Fjærland
Fjærland | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Norwegen | ||
Provinz (fylke) | Vestland | ||
Gemeinde (kommune): | Sogndal | ||
Koordinaten: | 61° 24′ N, 6° 44′ O | ||
Einwohner: | 300 (1. Mai 2007) | ||
Höhe: | 11 moh. |
Fjærland ist ein kleiner westnorwegischer Ort mit etwa 300 Einwohnern. Er gehört zur Gemeinde Sogndal, die im Fylke Vestland liegt.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fjærland liegt am Südende des Gletschers Jostedalsbreen. Zwei seiner Gletscherarme (der Bøyabreen und der Supphellebreen) ragen in Fjærland ins Tal hinunter. Die Ortschaft liegt zudem am Ende des Fjærlandsfjord, einem Arm des Sognefjords, an dessen Küste Landwirtschaft betrieben wird. Im Talbereich ist das Klima relativ warm und trocken.[2]
Der Ort entstand am nördlichen Ende des Deltas, das sich am Ausgang des Mundal befindet und ist mit dem am südlichen Ende entstandenen Ort Mundal zusammengewachsen. Die Kirche Fjærland (auch Kirche Mundal) steht auf dem Schuttfächer des aus dem Mundal kommenden Baches. Neben ihr liegt das 1891 im Schweizerstil errichtete Hotel Mundal. Etwas unterhalb befindet sich das heutige Dorfzentrum mit Hafen und Fähranleger.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fjærland gehörte bis zum Jahr 2000 zur damaligen Kommune Balestrand und wurde zu diesem Zeitpunkt in die Gemeinde Sogndal eingegliedert.[2] Diese Gemeinden lagen in der damaligen Provinz Sogn og Fjordane, die zum 1. Januar 2020 in das neu geschaffene Fylke Vestland überging.[3]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist geprägt durch Landwirtschaft, Tourismus und durch Buchantiquariate. Fjærland ist ein Bücherdorf. Die Bücher werden in kleinen Antiquariaten angeboten, insgesamt über 250.000 Stück. Sie befinden sich z. B. in ehemaligen Viehställen und Bootshäusern, in der ehemaligen Bank und im früheren Warteraum der Autofähre.
Neben dem Bücherdorf und den Gletschern findet sich in Fjærland das Norsk Bremuseum (Norwegisches Gletschermuseum), das Wissen über Schnee, Eis und Gletscher sammelt und der Allgemeinheit zugänglich macht. Gegenwärtig beherbergt es außerdem eine sehenswerte Multimedia-Ausstellung zum Thema „Klimawandel“.[4]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1986 war Fjærland verkehrstechnisch isoliert und nur per Fähre erreichbar. 1986 konnte dann Walter Mondale, der von 1977 bis 1981 Vizepräsident der USA war und dessen Vorfahren aus Fjærland stammen, den Tunnel und die Straße nach Skei eröffnen, die Fjærland mit der nördlich gelegenen Region Jølster verbindet. Über den Fjærlandstunnel und den Riksvei 5 ist der Ort an das Straßennetz angebunden.
Der Fähranleger wird im Sommer noch von einer Touristenfähre angefahren, auch verkehren vereinzelt Expressboote, beides betrieben von der Verkehrsgesellschaft Fjord1.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd F. Meier: Hier wohnen Leseratten. Im ersten Bücherdorf Skandinaviens. In: Frankfurter Rundschau vom 4. Oktober 2014, S. A 4.
- Bernd F. Meier: 200.000 alte Bücher am Fjord. Romane und Krimis, Reise- und Kochbücher: Auf vier Kilometern reiht sich der Lesestoff im norwegischen Fjærland. In: General-Anzeiger (Bonn) vom 21./22. Juni 2014, Beilage Boulevard, S. 7
Galerie
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Das Bücherdorf Fjaerland
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Der Boyabreen von der Ortsmitte gesehen.
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Gletschermuseum
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Fjærlandsfjorden
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen zu Fjærland (englisch, norwegisch)
- Fjærland in Norwegen: 280 Einwohner und 200.000 Bücher. Bericht und Fotos auf Spiegel Online vom 23. Juli 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fjærland. In: sognefjord.no. Abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ a b Svein Askheim: Fjærland. In: Store norske leksikon. 9. Februar 2020 (norwegisch, snl.no [abgerufen am 26. Mai 2020]).
- ↑ Nye kommune- og fylkesnummer fra 2020. In: regjeringen.no. Kommunal-og moderniseringsdepartementet, 27. Oktober 2017, abgerufen am 26. Mai 2020 (norwegisch).
- ↑ Norsk Bremuseum & Ulltveit-Moe senter for klimaviten. Norsk Bremuseum, abgerufen am 26. Mai 2020 (norwegisch).