Franz Krey

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Franz Krey (geboren am 4. Januar 1904 in Essen; gestorben am 24. Januar 1997 ebenda) war ein deutscher Arbeiterschriftsteller und Journalist.

Franz Krey wurde in einer Stahlschmelzerfamilie geboren. Er besuchte in Essen eine Volksschule und begann dann eine Lehre in einen Kruppschen Zeichenbüro. Er beendete die Lehre nicht, weil ihn die Betriebsleitung entließ. Er übte unterschiedliche Tätigkeiten aus, u. a. Schlepper unter Tage, Herbergswart, Hilfsschlosser und Zuschläger in einer Zechenschmiede. Wegen häufiger Arbeitslosigkeit ging er auf Wanderschaft. Wegen Geldmangel brach er eine Ausbildung an einer Maschinenbauschule ab. 1925 wurde er Mitglied der KPD.

Er veröffentlichte Skizzen, Kurzgeschichten, Gedichte und Erzählungen u. a. im Ruhr-Echo. Organ der KPD Ruhrgebiet, in der Roten Fahne und in der Weltbühne. Er selbst bezeichnete sich „als Dichter aus Arbeitslosigkeit“. Zeitweilig leitete er das KPD-Organ Westfälisches Echo sowie das Feuilleton des Ruhr-Echos. Krey war Mitglied im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Deutschlands, dort eine Zeitlang Leiter der Ortsgruppe Essen.

Sein einziger veröffentlichter Roman Maria und der Paragraph. Ein Roman um § 218 schilderte die grauenhaften Auswirkungen des § 218 auf mittellose Arbeiterfrauen, die Kurpfuschern in die Hände getrieben wurden. Friedrich Wolf schrieb zu dem Wert des Romans, dass er eine Erfahrungswelt zeigt „wie sie kein bloßer Literat haben kann“.[1]

1934 wurde Krey im Rahmen einer größeren Verhaftungswelle wegen illegaler Widerstandsarbeit inhaftiert.

Ab 1946 war er Redakteur beim Westdeutschen Volks-Echo, das 1948 verboten wurde.

Franz Krey starb in Essen am 24. Januar 1997.

  • Der Pütt. In: Der Kulturwille. 1929.[2]
  • Maria und der Paragraph. Ein Roman um § 218. 1. – 25. Tsd. Internationaler Arbeiter-Verlag, Wien, Berlin, Zürich 1931. (=Der Rote 1-Mark-Roman 5)
    • Maria und der Paragraph. Ein Roman um § 218. 25.– 35. Tsd. Internationaler Arbeiter-Verlag, Wien, Berlin, Zürich 1931. (=Der Rote 1-Mark-Roman 5)
    • Maria und der Paragraph 218. Verlag Neuer Kurs, Berlin 1972 (=Weggenossen der Revolution 1)
  • Georg Schwarz: Kohlenpott ein Buch von der Ruhr. Büchergilde Gutenberg, 1931.
  • Krey, Franz In: Lexikon sozialistischer deutscher Literatur. Von Anfängen bis 1945. Monographisch-biographische Darstellungen. Verlag Sprache und Literatur, Halle (Saale) 1963, S. 298–299 sowie S. 56 und S. 427.
  • Krey, Franz. In: Proletarisch-revolutionäre Literatur 1918 bis 1933. Ein Abriß. Volk und Wissen, Berlin 1970, S. 323. (= Schriftsteller der Gegenwart. 9).
  • Simone Barck: Krey, Franz. In: Dies. (Hrsg.): Lexikon sozialistischer Literatur. Ihre Geschichte in Deutschland bis 1945. Stuttgart 1994, ISBN 978-3-476-01237-1, S. 263.
  • Dirk Hallenberger: Immer auf der Seite der Unterdrückten. Zum Tode des Essener Schriftsteller Franz Krey (1904–1997). In: Jahrbuch Ruhrgebiet. Klartext Verlag, Essen 1997, S. 578–580.
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 6, Kraatz – Menges. Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-25036-1, S. 64. Digitalisat
  • Jasmin Grande (Hrsg.): Fritz Hüser 1908–1979. Briefe im Auftrag der Fritz-Hüser-Gesellschaft. Assoverlag, Oberhausen 2008, ISBN 978-3-938834-39-8.

Einzelnachweise

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  1. Lexikon sozialistischer deutscher Literatur, S. 299.
  2. Lexikon sozialistischer deutscher Literatur, S. 298.