Französische Gebärdensprachen

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Französische Gebärdensprachen

Gesprochen in

vor 1850 in Westeuropa und Nordamerika, heute weltweit
Sprecher keine
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in -
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

Die französischen Gebärdensprachen sind eine Gebärdensprachfamilie, welche die meisten Gebärdensprachen der Welt beeinflusste. Sie hat ihren Ursprung in der alten französischen Gebärdensprache, welche sich in der Gehörlosengemeinschaft in Paris entwickelte. Im 18. Jahrhundert erwähnte l'Épée erstmals diese Gebärdensprache. Mehrere europäische Gebärdensprachen und die American Sign Language (ASL) sind durch l'Épées Arbeit von dieser Gebärdensprache abgeleitet. Der Einfluss der alten französischen Gebärdensprache in der ASL fand aber hauptsächlich durch die Lehrtätigkeit des Franzosen Laurent Clerc in der American School for the Deaf statt.

Viele Gebärdensprachen wie die Lengua de Signos Española werden als verwandt, aber nicht abstammend, angesehen.

Erste Klassifikation nach Anderson und Peterson

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Anderson[1] stellte 1979 zusammen mit Peterson die folgende Klassifizierung der Langue des signes française (LSF) vor. Dabei gingen sie von einer Ableitung aus den Klösterlichen Zeichensprachen aus, da dort die ersten adligen Gehörlosen unterrichtet wurden. Ihnen dort praktisch eine Sprache gegeben wurde. Diese Annahme ist falsch. Heute zählen diese Klösterlichen Zeichensprachen auch deswegen nicht mehr zu den Gebärdensprachen, weil sie nur aus dem Fingeralphabet und einfachen erlernten Zeichen bzw. Gesten von hörenden Mönchen bestanden. Die LSF wurde als Ursprache angesehen, weil l'Épée als Erster Schulen mit Gebärdensprache gründete und diese institutionalisierte. Diese Annahme ist teilweise richtig, da die DGS z. B. nicht zu den Französischen Gebärdensprachen zählt, weil in Deutschland lange Zeit orale Methoden bevorzugt wurden und somit eher eine Isolation vorlag.

  • Langue des signes française (LSF)
    • 1086: Klösterliche Zeichensprachen
    • „Südwesteuropäische“ Gebärdensprachen
      • Proto-Spanisch
        • Lengua de Signos Española (LSE, Spanische Gebärdensprache) (Wörterbuch 1851)
        • Venezuelan Sign Language
        • Irische Gebärdensprache
          • Australisch-Katholisch
      • Altpolnisch
      • Vieille langue des signes française (VLSF, Alte Französische Gebärdensprache) (vor l'Épée)
        • Ostfranzösisch: Altdänisch (1807), Altdeutsch, Deutsch-Evangelisch (Österreich 1779), Altrussisch (1806)
        • Westfranzösisch
          • Mittelfranzösische Gebärdensprach-Fingerbuchstabiergruppe: Nederlandse Gebarentaal (NGT, Niederländische Gebärdensprache, 1780), Langue des Signes Belge (LSB, Belgische Gebärdensprache, 1793), Schweizer Gebärdensprache, Altfranzösisch
          • Mittelfranzösisch (Wörterbuch 1850)
            • Französisch
          • Amerikanisches Englisch (1816; später mit Bestandteilen Nordwesteuropäischer Gebärdensprachen)
          • Internationale Fingerbuchstabiergruppe: Norsk tegnspråk (NTS, Norwegische Gebärdensprache), Suomen viittomakieli (SVM, Finnische Gebärdensprache), Deutsche Gebärdensprache (DGS), American Sign Language (ASL)
          • Altbrasilianisch

Heutige Klassifikation nach Wittmann

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Henri Wittmann hat 1991 auf Basis der 1979 von Anderson und Peterson durchgeführten Forschungen versucht die Klassifikation der Französischen Gebärdensprachen zu rekonstruieren. Er listete die vermuteten Sprachen mit ihrer Gründung oder frühesten Erwähnung auf. Spätere Studien bestätigten die meisten seiner Vermutungen. Demzufolge gilt folgende Klassifikation:[2]

Einzelnachweise

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  1. Anderson, Lloyd B., Peterson, David 1979, A Comparison of Some American, British, Australian, and Swedish Signs, in Evidence on Historical Changes in Signs and Some Family Relationships of Sign Languages, Google Books
  2. Wittmann, Henri 1991, Classification linguistique des langues signées non vocalement, in Revue québécoise de linguistique théorique et appliquée, Vol. 10, Nr. 1, Seiten 215–288, Online (PDF; 180 kB), abgerufen am 10. Juli 2013
  3. Braem, Penny Boyes, Haug, Tobias, Shores, Patty: Gebärdenspracharbeit in der Schweiz: Rückblick und Ausblick, Hamburg: Zeitschrift für Sprache und Kultur Gehörloser