Rauschgold
Als Rauschgold (auch Rauschel oder Rauschelgold[1][2], Flittergold, Knittergold) werden hauchdünne Messingfolien bezeichnet, die nach einer bestimmten Bearbeitung eine optische Ähnlichkeit mit Gold gewinnen. Es diente früher vor allem zur Herstellung von Christbaumschmuck („Rauschgoldengel“) sowie als Blattgold-Ersatz. Rauschgold wird heute nicht mehr hergestellt.
Herstellung und Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Herstellung wurde Messing zu dünnem Blech ausgewalzt, blankgebeizt und dann zwischen Leder bis zu einer Dicke von etwa 15–10 µm flachgeschlagen. Bei diesem letzten Schlagen können – wie bei der Herstellung von Blattgold – 20 und mehr Tafeln aufeinanderliegend gleichzeitig bearbeitet werden. Das Blech erhält durch die Bearbeitung eine knitternde Steifigkeit und Glanz.
Optisch unterscheidet es sich von Blattgold auf den ersten Blick kaum, oxidiert im Gegensatz zu diesem aber mit der Zeit. Die dadurch entstehende Patina kann je nach Einsatzzweck durchaus ein gewünschter künstlerischer Effekt sein.
Rauschgoldengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Nürnberg werden etwa seit dem 18. Jahrhundert für den Christkindlesmarkt die international bekannten Rauschgoldengel hergestellt. Der Erfinder ist nicht bekannt, es gibt jedoch eine verbreitete Überlieferung, wonach ein Nürnberger Puppenmacher den ersten Rauschgoldengel zur Erinnerung an seine verstorbene Tochter angefertigt habe. Hierfür gibt es aber keine Quellenbelege. Die heutigen Rauschgoldengel werden aus Aluminiumfolie gefertigt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanne von Goessel-Steinmann: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel. Nürnberg 2004, ISBN 3-921590-33-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rainer Friedrich Meyer: Buchwörterbuch Kleines Lexikon des Buchwesens und der Einbandkunde. 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ Wolfgang Metzger: Die Bucheinbände für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz (1502–1559). 25. Februar 2001, abgerufen am 19. Oktober 2015.