Franciskus Van Daele
Franciskus „Frans“ Van Daele (* 24. Oktober 1947 in Oostburg) ist der Sonderbeauftragte für Religions- und Glaubensfreiheit außerhalb der EU. Der ehemalige belgische Diplomat war zuvor unter anderem Ständiger Vertreter des Landes bei der EU und der NATO. Von 2009 bis 2013 leitete er das Kabinett Herman Van Rompuys seit dessen Ernennung zum ersten ständigen Präsidenten des Europäischen Rates. Von 2013 bis 2017 war er Kabinettschef des Königs der Belgier.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franciskus Van Daele wurde im Jahre 1947 in den Niederlanden geboren. Er studierte Klassische Philologie und Kunstgeschichte an der Katholischen Universität Löwen in Belgien und schloss seine Studien mit dem Magister ab. 1971 trat er ins diplomatische Corps ein. 1997 bis 2002 wurde er zum Ständigen Vertreter Belgiens bei der EU ernannt. Seine analytischen Verhandlungsfähigkeiten wurden während der europäischen finanziellen und institutionellen Verhandlungen 1999 und 2000 sowie während der belgischen Ratspräsidentschaft offensichtlich. 2006 wurde er Ständiger Vertreter Belgiens bei der NATO. Von 2009 bis 2012 leitete Van Daele das Kabinett des ersten Präsidenten des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy. Als Kabinettschef und Chefstratege kannte Van Daele die mit dem Vertrag von Lissabon neu geschaffenen EU-Organe ausgesprochen gut.[1]
Als Chefstratege des Präsidenten des Europäischen Rates beschrieb Van Daele seine Arbeit wie folgt: „Manche verstehen den uns betreffenden Artikel als reine Repräsentationsfunktion. Für uns steht im Vertrag aber deutlich mehr als nur Händeschütteln.“[2]
2013 wurde er vom neuen König der Belgier Philippe zu seinem Kabinettschef ernannt. Dieses Amt übte er bis 2017 aus.
Franciskus Van Daele ist mit Chris Deroover verheiratet, mit der er drei erwachsene Kinder hat. 2006 wurde Van Daele geadelt.[3]
Am 7. Dezember 2022 gab der EU-Justizkommissar Didier Reynders bekannt, dass van Daele als Nachfolger des Zyprioten Christos Stylianides zum Sonderbeauftragten für Religions- und Glaubensfreiheit außerhalb der EU ernannt wurde,[4] der auch mit dem EU-Kommissar für Inneres und Migration kooperiert.[5]
Van Daele ist assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frans van Daele: Schaken met de macht. Achter de schermen van de diplomatie. Lannoo, Tielt 2019. ISBN 978-94-014-5807-8
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kabinettschef van Rompuys erster Gast bei „EBD Exklusiv“. In: netzwerk-ebd.de. 23. September 2010, abgerufen am 8. Dezember 2022.
- ↑ 9 Monate van Rompuy als ER-Präsident: Kabinettchef van Daele zieht in EBD Exklusiv eine erste Bilanz. In: netzwerk-ebd.de. 8. Oktober 2010, abgerufen am 11. März 2020.
- ↑ Permanent Representative of Belgium: Franciskus baron van Daele 2006–. In: nato.int. Abgerufen am 8. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ EU: Neuer Beauftragter für Religionsfreiheit. In: Vatican News. 7. Dezember 2022, abgerufen am 8. Dezember 2022.
- ↑ EU-Kommission: Sorge über religiöse Intoleranz. ORF.at, 11. Oktober 2024, abgerufen am 11. Oktober 2024.
- ↑ Membre associé: Baron Frans van Daele. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 28. März 2024 (französisch).
Personendaten | |
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NAME | Van Daele, Franciskus |
ALTERNATIVNAMEN | Van Daele, Frans; Daele |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Diplomat |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1947 |
GEBURTSORT | Oostburg (Niederlande) |