Fleischhalle
Fleischhalle | |
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Fleischhalle an der Limmat 1883 | |
Daten | |
Ort | Zürich |
Architekt | Ludwig Hanhart (1824–1905)[1] |
Baujahr | 1864–1866 |
Abriss | 1962 |
Koordinaten | 683382 / 247419 |
Die Fleischhalle war ein Metzgermarkt in Zürich. Sie wurde am 10. April 1866 eröffnet und 1962 abgerissen. Im Volksmund wurde sie Kalbshaxenmoschee genannt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1855 bis 1859 wurde zwischen dem heutigen Bellevue und dem Central das durchgehende Limmatquai erbaut. Dieses entwickelte sich zur neuen Hauptverkehrsader, an der von 1864 bis 1866 nach Plänen des Stadtbaumeisters Ludwig Hanhart in byzantinischem Stil anstelle des alten Schlachthauses die Fleischhalle erbaut wurde.[2]
Aus hygienischen Gründen war es damals privaten Metzgereien nicht erlaubt, Fleischwaren anzubieten. Im Jahr der Eröffnung wurden dieses Verbot aufgehoben und der Fleischverkauf liberalisiert. Viele Metzger eröffneten nun ihr eigenes Geschäft, und bald war die Fleischhalle viel zu gross. Gab es zu Beginn noch rund 40 Verkaufsstände, waren es im Jahr 1900 noch 19 und 1950 noch 6.
1962 wurde die «Kalbshaxenmoschee» trotz heftiger Proteste von Architekten und Künstlern abgerissen.[3]
Umgestaltungspläne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Folge wurden diverse Umgestaltungspläne entwickelt.[4][5][6] Diese waren mehr oder weniger beliebt, und so wurde ein grosser Teil der ehemaligen Fleischhalle zu einem freien Platz. Heute steht dort das Café Rathaus. Auf der Plattform nördlich davon stand in den Jahren 2014/2015 der Hafenkran der Kunstintervention Zürich Transit Maritim.
Reste des Baus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Säulenportal fand als Haupteingang der Siedlung Seldwyla in Zumikon Verwendung.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Zurlinden: Hundert Jahre: Bilder aus der Geschichte der Stadt Zürich in der Zeit von 1814–1914. Buchdruckerei Berichthaus, Zürich, 1915, Band 2, S. 120, (Google books).
- Kurt Guggenheim: Die Fleischhalle im Zwielicht des Abschieds. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. März 1953 (static.nzz.ch PDF).
- Anja Grünenfelder: Die Kalbshaxenmoschee. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. Oktober 2012 (nzz.ch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cornelia Bauer et al.: Inventaire suisse d'architecture: 1850-1920, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.), 1992, S. 442, (Google Books).
- ↑ Antiquarische Gesellschaft in Zürich (Hrsg.): Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 79, 2012, S. 18 (Google books).
- ↑ Jürg Fierz (Hrsg.): Zürich – Wer kennt sich da noch aus? Orell Füssli Verlag, Zürich 1972, S. 77.
- ↑ Manuel Pauli: Überbauung Fleischhallenareal, Zürich. In: Bauen + Wohnen. 33, Nr. 9, 1979, S. 324–325, doi:10.5169/seals-336344.
- ↑ Umgestaltung der Fleischhalle in eine Limmat-Gallerie? In: Bauen, Wohnen, Leben. 37, 1959, S. 9–10, doi:10.5169/seals-651220.
- ↑ Neubauten Rathausbrücke und Mehrzweckgebäude auf dem alten Fleischhallenareal in Zürich: Architekt Manuel Pauli; Ingenieur: Edi Toscano. In: Schweizerische Bauzeitung. 89, Nr. 25, 1971, S 645–647, doi:10.5169/seals-84904.
- ↑ Stefan Hotz: Die Siedlung Seldwyla im Kanton Zürich stiess unter Architekten auf Ablehnung. Die Bewohner lieben sie trotzdem. In: Neue Zürcher Zeitung. 13. November 2018 (nzz.ch)