Flächenmoment
Flächenmomente sind Querschnittskennwerte: sie beschreiben, wie die Form der Querschnittsfläche die Eigenschaften länglicher Bauteile beeinflusst.
Anwendung finden die Flächenmomente bis 2. Grades (Flächenträgheitsmoment) insbesondere bei der Festigkeitsberechnung von Bauteilen und Strukturen. Flächenmomente ab dem 1. Grad sind auf eine bestimmte Ausrichtung des Querschnittes bezogen, sie haben demnach in verschiedenen Richtungen verschiedene Werte (d. h. je nachdem, auf welche Achse sie bezogen werden).
Flächenmomente n-ten Grades (allgemeine Definition)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den folgenden Kurzbeschreibungen liegt der Balken parallel zur x-Achse des Koordinatensystems und hat die Querschnittsfläche in der y-z-Ebene. Der Balken liegt symmetrisch im Koordinatensystem (genauer: die Hauptträgheitsachsen liegen parallel zu y- und z-Achse).
Das Flächenmoment n-ten Grades hat die folgende allgemeine Form:[1]
- mit
Flächenmoment 0. Grades
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Flächenmoment 0. Grades entspricht der Querschnittsfläche und hat die Einheit m2:
Flächenmoment 1. Grades
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flächenmomente 1. Grades werden auch als statisches Moment bezeichnet und haben die Einheit m3.
Bezogen auf die y-Achse:
Bezogen auf die z-Achse:
Aus diesen Momenten können (bei bekanntem Flächeninhalt ) die beiden Koordinaten des Schwerpunktes errechnet werden:
Flächenmoment 2. Grades
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flächenmomente 2. Grades sind auch unter dem Begriff Flächenträgheitsmoment bekannt und haben die Einheit [m4].
Sie geben den Einfluss der Form der Querschnittsfläche eines Balkens auf seine Steifheit an. Aus dem Flächenträgheitsmoment wird auch das Widerstandsmoment abgeleitet, welches den Einfluss der Form der Querschnittsfläche auf die Festigkeit beschreibt.
Flächenmoment 2. Grades bezogen auf die y-Achse:
Flächenmoment 2. Grades bezogen auf die z-Achse:
biaxiales Flächenträgheitsmoment:
polares Flächenträgheitsmoment:
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jens Göttsche, Maritta Petersen: Festigkeitslehre - klipp und klar. Hanser Verlag, 2006, ISBN 978-3-446-40415-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).