für Detmold
- 1851–1853: Umbau der Friedrichstaler Grotte zum Mausoleum
Darüber hinaus schuf er Amts- und Forsthäuser, Bierkeller, Brennereien, Eiskeller, Meiereien, Mühlen und Ziegelöfen, aber auch Chausseen, Brücken und Flussregulierungen gehörten zu seinem dienstlichen Aufgabenbereich.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben seiner Arbeit kam Brune dazu, private wissenschaftliche Studien über Weißtannen, Chausseen und Meereshöhen anzustellen und deren Ergebnisse zu veröffentlichen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Kleinmanns: Der lippische Landbaumeister Ferdinand Brune 1803–1857. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2024, ISBN 978-3-7319-1397-9.
- Joachim Kleinmanns: Ferdinand Wilhelm Brune, Fürstlich Lippischer Landbaumeister. In: Jahrbuch Westfalen 2007. (= Westfälischer Heimatkalender, Neue Folge, 62. Jahrgang) Münster 2007, S. 206–213. (Online verfügbar; PDF; 383 kB)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Peters: Das fürstliche Palais in Detmold. Architektur und Geschichte 1700 bis 1950. Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe, Detmold 1984, ISBN 3-924481-00-8.
Personendaten | |
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NAME | Brune, Ferdinand Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt des späten Klassizismus, fürstlich lippischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1803 |
GEBURTSORT | Halle (Westf.) |
STERBEDATUM | 28. Juli 1857 |
STERBEORT | Detmold |