Folketingswahl 2011

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2007Ergebnis der Folketingswahl 20112015
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12 16 44 17 47 22 
Insgesamt 179 Sitze
  • Ø: 12
  • F: 16
  • A: 44
  • B: 17
  • Färöer/Grönland: 4
  • I: 9
  • V: 47
  • C: 8
  • O: 22
Blöcke
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60
50
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Roter Block
Blauer Block
Sonst.
Gewinne und Verluste
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Sonst.

Die Folketingswahl 2011 war die 68. Wahl zum dänischen Parlament (Folketing). Sie fand am Donnerstag, den 15. September 2011, statt.[1]

Rund vier Millionen Stimmberechtigte bestimmten über die Verteilung der 179 Parlamentssitze. 175 Sitze wurden in Dänemark und je 2 Sitze in den autonomen Gebieten Färöer und Grönland vergeben. Es galt eine 2-Prozent-Hürde.

Helle Thorning-Schmidt (2010)

Das oppositionelle Wahlbündnis um die Sozialdemokraten von Spitzenkandidatin Helle Thorning-Schmidt konnte eine knappe Mehrheit im Folketing gewinnen. Thorning-Schmidt wurde die erste Frau im Amt des dänischen Ministerpräsidenten.

Das Recht, Neuwahlen auszurufen und den genauen Wahltermin zu bestimmen, liegt beim Ministerpräsidenten. Da die Wahlperiode des Folketings auf vier Jahre begrenzt ist, musste die kommende Wahl bis 13. November 2011 abgehalten werden. Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen hatte stets erklärt, die Legislaturperiode voll ausschöpfen zu wollen. Er setzte den Termin am 26. August 2011 fest, nachdem sich das Regierungslager nicht unmittelbar auf einige wirtschaftspolitische Maßnahmen hatte einigen können.[2]

Es hat sich die Praxis etabliert, zwischen Ausrufung und Durchführung der Wahl mindestens drei Wochen verstreichen zu lassen, damit die Behörden die nötigen Vorkehrungen treffen und Parteien und Kandidaten ihre Bewerbung erklären können. Außerdem sollen sich die Wähler in einem hinreichend informativen Wahlkampf orientieren können.

Herkömmlicherweise finden dänische Urnengänge an Werktagen statt, nicht wie in vielen europäischen Ländern an einem Sonntag. 1990, 1994 und 1998 war der Wahltag ein Mittwoch; 2001, 2005 und 2007 wurde an einem Dienstag gewählt. 2011 fand die Wahl an einem Donnerstag statt.

Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen (Venstre) führte seinen ersten Wahlkampf als Regierungschef. Er war 2009 Anders Fogh Rasmussen im Amt gefolgt, als dieser auf den Posten des Nato-Generalsekretärs wechselte. Lars Løkke Rasmussen wollte die bestehende Koalition aus Venstre und den Konservativen unter Duldung der Dänischen Volkspartei fortsetzen. Auch die neoliberale Liberal Alliance wollte ihn im Amt halten.

Seine Herausforderin Helle Thorning-Schmidt von den Sozialdemokraten wurde wie 2007 von Sozialistischer Volkspartei, Sozialliberalen und linker Einheitsliste unterstützt.

Umfragen im Wahljahr

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Die regelmäßigen Wählerbefragungen, die von Tageszeitungen und Fernsehsendern in Auftrag gegeben wurden, sahen lange Zeit einen stabilen Vorsprung für das linke Oppositionslager. In der Woche vor dem Wahltermin besaßen die Linksparteien in der Projektion der konservativen Zeitung Berlingske elf Sitze Vorsprung vor der regierenden rechten Allianz[3], während die Umfrage für die linksliberale Politiken zum gleichen Zeitpunkt einen Vorsprung von sogar einundzwanzig Sitzen sah.

Sitzverteilung im Folketing nach der Wahl 2011

Obwohl Venstre von Ministerpräsident Rasmussen leichte Zugewinne verbuchen konnte und stärkste Partei blieb, verlor seine Koalition die Mehrheit im Folketing. Dies erfolgte vor allem auf Grund der starken Verluste der Konservativen, die mehr als die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Insgesamt erreichte das Wahlbündnis 86 Sitze im Folketing.

Auf der anderen Seite verloren die Sozialdemokraten leicht an Stimmen und erreichten das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte.[4] Ihr Wahlbündnis insgesamt konnte jedoch zulegen und errang die Mehrheit im Folketing. Gewinner im linken Lager waren die Sozialliberalen, die damit ihre massiven Verluste bei der Wahl 2007 wieder ausgleichen konnten, sowie die rot-grüne Einheitsliste, die ihr Ergebnis verdreifachte. Gemeinsam erreichte das Wahlbündnis 89 Mandate. Somit fehlt eine Stimme zur absoluten Mehrheit im Folketing. Über diese verfügt das Wahlbündnis allerdings durch die Unterstützungserklärung dreier Abgeordnete aus Grönland bzw. von den Faröern.

Auf den Färöern ging wie auch 2007 je ein Mandat an das linke und das rechte Lager. Wahlsiegerin war die liberal-unionistische Sambandsflokkurin, die mehr als 7 Prozentpunkte hinzugewinnen konnte. Größte Verliererin war die sozialistisch-sezessionistische Tjóðveldi, die 6 Prozentpunkte verlor und ihr Mandat im Folketing an die sozialdemokratisch-unionistische Javnaðarflokkurin abgeben musste. Damit gingen beide Mandate an unionistische Parteien.

In Grönland blieb die Sitzverteilung unverändert, beide Sitze fielen an das linke Lager. Die sozialistische Inuit Ataqatigiit und die sozialdemokratische Siumut konnten dabei ihre Stimmenanteile erheblich ausbauen, während vor allem die liberale Atassut massiv verlor.

Stimmenstärkste Parteien in den 92 Aufstellungswahlkreisen (opstillingskredse).
Stimmenstärkste Parteien in den 10 Großwahlkreisen (storkredse)
Partei Liste Spitzenkandidat/-in Stimmen Prozent ± % Sitze ± Sitze
Liberale Partei V Lars Løkke Rasmussen 947.725 26,7 +0,5 47 +1
Dänische Volkspartei O Pia Kjærsgaard 436.726 12,3 −1,6 22 −3
Konservative C Lars Barfoed 175.047 4,9 −5,5 8 −10
Liberale Allianz I Anders Samuelsen 176.585 5,0 +2,2 9 +4
Christdemokraten K Per Ørum Jørgensen 28.070 0,8 −0,1 0 0
Sozialdemokraten A Helle Thorning-Schmidt 879.615 24,8 −0,7 44 −1
Sozialistische Volkspartei F Villy Søvndal 326.192 9,2 −3,8 16 −7
Sozialliberale B Margrethe Vestager 336.698 9,5 +4,4 17 +8
Einheitsliste Ø 236.860 6,7 +4,5 12 +8
Sonstige 1.850 0,1 +0,1 0 0
Wahlberechtigte 4.079.910
Abgegebene Stimmen 3.579.675 87,7 +1,1
Gültige Stimmen 3.545.368 175 0

Quelle: Danmarks Statistik[5]

Hinweis: Die Veränderungen bei den Sitzzahlen beziehen sich auf das Wahlergebnis 2007, nicht auf die Situation unmittelbar vor der Wahl 2011

Partei Orientierung Stimmen Prozent ± % Sitze ± Sitze Listenintern bestplatziert Persönliche Stimmen
Sambandsflokkurin unionistisch/liberal 6.361 30,8 +7,3 1 0 Edmund Joensen 1.578
Fólkaflokkurin sezessionistisch/konservativ 3.932 19,0 −1,5 0 0 Annika Olsen 1.193
Miðflokkurin christdemokratisch 872 4,2 −2,6 0 0 Jenis av Rana 291
Javnaðarflokkurin unionistisch/sozialdemokratisch 4.328 21,0 +0,6 1 +1 Sjúrður Skaale 1.539
Tjóðveldi sezessionistisch/sozialistisch 3.998 19,4 −6,0 0 −1 Høgni Hoydal 1.605
Sjálvstýrisflokkurin unionistisch/sozialliberal 481 2,3 −1,2 0 0 Kristianna Winther Poulsen 128
Einzelbewerber 672 3,3 +3,3 0 0 Poul Michelsen 672
Wahlberechtigte 35.044
Abgegebene Stimmen 20.945 58,9
Gültige Stimmen 20.644

Quellen: Färöischer Rundfunk[6] und Reichsombudsschaft auf den Färöern[7]. Zur Einteilung in sezessionistische und unionistische Parteien siehe auch Autonomie der Färöer.

Partei Orientierung Stimmen Prozent ± % Sitze ± Sitze Listenintern bestplatziert Persönliche Stimmen
Inuit Ataqatigiit sezessionistisch/sozialistisch 9.780 42,7 +9,2 1 0 Sara Olsvig 8.129
Siumut sozialdemokratisch 8.499 37,1 +5,7 1 0 Doris Jakobsen 5.709
Demokraatit unionistisch/konservativ-populistisch 2.882 12,6 −3,6 0 0 Niels Thomsen 2.055
Atassut unionistisch/liberal 1.728 7,6 −11,3 0 0 Steen Lynge 870
Wahlberechtigte 40.930
Abgegebene Stimmen 23.493 57,4 −7,0
Gültige Stimmen 22.889

Vorläufiges Ergebnis. Quelle: Greenlandic Broadcasting Corporation[8]

Einzelnachweise

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  1. Danmarks Radio (dänisch) (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive) Wahlsonderseiten, abgerufen am 1. Januar 2011
  2. Danmarks Radio (dänisch) (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive) Wahlsonderseiten, abgerufen am 1. Januar 2011
  3. Berlingske-Wahlbarometer, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  4. sueddeutsche.de: Knappe Mehrheit für Mitte-Links, abgerufen am 16. September 2011
  5. Folketingsvalg torsdag 15. september 2011: Resultater – Hele landet: Fintællingsresultat. Danmarks Statistik, 19. September 2011, abgerufen am 30. September 2011 (dänisch).
  6. Ergebnis der Folkatingsval (Memento vom 30. September 2011 im Internet Archive)
  7. Endergebnis Folketingsvalg Färöer 2007 (dänisch)
  8. Vorläufiges Wahlergebnis (dänisch) Kalaallit Nunaata Radioa, 16. September 2011, abgerufen am 1. Januar 2012