Frankfurt (Markt Taschendorf)
Frankfurt Gemeinde Markt Taschendorf
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 32′ O |
Höhe: | 335 m ü. NHN |
Einwohner: | 140 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91480 |
Vorwahl: | 09162 |
Frankfurt (fränkisch: Frangfad (an da Dorahegng, an da Hegng, an da Steinach))[2] ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Taschendorf im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Frankfurt hat eine Fläche von 4,607 km². Sie ist in 545 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8453,10 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Birkach und Klösmühle.[5]
,Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Tallage an der Steinach und einem namenlosen Zufluss der Steinach. Die Staatsstraße 2417 führt zur Staatsstraße 2259 bei der Klösmühle (0,5 km südlich) bzw. nach Markt Taschendorf (3 km nordöstlich). Die Kreisstraße NEA 13 führt nach Kornhöfstadt (1,4 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Birkach (1 km östlich).[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1340 als „Frankenfuͤrt“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Franko, evtl. aber auch der Volksname Franken.[7] Frankfurt lag im Fraischbezirk des würzburgischen Amtes Bibart. Die Herren von Schwarzenberg hatten hier Untertanen.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Frankfurt dem Steuerdistrikt Thierberg zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Frankfurt, zu der Klösmühle gehörte. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg (1852 in das Landgericht Scheinfeld umgewandelt).[9] und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Scheinfeld.[10] Ab 1862 gehörte Frankfurt zum neu geschaffenen Bezirksamt Scheinfeld (1939 in Landkreis Scheinfeld umbenannt). In der Finanzverwaltung war weiterhin das Rentamt Scheinfeld zuständig (1919 in Finanzamt Scheinfeld umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Bibart, mit dessen Auflösung kam es 1879 an das Amtsgericht Scheinfeld. Die Gemeinde Frankfurt hatte eine Gebietsfläche von 2,472 km².[11] Am 1. Januar 1972 wurde Frankfurt im Zuge der Gebietsreform nach Markt Taschendorf eingemeindet.[12][13]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Frankfurt
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 135 | 140 | 157 | 166 | 145 | 136 | 128 | 118 | 117 | 129 | 123 | 121 | 122 | 116 | 121 | 110 | 109 | 113 | 98 | 178 | 158 | 152 | 126 | 124 |
Häuser[14] | 21 | 18 | 23 | 23 | 35 | 21 | 22 | 21 | 21 | |||||||||||||||
Quelle | [10] | [15] | [16] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [16] | [24] | [16] | [25] | [16] | [26] | [16] | [16] | [16] | [27] | [16] | [11] | [28] |
Ort Frankfurt
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 135 * | 132 | 140 | 123 | 125 | 111 | 102 | 150 | 119 | 115 | 140 |
Häuser[14] | 21 * | 17 | 22 | 20 | 21 | 20 | 20 | 31 | |||
Quelle | [10] | [15] | [17] | [19] | [22] | [24] | [26] | [27] | [11] | [28] | [1] |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zwei Bildstöcke
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 4: Erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Halbmansarddach auf profilierter Holztraufe; erste Hälfte des 19. Jahrhunderts (angeblich 1806). Kellerfenster im Sockel. Verputzter Massivbau von drei zu sechs Achsen.[29]
- Haus Nr. 5: Erdgeschoss angeblich 1834. Obergeschoss 1925. Zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Giebel zur Straße. Verputzter Massivbau von drei zu fünf Achsen. Bandförmiges Gurtgesims, über den geknickten Eckvorlagen verkröpft. Unter den Sohlbänken des Obergeschosses geschweifte Putzfelder mit Jugendstilornament. Über der Tür Ovalkartusche mit Lorbeerkranzrahmen, bezeichnet „19 NJ“ (ligiert; Josef Nistler) „25“.[29]
- Haus Nr. 6: Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus, auf der Innentreppe bezeichnet „18 J.R. 85“. Zweigeschossiges verputztes Wohnhaus mit Kellersockel. Geknickte Eckpilaster. Im Satteldach vier stehende Gaupen mit Arkadenfries und Kleeblattgehängen unter den konsolförmigen Kopfstücken der Rahmenpfosten.[29]
- Haus Nr. 14a: Gemeindehaus. Erdgeschossiges Traufhaus, im Türsturz datiert „1809“. Verputzter Massivbau mit Satteldach, zwei zu vier Achsen. Hölzerner Dachreiter mit Glocke, auf zwei Stützen; Zeltdach mit Kugelknauf.[29]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Frankfurt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 205 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Kleinfrankfurt. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 155 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 179.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 65.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frankfurt in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. Oktober 2023.
- Frankfurt in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 27. Oktober 2023.
- Frankfurt im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 27. Oktober 2023.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 48. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „fraŋgfəd (an da dōrahegŋ, an da hegŋ, an šdainax)“.
- ↑ Gemeinde Markt Taschendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Oktober 2023.
- ↑ Gemarkung Frankfurt (091215). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 48ff.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 155.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 84 (Digitalisat).
- ↑ a b c Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 818 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Markt_Taschendorf#Politische_Einteilung
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 286 (Digitalisat). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden hiervon abweichend 132 Einwohner für die Gemeinde Appenfelden angegeben.
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1245, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1181 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1252 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1290 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ a b c d G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 65. Ursprüngliche Hausnummerierung. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.