Frédéric Schwilden
Frédéric Schwilden (* 5. Mai 1988 in Bonn) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwilden ist der Sohn des Mediziners Helmut Schwilden (1949–2015). Er wuchs in der Fränkischen Schweiz auf und begann ein Gartenbaustudium in Berlin.[1] Seine beruflichen Stationen als Journalist umfassen Rolling Stone[2] und Berliner Morgenpost[3] (2011), Die Welt und Welt am Sonntag (2013–2015), Focus (2015–2016)[4] und 2017 wieder Die Welt / Welt am Sonntag. Er schrieb über seine Depression und die Nachwirkungen seiner Corona-Impfung.[5] Schwilden arbeitet zudem als Porträt- und Kunst-Fotograf. In der Ausgabe von Oktober 2021 des Kunstmagazins Monopol hatte er eine mehrseitige Fotostrecke.[6] Die Berliner Galerie Haverkampf / Leistenschneider zeigte 2021 Schwildens erste Fotoausstellung Einigkeit und Recht und Freizeit.[7] 2022 war Schwilden Podcaster für „7 Tage, 7 Nächte“.[8]
Er lebt mit seiner Familie in Erlangen.[9]
Rezeption im deutschen Gangsta-Rap
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2014 veröffentlichte Schwilden eine Glosse in der Welt über deutschen Gangsta-Rap.[10] Der Artikel thematisiert satirisch die finanzielle Hilfsbedürftigkeit der deutschen Rap-Gemeinde und speziell die des Rappers Fler. Dieser veröffentlichte daraufhin die Adresse Schwildens und bedrohte diesen öffentlich bei Twitter.[11] Der Journalist und Labelbetreiber Marcus Staiger kritisierte Schwildens Artikel in der Zeit[12] „als überheblich gegenüber der Unterschicht“.
Verschiedene Rapper erwähnten Schwilden in ihren Texten. Im Song Masafaka rappt Sido über Schwilden: „Dieser Artikel von Freddy Schwilden ist selten dämlich / Er schreibt, dass Gangstarap auf kein’n Fall gefährlich ist / Und dann beschwert er sich, weil’s Ärger gibt, wenn Fler ihn trifft“. Im Buch Der schöne und die Beats des Rappers Shindy kommt eine Figur vor, die Herr Schwilden heißt und übergewichtig ist und schwitzt. 2016 rappte Prinz Pi im „Neo Magazin Royale“ eine Passage über Schwilden im Stück Eine deutsche Rapgeschichte II: „Ich bin in deinem Mund, immer wenn du Pizza bestellst / Und klingel durch wie Flizzy bei Frédéric von der Welt“.
Roman Toxic Man
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Februar 2023 erschien Schwildens erster Roman Toxic Man im Piper Verlag.[13] Der Buchtitel spielt auf das Schlagwort der toxischen Männlichkeit an. Das autofiktionale Werk erzählt von einem Fotografen, der seinem künstlerischen Durchbruch entgegensieht, aber auch mit Depressionen und persönlichen Rückschlägen zu kämpfen hat. Der Roman wurde von Kritikern wie Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk[14] oder Annemarie Stoltenberg vom NDR positiv aufgenommen, wohingegen Nils Frenzel von Spiegel Online dem Roman eine fehlende „kritische, ernsthafte Auseinandersetzung“[15] unterstellt. Ulrich Seidler bezeichnete Schwildens Erstlingswerk in der Frankfurter Rundschau als „Bericht eines Selbstdarstellers“.[16]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rocco-Clein-Preis für Musikjournalismus für einen Text über die Band Art Brut im Rolling Stone[17]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Toxic Man. Piper, München 2023, ISBN 978-3-492-07191-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Frédéric Schwilden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Frédéric Schwilden im Perlentaucher
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frédéric Schwilden Bücher & Biografie | PIPER. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Frederic Schwilden, Autor auf Rolling Stone. Abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Frédéric Schwilden: The End of the Dream – Endzeitstimmung in Wedding. 31. August 2011, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ "Focus" gewinnt Frédéric Schwilden als Autor. Abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Depressionen: Ich schlug mir ins Gesicht, bis ich nichts mehr spürte. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Inhaltsübersicht | Monopol. Abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ Der beste Freund des Menschen: Frédéric Schwilden in der Galerie Haverkampf in Berlin. Abgerufen am 12. Mai 2023.
- ↑ 7 Tage, 7 Nächte – Das Politik-Weekly mit Frédéric Schwilden – Podcast. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ "Toxic Man": Frédéric Schwildens fantastisches Roman-Debüt. 24. Februar 2023, abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Hip-Hop, Gangsta-Rap & Altersarmut: Was verdient Fler? - WELT. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Hip-Hop, Twitter & Facebook: Wie Fler die Welt bedroht – WELT. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Marcus Staiger: Fler: Wenn Rapper bellen. In: Die Zeit. 21. November 2014, abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Toxic Man. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ "Toxic Man": Frédéric Schwildens fantastisches Roman-Debüt. 24. Februar 2023, abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Nils Frenzel: »Toxic Man« von Frédéric Schwilden: Nur ein toxisches Männlein. In: Der Spiegel. 26. März 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. Mai 2023]).
- ↑ Zitiert nach Frederic Schwilden: Toxic Man. Roman – Perlentaucher. Abgerufen am 11. Mai 2023.
- ↑ Rolling-Stone-Autor Frédéric Schwilden gewinnt Nachwuchspreis für Musikjournalisten. 30. September 2013, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Schwilden, Frédéric |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1988 |
GEBURTSORT | Bonn |