Frank Brabant

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Frank Brabant (* 11. April 1938 in Schwerin) ist ein deutscher Kunstsammler und Unternehmer.

Frank Brabant wuchs in Schwerin auf und siedelte 1958 aus der DDR nach Wiesbaden in den westlichen Teil Deutschlands.[1] Er arbeitete als Angestellter in einer Versicherung, gründete und betrieb später die Diskothek Pussycat[2] und war mit dieser und weiteren Diskotheken wirtschaftlich sehr erfolgreich. 1962 besuchte er eher zufällig die Galerie von Hanna Bekker vom Rath, in der er auf einer Vernissage mit Werken von Max Pechstein einen Holzstich des Künstlers erwarb.[3][1]

Mit diesem Kauf wurde er zum engagierten Sammler, u. a. von Werken von Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke und Emil Nolde bis zur Kunst der Gegenwart. Ein Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit sind Maler der sogenannten verschollenen Generation, Künstler, die in der Zeit des Nationalsozialismus emigrierten oder im Zweiten Weltkrieg starben, wie Johannes Wüsten, Erich Borchert, Rudolf Bauer und Paul Kleinschmidt.[4] Werke der Sammlung Brabants wurden in vielen Museen ausgestellt, u. a. in Montreal oder Paris.[3]

Ende des Jahres 2017 gab Brabant die Regelung seines Nachlasses bekannt: Nach seinem Tod erhalten das Staatliche Museum Schwerin und das Museum Wiesbaden in seiner Wahlheimatstadt jeweils dreihundert Gemälde.[5] Bis zum 30. September 2018 zeigte das Museum Wiesbaden die umfassende Kunstsammlung „Von Beckmann bis Jawlensky“ des Wahl-Wiesbadeners.[6]

Die Kunsthalle ”Talstrasse“ in Halle (Saale) zeigt vom November 2019 bis Februar 2020 in der Ausstellung „Das Frauenbild der 1920er Jahre. Zwischen Femme fatale und Broterwerb“ Werke unter anderem von Karl Hofer, Georg Tappert, Otto Dix, Max Pechstein, Alexej von Jawlensky.[7]

Brabant lebt in Wiesbaden.

Ehrungen und Auszeichnungen

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  • 2017: Eintragung in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Schwerin[8]
  • 2018: Verleihung der Goethe-Plakette durch Kunst- und Kulturminister Boris Rhein an den Wiesbadener Kunstmäzen Frank Brabant[9]
  • Staatliches Museum Schwerin, Museum Wiesbaden: Von Beckmann bis Jawlensky – Die Sammlung Brabant in Schwerin und Wiesbaden, Michael Imhof Verlag, Petersberg, 2017, ISBN 978-3-7319-0557-8
  • Stadt Langenfeld Rhld. / Stadtmuseum Langenfeld (Hrsg.): Mit kritischem Blick. Die Neue Sachlichkeit der 20er Jahre – Verismus. Werke aus der Sammlung Brabant, Langenfeld, 2021
  • Wilko Austermann / Arne Reimann (Hrsg.): Face to Face. Porträts aus der Sammlung Frank Brabant & Gäste, Verlag Kettler, Bönen, 2022, ISBN 978-3-86206-989-7
  • Thomas Hengstenberg (Hrsg.): Frauen-Ansichten. Mutter, Muse, Femme fatale. Werke aus der Sammlung Brabant, Verlag Kettler, Bönen, 2011, ISBN 978-3-86206-087-0
  • Thomas Hengstenberg (Hrsg.), bearbeitet von Thomas Hengstenberg und Sigrid Zielke: Mensch und Menschenwerk im Blick der verschollenen Generation : ausgewählte Werke der Sammlung Brabant, Verlag Kettler, Bönen, 2006, ISBN 978-3-937390-99-4

Einzelnachweise

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  1. a b Landesmuseum Wiesbaden – Der Sammler kommt nach Hause, Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 14. Oktober 2010, abgerufen am 13. Februar 2018
  2. Freunde des Museums Wiesbaden. Sammler, Förderer, Museumsfreund (Interview vom 2. März 2017)
  3. a b Sammler, Förderer, Museumsfreund – Interview mit Frank Brabant auf der Webseite der Freunde des Museums Wiesbaden e. V. vom 2. März 2017, abgerufen am 15. Februar 2018
  4. Schenkung: Sammler Brabant gibt Vorgeschmack in Schwerin. Süddeutsche Zeitung, 22. November 2017, abgerufen am 7. August 2020.
  5. Nachlassregelung – Sammlung von Frank Brabant geht endgültig nicht nach Opherdicke, Artikel in den Ruhrnachrichten vom 1. Dezember 2017, abgerufen am 13. Februar 2018
  6. Museum Wiesbaden: Von Beckmann bis Jawlensky. Die Sammlung Frank Brabant (abgerufen am 5. September 2019)
  7. Kunsthalle ”Talstrasse“: Das Frauenbild der 1920er Jahre. Zwischen Femme fatale und Broterwerb
  8. Schwerin ehrt Frank Brabant mit Eintragung ins Goldene Buch. www.schwerin.de, 23. November 2017
  9. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein verleiht Wiesbadener Kunstmäzen Frank Branbant die Goethe-Plakette. www.rhein-main.eurokunst.com, 12. April 2018