Fintau
Fintau | ||
Mühlenteich der Fintau in Eggersmühlen bei Wesseloh | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 49414 | |
Lage | Niedersachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Wümme → Lesum → Weser → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von Wintermoorgraben und Reinsehlener Graben im Grimmsmoor zwischen den Schneverdinger Ortsteilen Wintermoor und Insel 53° 10′ 1″ N, 9° 46′ 28″ O | |
Quellhöhe | 57 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Lauenbrück in die WümmeKoordinaten: 53° 12′ 9″ N, 9° 32′ 48″ O 53° 12′ 9″ N, 9° 32′ 48″ O | |
Mündungshöhe | 29 m ü. NN[1] | |
Höhenunterschied | 28 m | |
Sohlgefälle | 1,5 ‰ | |
Länge | 18,9 km[1] | |
Einzugsgebiet | 105,14 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Lauenbrück F[2] AEo: 96 km² |
NNQ MNQ MQ Mq MHQ HHQ |
240 l/s 350 l/s 1,23 m³/s 12,8 l/(s km²) 6,5 m³/s 13,9 m³/s |
Abfluss[3] an der Mündung AEo: 105,14 km² |
MQ Mq |
1,34 m³/s 12,7 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Reinsehlener Graben, Umlaufgraben Eggersmühlen, Keenmoor Graben, Moselgraben, Ruschwede, Benkeloher Graben | |
Rechte Nebenflüsse | Wintermoorgraben, Wesseloher Graben, Florgraben | |
Durchflossene Stauseen | Mühlenteich Eggersmühlen | |
Gemeinden | Schneverdingen, Fintel, Vahlde, Lauenbrück | |
Fintau in Vahlde |
Die Fintau ist ein 18,9 Kilometer langer linker Nebenfluss der Wümme in Niedersachsen, Deutschland. Der Fluss entspringt südöstlich von Eggersmühlen bei Wesseloh im Landkreis Heidekreis und fließt überwiegend in Nord-West-Richtung zunächst durch naturbelassene Wald-, Feld- und Wiesenflächen im Naturschutzgebiet Oberes Fintautal in der Samtgemeinde Fintel. Er durchquert die Gemeinde Vahlde und mündet nordwestlich von Lauenbrück in die hier kaum gleich große Wümme.[4]
Zustand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fintau ist seit einigen Jahren wieder Lebensraum von Meerforelle und Lachs. Die Angelvereine Lauenbrück und Fintel betreiben hier seit 1982 ein Wiederansiedlungsprojekt für diese Großsalmoniden.
Fintaubegradigung und Rückbaumaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zu den 50er Jahren waren die Flächen am unteren Lauf der Fintau zwischen Vahlde und Lauenbrück von Staunässe und häufigen Überflutungen geprägt. Demnach war die Vegetation auf Sauergräser begrenzt. Um die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern, indem auch Ernteverluste durch Überschwemmungen verhindert werden, wurde die Fintau 1955–1956 in diesem Gebiet begradigt. Dabei wurde die Sohlenbreite von 3 bis 4 auf 5,30 m ausgebaut, das Sohlengefälle von 0,92 auf 0,4 % gesenkt. Durch die Baumaßnahmen verminderte sich der sumpfige Charakter des Geländes, und Wiesen und Felder wurden landwirtschaftlich besser nutzbar.[5] Im Zuge der Maßnahmen wurden auch Altarme des Flusses abgeschnitten. Einer dieser Altarme hat eine Länge von 200 m und wurde 2007–2008 im Rahmen des Projekts Modellregion Wümme zum Zwecke des Artenschutzes reaktiviert. Die Kosten betrugen 31.250 €, wovon das Land Niedersachsen 80 % übernahm.[6]
Fintauwehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund großer Überflutungen in den Jahren 2002 und 2008 wurde 2009/2010 vor dem Dorfe Lauenbrück zum Schutz vor Hochwässern ein 700 m langer Damm mit Flutsperre gebaut.
Befahrungsregeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Schutz, dem Erhalt und der Verbesserung der Fließgewässer als Lebensraum für wild lebende Tiere und Pflanzen erließ der Landkreis Rotenburg (Wümme) 2015 eine Verordnung für sämtliche Fließgewässer. Seitdem ist das Befahren der Fintau ganzjährig verboten.[7]
Nebenflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diagramm der größten Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c OpenStreetMap
- ↑ a b Franzius-Institut (Universität Hannover): Hochwasserschutzplan Wümme. (PDF; 7,52 MB) Bericht Nr. 685. 2006, S. 276, abgerufen am 10. August 2013.
- ↑ Pegeldaten von Lauenbrück F extrapoliert auf das gesamte Einzugsgebiet
- ↑ Die Pegeldaten von Lauenbrück B75 (Wümme wenig unterhalb des Zusammenflusses) und Lauenbrück F (Fintau knapp oberhalb des Zusammenflusses) ergeben eine mittlere Wasserführung für die Fintau von 1,34 m³/s und für die Wümme von 0,95 m³/s am Mündungspunkt.
- ↑ Hermann Wahlers: Die Regulierung der unteren Fintau. (PDF; 9,3 MB) In: Rotenburger Schriften. S. 74–76, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juni 2015; abgerufen am 13. Oktober 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Heiner Harting: Aktuelles aus der Modellregion Wümme. (PDF; 5,5 MB) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, 3. September 2008, S. 33, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juni 2015; abgerufen am 13. Oktober 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Verordnung des Landkreises Rotenburg (Wümme) zur Einschränkung des Gemeingebrauchs an Fließgewässern – Kanuverordnung – vom 11.05.2015
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte der Fintau, auf openstreetmap.org
- Naturschutzgebiet „Oberes Fintautal“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)