Frank Mater
Frank Mater (* 1. Mai 1963 in Eisenach; † 22. März 1984 bei Wendehausen) war ein Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Nachmittag des 22. März 1984 näherte sich der 20-jährige Frank Mater aus Mihla, Kreis Eisenach, aus Richtung Wendehausen, Kreis Mühlhausen, der Grenze. Ca. 2500 m westlich von Wendehausen zwischen den Grenzsäulen 1385 und 1386 überwand er den Grenzsignalzaun, löste ihn aus und lief in der Deckung eines Waldstücks zum Grenzzaun 1 mit Splitterminen.[3] Gegen 13:37 Uhr löste er eine Selbstschussanlage vom Typ SM-70 aus und wurde dabei schwer verletzt.[4][5] Die Bergung des Verletzten begann um 14.00 Uhr. Um 14.30 Uhr stellte der Regimentsarzt den Tod fest.[6]
Er war der vermutlich Letzte, der durch eine Mine an der innerdeutschen Grenze ums Leben kam, da diese im November 1984 als Gegenleistung für einen von Franz Josef Strauß vermittelten Kredit in Höhe von einer Milliarde DM entfernt wurden.
In einem Prozess um den Tod von Mater und fünf weiteren Fluchtopfern, die durch Selbstschussanlagen oder Schusswaffengebrauch starben, wurden die verantwortlichen ehemaligen Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrats der DDR wegen Anstiftung zum Totschlag zu viereinhalb bis siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Opfer der Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze 1972–1984
- Biographie von Frank Mater auf den Seiten des Forschungsverbundes SED-Staat der FU Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frank Mater. Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin, 16. November 2015, abgerufen am 2. April 2024.
- ↑ Opferliste. In: broda-72.de. Abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ NDR: Todesopfer der Selbstschussanlagen. In: ndr.de. 7. August 2012, abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ Klaus Marxen, Gerhard Werle: Strafjustiz und DDR-Unrecht: Gewalttaten an der deutsch-deutschen Grenze. Walter de Gruyter, 2002, ISBN 978-3-89949-007-7 (google.com [abgerufen am 21. Juni 2016]).
- ↑ Frank Mater. Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin, 16. November 2015, abgerufen am 2. April 2024.
- ↑ NDR: Todesopfer der Selbstschussanlagen. In: ndr.de. 7. August 2012, abgerufen am 21. Juni 2016.
- ↑ Roman Grafe: Deutsche Gerechtigkeit: Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber. Siedler Verlag, 2009, ISBN 978-3-641-01235-9; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
Personendaten | |
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NAME | Mater, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Flüchtling, Todesopfer an der innerdeutschen Grenze |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1963 |
GEBURTSORT | Eisenach |
STERBEDATUM | 22. März 1984 |
STERBEORT | Wendehausen |