Franz Jochen Schoeller
Franz-Joachim (Jochen) Philipp Schoeller (* 24. Juli 1926 in Düsseldorf; † 13. Mai 2019[1]) war ein deutscher Diplomat und Botschafter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schoeller studierte an den Universitäten von Köln und Paris Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Nach Abschluss seiner Examina wurde er ab 1955 in den höheren auswärtigen Dienst übernommen. Hier verrichtete Schoeller erste Auslandseinsätze an den Botschaften in Frankreich, Italien, Tansania, Spanien und schließlich im Iran, wo er als ständiger Vertreter des deutschen Botschafters in Teheran seinen Dienst versah. Ab 1973 wurde er in den Protokollstab des Auswärtigen Amtes berufen und im Jahr 1975 zum Chef des Protokolls im deutschen Auswärtigen Amt befördert.[2] Dabei zeichnete er sich durch Organisationstalent, protokollarische Disziplin und eine enorme Nervenstärke aus.[3]
Es folgten Berufungen als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland an den deutschen Botschaften in Brasília, Paris und Warschau. Als Botschafter in Warschau gewährte Schoeller in der zweiten Jahreshälfte 1989 ausreisewilligen DDR-Staatsbürgern auf dem Gelände der Botschaft Asyl. Bereits wenige Monate später jedoch, im November 1989, wurde Schoeller auf eigenen Wunsch offiziell aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt, womit er einer fristlosen Entlassung auf Grund des Verdachts von Verstrickungen in zweifelhafte Rüstungsgeschäfte zuvorkam.[4]
Franz Jochen Schoeller gehörte darüber hinaus noch als Ehrenpräsident dem Vorstand von EuroDefense an, einer Organisation, die sich zusammen mit ihren Partnerassoziationen unter anderem um eine gemeinsame europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik bemüht.[5] Außerdem war Schoeller Mitglied in der Deutschen Gesellschaft der Mitglieder der Französischen Ehrenlegion und des Französischen Nationalen Verdienstordens e.V.[6]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1979: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
- 1980: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Schoeller in: Internationales Biographisches Archiv 08/1990 vom 12. Februar 1990, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Traueranzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. Mai 2019
- ↑ Klaus Manke. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1975 (online – Kurzvita).
- ↑ Schwieriges Protokoll, Im stillen Auge eines Sturms. In: Die Zeit. Nr. 29/1978
- ↑ Botschafter, Solche Faxen. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1989 (online).
- ↑ Vorstand EuroDefense ( vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Mitgliederliste
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Max Graf von Podewils-Dürnitz | Chef des Protokolls im deutschen Auswärtigen Amt 1975–1980 | Hans-Werner Graf Finck von Finckenstein |
Jörg Kastl | Botschafter der Bundesrepublik in Brasilia/Brasilien 1980–1983 | Walter Gorenflos |
Axel Herbst | Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Paris/Frankreich 1983–1987 | Franz Pfeffer |
Franz Pfeffer | Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Warschau/Polen 1987–1989 | Günter Knackstedt |
Personendaten | |
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NAME | Schoeller, Franz Jochen |
ALTERNATIVNAMEN | Schoeller, Franz-Joachim Philipp (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Botschafter |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1926 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 13. Mai 2019 |
- Deutscher Botschafter in Frankreich
- Deutscher Botschafter in Brasilien
- Deutscher Botschafter in Polen
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Mitglied der Ehrenlegion
- Träger des französischen Nationalverdienstordens (Ausprägung unbekannt)
- Mitglied der Unternehmerfamilie Schoeller
- Deutscher
- Geboren 1926
- Gestorben 2019
- Mann