Deutsches Filzkraut

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Deutsches Filzkraut

Deutsches Filzkraut (Filago germanica)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Gnaphalieae
Gattung: Filzkräuter (Filago)
Art: Deutsches Filzkraut
Wissenschaftlicher Name
Filago germanica
(L.) Huds.

Das Deutsche Filzkraut (Filago germanica)[1], auch Gewöhnlich-Filzkraut[2], ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Filzkräuter (Filago) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Illustration aus Sturm
Blütenkorb
Grannig zugespitzte Korbhüllblätter: oben äußere, unten innere. Die mittleren Hüllblätter sind fast kahl und weisen eine gelblich weiße Grannenspitze auf.

Vegetative Merkmale

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Das Deutsche Filzkraut wächst als sommergrüne, einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern. Die oberirdischen Pflanzenteile sind grau-weiß, wollig-filzig behaart. Die Laubblätter sind linealisch-lanzettlich mit einer Breite von 1 bis 3 Millimetern und an ihrem Rand häufig wellig.[1]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Es werden nicht von den Blättern überragte Knäuel mit 20 bis 40 körbchenförmigen Blütenständen gebildet.[1] Die inneren Hüllblätter haben über der Mitte einen rosafarbenen Fleck in Halbmondform. Die mittleren Hüllblätter haben einen gewölbten Rücken und sind fast kahl.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[3]

Beim Deutschen Filzkraut handelt es sich um einen mesomorphen, skleromorphen Therophyten.[1]

Es erfolgt Bestäubung durch Insekten und Selbstbestäubung.[1]

Es erfolgt Klettausbreitung und Ausbreitung durch Wind sowie Ameisen.[1]

Das Deutsche Filzkraut ist in Europa und Westasien verbreitet. Es ist ein meridionales, temperates und ozeanisches Florenelement.

In Deutschland gilt das Deutsche Filzkraut als stark gefährdet und kommt selten in Baden-Württemberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein vor.

In Österreich tritt das Gewöhnlich-Filzkraut sehr selten in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Tirol in der collinen Höhenstufe auf. Es gilt als vom Aussterben bedroht. In Oberösterreich und Kärnten ist es bereits ausgestorben.[2]

Das Deutsche Filzkraut wächst im Sandtrockenrasen auf trockenen, sandig-kiesigen Ruderalstellen, extensiv genutzten Ackerflächen und Brachen. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Filagini-Vulpietum aus dem Verband Thero-Airion, kommt aber auch in Gesellschaften des Aperion- und des Caucalidion-Verbands vor. In Südeuropa ist es eine Art der Ordnung Thero-Brachypodietalia.[3]

Die Erstveröffentlichung des Basionyms Gnaphalium germanicum erfolgte 1753 durch Carl von Linné.[4] William Hudson stellte es 1762 in die Gattung Filago.[5] Ein wichtiges Synonym des gültig veröffentlichten wissenschaftlichen Namens Filago germanica (L.) Huds. ist Filago vulgaris Lam. Es wurde 2011 vorgeschlagen, diesen Namen zu konservieren,[6] was 2012 durch das Nomenklaturkomitee für Gefäßpflanzen abgelehnt wurde.[7] Weitere Synonyme sind Filago canescens Jord., Filago numidica Pomel, Filago subspicata Boreau und Gifola germanica Dumort.[8]

Für das Deutsche Filzkraut bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Engelblümchen (Schlesien), Engelblumen (Thüringen), Feldkatzen (Schlesien), Hinschkraut, Kätzlin (Schlesien), Ruhrkraut und Schimmelkraut (Schlesien).[9]

  • Rudolf Schubert, Walter Vent (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler; unter Mitarbeit von Manfred Bäßler. 5. Auflage. Band 4: Kritischer Band, Volk und Wissen, Berlin 1982, S. 550.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Filago germanica (L.) Huds., Deutsches Filzkraut. auf FloraWeb.de
  2. a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 894.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 916.
  4. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 857 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D2%26issue%3D%26spage%3D857%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. William Hudson: Flora Anglica. Selbstverlag, London 1762, S. 3284, Vorschau in der Google-Buchsuche.
  6. Santiago Andrés Sánchez; Mercé Galbany-Casals; Enrique Rico; Montserrat M. Martínez-Ortega: (2009) Proposal to conserve the name Filago vulgaris against Gnaphalium germanicum (Filago germanica) (Asteraceae). In: Taxon. Band 60, Nr. 2, 2011, S. 600–602 (online)@1@2Vorlage:Toter Link/www.ingentaconnect.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  7. Wendy Applequist: Report of the Nomenclature Committee for Vascular Plants: 64. In: Taxon. Band 61, Nr. 5, 2012, S. 1108–1117 (online; hier: S. 1112).
  8. Filago vulgaris bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. Oktober 2015.
  9. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 152 (online).
Commons: Deutsches Filzkraut (Filago germanica) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien