Francken (Malerfamilie)

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Werkstatt der Francken: Die goldenen Vasen der Ägypter, nach 1600.

Die Familie Francken war ein flämisches Malergeschlecht des 16. bis frühen 18. Jahrhunderts, das vorwiegend in Antwerpen tätig war. Da die Vornamen Ambrosius, Frans und Hieronymus je dreimal erscheinen, werden deren Träger mit römischen Ziffern unterschieden. Als bekanntester Vertreter der Familie gilt Frans II Francken (1581–1642).

Die fünf Generationen, die vierzehn Maler hervorbrachten, begannen mit dem Maler Nicolas Francken, der in den 1560er Jahren von Herentals nach Antwerpen kam. Dessen drei Söhne Hieronymus I, Frans I und Ambrosius I gingen bei Frans Floris in die Lehre, der sie mit seiner italienisch-klassizistischen Schule stark beeinflusste. Die Bezeichnung „Rubens'scher Francken“ für Frans III Francken aus der vierten Generation, mit der auf eine Hinwendung zum Stil des Peter Paul Rubens hingewiesen werden soll, ist eine überholte Bewertung des 19. Jahrhunderts.

Die Francken gehörten als Gesellen und Meister der Antwerpener Sankt-Lukas-Gilde an, alle drei Träger des Vornamens Frans wurden deren Dekane (Vorsteher). Eine herausragende Rolle in ihrem Schaffen spielten Altarbilder, deren Produktion seit der Einverleibung Antwerpens in die Spanische Niederlande 1585 florierte. Zu den von den neuen Machthabern eingeleiteten gegenreformatorischen Maßnahmen gehörten die tridentinischen Reformen, welche die Einrichtung des Hochaltars als eindrücklich ausgestatteten Mittelpunkt jeder Kirche mit sich brachten. Die Francken stellten neben ihren religiösen Arbeiten aber auch mythologische und Genrebilder in großer Zahl her, die besonders bei der städtischen Bürgerschaft als kleinformatiger Zimmerschmuck beliebt waren.

Die Francken betrieben eine Familienwerkstatt, fertigten Gemälde gemeinsam an und kopierten untereinander Arbeiten, so dass ihr Malstil untereinander sehr ähnlich war; dies und die identischen Signaturen aufgrund der gleichen Vornamen erschweren die Zuschreibung. Die Francken arbeiteten auch als Staffagemaler an den Werken anderer Künstler mit. Die zweite und die dritte Generation, die mit ihren Werken im Übergang von der Spätrenaissance zum Frühbarock kunsthistorische Beachtung finden, hatten den größten Erfolg, nach ihnen begannen sich die Francken beruflich umzuorientieren. Frans III Francken betrieb neben dem Malergewerbe einen Tuchhandel, und mit seinem Neffen Constantin Francken, von dem bloß noch zwei Gemälde bekannt sind, endete die Geschichte der Malerfamilie.

Im April 2010 wurde das Gemälde Der Mensch zwischen Tugend und Laster von Frans II Francken im Wiener Dorotheum für 7,01 Millionen Euro versteigert[1].

Familienstammbaum

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Mit Ausnahme des Cornelius Francken erscheinen nur die malerisch tätigen Familienmitglieder.

Nicolas Francken 1515–1596
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hieronymus I Francken 1540–1610
 
Frans I Francken 1542–1616
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ambrosius I Francken 1544–1618
 
(Cornelius Francken)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Isabella Francken
 
Thomas Francken 1574–1625
 
Hieronymus II Francken 1578–1623
 
Frans II Francken 1581–1642
 
Ambrosius II Francken 1590–1632
 
 
 
 
 
Hans Francken 1581–nach 1610
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Frans III Francken 1607–1667
 
Hieronymus III Francken 1611–nach 1661
 
Ambrosius III Francken 1614–1662
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Constantin Francken 1661–1717
 
 
 
 
 
 
 
 
Commons: Francken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 7 Millionen Euro: Weltrekordpreis im Dorotheum. In: derStandard.at. 21. April 2010, abgerufen am 13. Dezember 2017.