Francis X. Bushman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Francis X. Bushman (1912)

Francis Xavier Bushman (* 10. Januar 1883 in Baltimore, Maryland; † 23. August 1966 in Pacific Palisades, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler, der in der Stummfilmära große Popularität erreichte. Er war der erste männliche Filmstar, der dem Publikum unter seinem wirklichen Namen bekannt war.

Francis Bushman begann seine Karriere bereits als Minderjähriger auf der Vaudeville-Bühne und fiel rasch durch seine athletische Erscheinung auf (er betrieb Ringen, Boxen und Gewichtheben.) Er drehte für Essanay und Metro fast 200 Filme, darunter mehr als 175 vor 1920 und 17 allein in seinem Debütjahr 1911. Meist spielte er den Helden in Liebesgeschichten, Dramen, Komödien, Kriminal- und Spionagefilmen. 1916 war er Co-Regisseur bei einer Verfilmung von Romeo und Julia, in der er die Rolle des Romeo spielte.

1918 war Bushman Mittelpunkt eines Skandals, als seine Affäre mit seiner Schauspielkollegin und häufigen Filmpartnerin Beverly Bayne an die Öffentlichkeit kam. Zu diesem Zeitpunkt war Bushman bereits seit 16 Jahren verheiratet und hatte fünf Kinder, was das Studio aus Angst vor einem Popularitätsverlust ihres Stars geheim gehalten hatte. Es kam zur Scheidung und Bushman heiratete wenig später Bayne, doch auch diese Ehe zerbrach 1925.

Heute ist Bushman am ehesten bekannt für seine Verkörperung Messalas als abgrundtief bösem Schurken in der ersten großen Verfilmung von Ben Hur (1925). Bushman war wesentlich größer und athletischer als Hauptdarsteller Ramón Novarro, sodass man Löcher grub, in die sich Bushman bei gemeinsamen Szenen stellen musste.[1] Dass Bushmans Karriere nach diesem großen Erfolg langsam endete, wird auf den negativen Einfluss Louis B. Mayers zurückgeführt, der Bushman angeblich nicht leiden konnte, weil dieser ihm den Zutritt zu seiner Garderobe verwehrt habe.[2]

Bushmans Grabstelle

Auf dem Gipfel seiner Karriere wurde Bushman auf Filmplakaten als „schönster Mann der Welt“ angepriesen und als „König des Films“ – dieser Titel ist auch auf seinem Grabstein im Freedom Mausoleum im Forest Lawn Memorial Park eingraviert. Bushman wurde fürstlich bezahlt, verlor jedoch beim großen Börsenkrach von 1929 sein gesamtes Vermögen. Zugleich verblasste mit dem Anbruch des Tonfilms sein Ruhm und er musste in den 1930er- und 1940er-Jahren vor allem auf Radioarbeit ausweichen, da er nur noch wenige Filmangebote erhielt.

Bushman mit seiner Frau Ivy an seinem 82. Geburtstag (1965)

Ein Erfolg war die Rolle von John Marshall, Vater von Zwillingen, in der CBS-Radioshow Those We Love, die von 1938 bis 1945 lief. In den 1950er-Jahren feierte Bushman ein kleines Comeback als Charakterdarsteller in Hollywood, so verkörperte er König Saul im Monumentalfilm David und Bathseba (1951) und war als Mr. Tyson in Billy Wilders Komödie Sabrina (1954) zu sehen. Er hatte auch häufiger Gastauftritte in Serien wie Peter Gunn, Perry Mason, Dr. Kildare und Batman, in der er in seinem Todesjahr eine seiner letzten Rollen spielte: einen Sammler von Stummfilmen.

Francis X. Bushman war insgesamt viermal verheiratet. Sein Sohn Ralph Bushman (1903–1978) arbeitete ebenfalls als Schauspieler. Francis X. Bushman, der bis zuletzt als Schauspieler gearbeitet hatte, starb 1966 im Alter von 83 Jahren an einem Herzinfarkt.

Francis Bushman wurde im Jahr 1960, als die Neuverfilmung von Ben Hur bei den Filmpreisverleihungen triumphierte, zusammen mit Novarro mit einem Ehren-Golden-Globe für seine Verdienste um den Stummfilm geehrt. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame erinnert an Francis X. Bushman.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Francis X. Bushman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Francis X. Bushman. (Memento vom 19. März 2014 im Internet Archive) Kurzbiografie auf goldensilents.com (englisch, abgerufen am 18. November 2014).
  2. Tammy Stone: Francis X. Bushman. Kurzbiografie auf things-and-other-stuff.com (englisch, abgerufen am 18. November 2014).