First-Class-Funktion
Eine First-Class-Funktion (englisch first-class function, deutsch etwa „Funktion erster Klasse“) bezeichnet in der Programmierung eine Funktion, die
- einer anderen Funktion als Argument übergeben,
- von einer anderen Funktion als Wert zurückgegeben,
- einer Variablen zugewiesen,
- in einer Datenstruktur gespeichert und
- zur Laufzeit erzeugt
werden kann. Teilweise gilt auch die Möglichkeit, anonyme Funktionen zu definieren, als Kriterium für eine first-class-Funktion.
Erst damit wird es möglich, Closures zu erzeugen, anonyme Funktionen zu definieren oder Currying durchzuführen.
Der Begriff wurde von Christopher Strachey im Kontext functions as first-class citizens Mitte der 1960er Jahre geprägt.[1]
In vielen modernen Programmiersprachen (wie Haskell, JavaScript, Smalltalk und insbesondere verschiedenen Lisp-Dialekten wie Scheme) sind alle Funktionen first-class. Einen für Anfänger sehr leicht verständlichen Zugang zu diesem Konzept bietet die bildungsorientierte visuelle Programmiersprache Snap! (BYOB).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rod Burstall: Christopher Strachey—Understanding Programming Languages. In: Higher-Order and Symbolic Computation. Band 13, Nr. 1-2. Kluwer academic publishers, 2000, ISSN 1388-3690, S. 52, doi:10.1023/A:1010052305354 (englisch).