Fishta
Fishtë Fishta | ||
Koordinaten: 41° 54′ N, 19° 40′ O | ||
Basisdaten | ||
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Qark: | Lezha | |
Gemeinde: | Lezha | |
Höhe: | 40 m ü. A. | |
Einwohner: | 200 (2014[1]) | |
Kultur und Geschichte | ||
Lokale Ortsbezeichnung: | Fisht / Fishta | |
Zadrima mit dem Dorf Fishta in der Bildmitte bei den beiden Stauseen, rechts davon das Dorf Troshan (2016) |
Fishta (albanisch auch Fishtë) ist ein Dorf im Norden der Gemeinde Lezha in Nordalbanien. Der Ort liegt am östlichen Rand der Zadrima-Ebene. Die Einwohnerzahl wird mit etwa 200 angegeben.[1]
Bis 2015 gehörte Fishta zur Gemeinde Blinisht, einem Dorf rund drei Kilometer weiter westlich. Die Gemeinde (komuna) wurde damals mit den anderen Gemeinden des Kreises Lezha zusammengelegt wurde.
In Fishta wurde 1871 der Franziskaner Gjergj Fishta geboren, der wohl bedeutendste Poet Nordalbaniens. Sein Geburtshaus am Südrand des verstreuten Dorfes ist heute ein Kulturdenkmal.[2]
Im Gegensatz zu den Nachbardörfern Blinisht im Westen und Troshan im Süden erwähnen die Verzeichnisse aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert weder das Dorf noch eine Kirche.[3][4] Heute steht etwas südwestlich des Dorfzentrums neben der Grundschule ein Kirchenneubau.[5]
Im Südosten des Dorfes befinden sich zwei kleine Stauseen zur Bewässerung. Im Osten steigen die nördlichen Ausläufer des Skanderbeggebirges bis auf 624 m ü. A. an.
Während des kommunistischen Regimes befand sich in Fishta ein Internierungslager, in dem u. a. Familienangehörige von Oppositionellen oder Republikflüchtigen interniert wurden.[6] Dazu gehörte von 1982 bis 1986 auch Liri Lubonja, die die Lebensbedingungen in Fishta in ihren Erinnerungen „Abseits unter Menschen“ ausführlich beschreibt.[7] Einige erhaltene Gebäude des ehemaligen Lagers nutzt heute das prominente Agroturismo-Restaurant „Mrrizi i Zanave“ (Feenruhe).
Eine Asphaltstraße verbindet das Dorf über Blinisht mit der Schnellstraße Lezha–Shkodra (SH1). Eine weitere asphaltierte Straße führt von Vau-Deja durch die Dörfer der östlichen Zadrima nach Lezha. Beim Dorf Baqël etwas westlich von Fishta befindet sich eine Haltestelle der Albanischen Eisenbahn.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Klan Kosova (15. Mai 2014) – Ora 7: Fshati Fishtë auf YouTube
- ↑ Pëllumb Sulo: Fshati i Gjergj Fishtës, ruan dëshmi të jetës së birit të saj. 5. November 2014, abgerufen am 19. Januar 2017 (albanisch).
- ↑ Engelbert Deusch: Das k.(u.)k. Kultusprotektorat im albanischen Siedlungsgebiet in seinem kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld (= Zur Kunde Südosteuropas. Band II/38). Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78150-9, S. 94 f. und 203 f.
- ↑ Teki Selenica: Shqipria më 1927. L'Albanie en 1927. Shtypshkronja Tirana, Tirana 1928.
- ↑ pitture: Kisha e engjejve e Shkolla Fillore. 28. Mai 2011, abgerufen am 19. Januar 2017 (Foto).
- ↑ Elvis Hila: Lezhë – „Ringjallja e Fishtës“. In: Ora News. 18. August 2016, archiviert vom am 19. Januar 2017; abgerufen am 19. Januar 2017.
- ↑ Liri Lubonja: Abseits unter Menschen. Verbannt in Albanien 1973-1990. Metropol, Berlin 2024, ISBN 978-3-86331-738-6 (albanisch: Larg dhe mes njerëzve: kujtime internimi 1973-1990. Übersetzt von Cord Pagenstecher). Bestellmöglichkeit: https://metropol-verlag.de/produkt/abseits-unter-menschen-verbannt-in-albanien-1973-1990/