Franz Heinrich Bispink
Franz Heinrich Bispink (* 29. August 1749 in Dülmen; † 10. Juni 1820 in Halle (Saale)) war ein deutscher Schriftsteller, Buchhändler und Verleger.
Leben und Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach 5-jährigem Besuch des Jesuitenkollegs Coesfeld trat er in das Franziskanerkloster ein. In der Folge studierte Philosophie und besuchte den Unterricht an verschiedenen Klöstern. 1773 wurde er in Münster schließlich zum Priester geweiht. In der Folge lebte er in Warendorf, Schwelm, Hagen und Halle, wo er den Zölibat aufgab und eine protestantische Frau heiratete.
In Halle wurde er Buchhändler, Magister und später Professor an der dortigen Universität. Zu dieser Zeit verfasste Bispink auch mehrere anonyme Schriften gegen die kirchliche Gewalt[1]. Er war ein Freund und Verleger von Friedrich Christian Laukhard. In dessen letztem Roman „Wilhelm Steins Abentheuer“ diente Bispink wahrscheinlich als Vorlage für den Helden – einen entlaufenen Franziskaner Mönch.
Selbständige Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fragmenta psychologico-moralia. Hagen: Voigt 1784. 93S. (ULB Münster)
- Sincerus, der Reformator. Frankfurt/M., Leipzig 1787
- Briefe eines Hottentotten über die gesittete Welt. 2 Bde. Halle: 1787–1788. Mikrofiche-Ausg.: München: Saur, 1990–1994. 3 Mikrofiches. [Werk ursprünglich anonym erschienen.]
- Anmerkungen zu der [von Laukhard verfertigten] Übersetzung der Abhandlung des Grafen von Arco über den Einfluß des Handels auf den Geist und die Sitten der Völker. o. O. 1788
- Beyträge, Beleuchtungen und rechtliche Urkunden zu Trenk’s Lebensgeschichte. Veritas virtutis vindex. Wahrheitsburg: Gebrüder Ehrlich und Redlich [!] [Wien] 1793
- Briefe eines preußischen Augenzeugen über den Feldzug des Herzogs von Braunschweig gegen die Neufranken im J. 1792. Bde. 3–4 [1 und 2 sind von Laukhard]. Germanien [Thorn, Altona, Erfurt: Verlagsgesellsch.] 1794 [von den ersten Teilen erschien eine 2., unveränd. Aufl. Leipzig 1795] (Teil 4 UB Münster)
- Leben und Schicksale Paters Guido Schulz, Franziskaners in Westphalen. [Halle] 1802 [mutmaßl. Verf.]
- Pater Seraphim. Eine Klostergeschichte. Rom 1804
- Napoleon ad praecipia regiminis et bellorum suorum momenta satiricis versibus adumbratus, ut sit speculo principibus ac populis; latinis etiam scholis usui. Halle 1814
- Eine Prise für Sie, meine Herren. o.O.u.J.
Unselbständige Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- in: Kath. Magazin 1, 1845: Ueber den Verdienstschatz der Heiligen; Der Ablaß; J. Kössings Liturgische Vorlesungen über die heilige Messe
- Bibliothek für Denker 1783–1786: [Themen:] Zeitungsmonopolium in München; Zustand der Aufklärung in Bayern; Neueste Methode, Litteratur und Buchhandel zu befördern; Mirakel in München, nebst einem kleinen Zug Bayrischer Sitte; Kurfürstlich-Bayerische Verordnungen; Münchner Methode, Menschen, die von wütenden Hunden gebissen wurden, zu kurieren; Über verschiedene Bayerische Anstalten; Recensionen über Faustin und die Schrift vom Bücherverbote, nebst noch kleinen meistens mit „Sp“ bezeichneten Aufsätzen; Auszug bayrischer Verordnungen; Aus Bayern; Kurzer Entwurf einer Charakteristik der Sitten in Bayern
- Teutscher Zuschauer 1785f. [mehrere Beitr., zunächst anonym, in der 2. Aufl. namentlich, u. a.]: Über Sitten, Religion und Regierung in München; Jg. 1786: Eselsprozession in München
- Reichsanzeiger 1795, Nr. 217: Briefe eines Preussischen Augenzeugen [...]
- Klein/Schröter: Quartalschr. für Christenthum und Gottesgelahrtheit, o. J., Bd. 1, H. 4.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Übersetzungen: Abendstunden des Kochs des Königs von Preußen [aus dem Frz.]. o. O. 1785; Neuaufl. u.d.T.: Philosophische Abendstunden des Kochs des Königs von Preußen [aus dem Frz.]. Boston [Leipzig] 1786 – Das Weib und der Mönch. Aus dem Französischen des Herrn M. [mit Anm.]. Halle 1789.
- Erwähnungen in: Thoma 1909, S. 146.
- Nachschlagewerke: Hamberger/Meusel, 5. Aufl., Bd. 1, 1797; Bd. 9, 1801; Bd. 17, 1820; Bd. 22,1, 1829 – Raßmann, 1. Nachtr. 1815; 2. Nachtr. 1818; 3. Nachtr. 1824 – Raßmann 1826 – Raßmann 1866 – Dt. Biogr. Archiv, Fiche 105, Sp. 74–77, Fiche 1425, Sp. 159–160.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ernst Raßmann, Nachrichten vom Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller der 18. und 19. Jahrhunderts, Münster 1826, S. 25
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bispink, Franz Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 29. August 1749 |
GEBURTSORT | Dülmen |
STERBEDATUM | 10. Juni 1820 |
STERBEORT | Halle (Saale) |