Fleckenstein (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen derer von Fleckenstein (de Vleckensteyn) in der Hyghalmen-Rolle um 1485
Stammwappen derer von Fleckenstein in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605
Überhöhte Darstellung der Burg Fleckenstein von Daniel Specklin
Ruine Fleckenstein
Dominikanerpriorin Kunigunde von Fleckenstein († 1353), gotische Malerei in der Klosterkirche Lambrecht (Pfalz).
Wappen der Fleckensteiner gezeigt auf Kaiser Heinrichs Romfahrt (Bildmitte)

Die Familie von Fleckenstein war ein elsässisches Adelsgeschlecht. Namensgebend war die Burg Fleckenstein im Wasgau.

Das Ministerialengeschlecht, das in der Stauferzeit einen ersten Aufschwung erfuhr, stellte je einen Bischof von Worms und Basel, eine Reihe von Stiftsherren in Basel, Speyer und Trier, mehrere Reichsschultheißen in Weißenburg im Elsass und Hagenau, elsässische Unterlandvögte, pfälzische Hofmeister und Amtmänner und zwei Statthalter in der Markgrafschaft Baden-Durlach.

Urkundlich erstmals erwähnt wurde 1129 aus der Familie ein Gottfried. Sein Enkel führte den Titel eines marschallus de hagenoa (Haguenau). Dessen staufertreuer Sohn Heinrich I. wurde als erster der Familie Reichsschultheiß von Hagenau (1248–1259). Er teilte die Herrschaft Fleckenstein unter den dreien seiner Söhne, die weltlich blieben, auf und stiftete dadurch die Linien:[1]

  • Fleckenstein-Dagstuhl (auch: Dachstuhl), ausgestorben 1644. Die Herrschaft Dagstuhl kam durch eine Heirat 1333 und einen Erbfall 1375 anteilig zu einem Viertel in den Besitz dieses Familienzweigs, der die Erbengemeinschaft später auch gegenüber dem Oberrheinischen Kreis vertrat. Dieser Anteil an der Herrschaft Dagstuhl wurde vom letzten überlebenden Mitglied dieses Familienzweiges, Georg II., an den Erzbischof von Trier, Philipp Christoph von Sötern verkauft.
  • Fleckenstein-Sulz, ausgestorben 1351
  • Fleckenstein-Bickenbach
    • Fleckenstein-Bickenbach-Rödern, 1408–1637
    • Fleckenstein-Bickenbach-Sulz, 1408–1720. Ursula von Windeck († 1658), brachte nach dem Tod ihres Brudes und damit dem Erlöschen des Windeckschen Mannesstamms, ihr Erbe Burg Alt-Windeck, ihren Namen und ihr Wappen in die Ehe mit Friedrich von Fleckenstein ein.

Die Familie wurde 1467 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Letzter des Hauses war Heinrich-Jakob von Fleckenstein-Windeck (1636–1720).

Bedeutende Personen

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  • Das Fleckensteiner Stammwappen ist ein grüner Schild mit drei waagrechten silbernen Balken. Auf dem Helm mit grün-silbernen Decken der Rumpf einer wie der Schild bezeichneten Jungfrau mit blondem Haar, statt der Arme zwei Büffelhörner.
  • Die Freiherren von Fleckenstein-Dagstuhl führten ein quadriertes Schild, in Feld 1 und 4 das Stammwappen, in 2 und 3 in Gold ein schwarzes Andreaskreuz für Dagstuhl.
  • Allianzwappen Fleckenstein-Windeck: Im quadrierten Schild, in Feld 1 und 4 das Stammwappen derer von Fleckenstein, in Feld 2 und 3 das Wappen derer von Windeck: in Blau ein goldener Schrägbalken und darüber eine silberne Vierung.

Die Herrschaft (Baronie) Fleckenstein nach dem Aussterben der Fleckensteiner

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Der einzige Sohn Heinrich Jakobs von Fleckenstein-Windeck, Friedrich Jakob, hatte sich 1710 das Leben genommen. Sein Vater, Heinrich Jakob, ordnete seinen Nachlass, und ein Beschluss des französischen Königs bestätigte, dass die Baronie als solche aufgelöst werde, und die Lehen an den König als obersten Lehnsherrn fielen. Der König belehnte damit den Fürsten von Soubise Hercule-Mériadec de Rohan; es entspann sich ein Erbstreit mit den Ehemännern der Töchter Heinrich Jakobs, der 1725 noch im Gange war.[2] Mit der französischen Revolution 1789 wurde aller Adelsbesitz als Nationaleigentum eingezogen.

  • Ferdinand Hahnzog: Georg II. von Fleckenstein, Freiherr zu Dachstuhl. Ein Hanauer Administrator in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges. In: Hanauer Geschichtsblätter, 18, 1962, S. 223–242.
  • Julius Kindler von Knobloch: Das goldene Buch von Straßburg. Teil 1. In: Jahrbuch der k. k. heraldischen Gesellschaft Adler zu Wien, 1884, S. 96–97, archive.org.
Commons: Fleckenstein (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Siehe auch Diskussion
  2. Le journal des sçavans, pour l’année 1725, Paris 1725, S. 365–371. (books.google.de).