Francesco Chiabrano
Francesco Chiabrano (auch Francesco Chabran, * 28. Januar 1719 in Turin; † in London) war ein italienischer Violinist und Komponist.[1] Neuere Forschungen in Turiner Archiven haben die Unterscheidung von Francesco Chiabrano und Carlo Chiabrano (1723–1776?) als zwei Brüder (und nicht als eine Person Carlo Francesco Chiabrano) ermöglicht.[Anm. 1] Des Weiteren wurden Carlo und damit auch Francesco Chiabrano nach dem Artikel Carlo Chiabrano von Guido Salvetti und Simon McVeigh im New Grove mit Felice Chabran verwechselt, einem weiteren Violinisten in London (mindestens dort aktiv von 1782 bis 1820), der in enger Beziehung zum Ballett der Italienischen Oper stand. Wilibald Gurlitt (explizit) und Carl Dahlhaus (implizit) interpretierten beispielsweise Cabran oder Chabran als Namensvariante von Chiabrano.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Francesco Chiabrano entstammte einer italienischen Musikerfamilie piemontesischen Ursprungs. Sein Vater war der Tanzmeister und Geiger Giovanni Nicola Chiabrano, seine Mutter Clara Somis. Ersten Geigenunterricht erhielt er von seinem Onkel Giovanni Battista Somis. Francesco Chiabrano entschied sich ungeachtet der musikalischen Möglichkeiten einer Karriere in der Hofkapelle oder am Teatro Regio in Turin für eine Musikerlaufbahn in England. Scheinbar reiste er über Paris nach London.[1]
Vor dem Hintergrund des in der Einleitung geschilderten Forschungsstandes muss die Stellung Francesco Chiabranos im Londoner Musikleben neu erforscht bzw. bestimmt werden.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marie-Thérèse Bouquet: Chiabrano, Carlo-Franceso. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 15 (Supplement 1: Aachen – Dyson). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1973, DNB 550439609, Sp. 1442–1443
- Marie-Thérèse Bouquet-Boyer: Chiabrano, Francesco. In: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken (Abonnement erforderlich).
- Chabran, Francesco. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 297 (Textarchiv – Internet Archive).
- Chabran, Francesco. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1972, S. 205.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Marie-Thérèse Bouquet-Boyer in MGG1 (Band 15. Supplementband von 1969), Wilibald Gurlitt (1959) und Carl Dahlhaus (1972) wie auch die deutsche und die amerikanische Nationalbibliothek, der VIAF wie auch der Artikel Carlo Francesco Chiabrano von Claudia Colombati im Dizionario Biografico degli Italiani von 1980 differenzieren die beiden Personen noch nicht. Marie-Thérèse Bouquet-Boyer in MGG1 (1969) qualifiziert die Familiensituation bzw. die verwandtschaftlichen Beziehungen in der Familie Chiabrano explizit als ungeklärt. (Gesamtstand: 8. Juni 2022).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Chiabrano, Francesco |
ALTERNATIVNAMEN | Chiabran, Giovanni Francesco Benedetto (vollständiger Name); Chabran, Francesco |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Violinist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1719 |
GEBURTSORT | Turin |
STERBEDATUM | 18. Jahrhundert oder 19. Jahrhundert |
STERBEORT | London |