Franz Ludwig von Bigot de Saint-Quentin

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Franz Ludwig de St. Quentin

Franz Ludwig Graf von Bigot de Saint-Quentin, auch François-Louis Graf von Bigot de Saint-Quentin (* 25. November 1774 in Maursmünster, Elsass; † 15. September 1854 in Mauer bei Wien) war ein zuerst französischer, sodann österreichischer Offizier (Feldmarschallleutnant) und zweiter Inhaber des Dragonerregiments Erzherzog Franz Joseph Nr. 3 aus der Familie Bigot de Saint-Quentin.

Wappen der Grafen Bigot de St. Quentin 1846
Freiin Elisabeth von Ysselbach

Der junge französische königliche Kadett emigrierte 1791, trat zuerst für sechs Jahre in päpstliche, danach am 1. März 1797 als Oberleutnant in österreichische Militärdienste und wurde in Österreich mit dem französischen gräflichen Titel übernommen, zuerst bei den Prinz-Johann-Husaren, anschließend bei den berittenen Jägern und 1799 beim Husaren-Regiment „Arthur Herzog von Connaught und Strathearn“ Nr. 4. In der Folge zeichnete sich der überzeugte Royalist während der Koalitionskriege bei den Gefechten von Ostrach, Stockach, Neckarshausen und Philippsburg aus und avancierte 1801 zum Hauptmann.

Während der Napoleonischen Kriege kämpfte er zwischen 1805 und 1809 als Major in den Schlachten von Ulm, Regensburg, Aspern und Schlacht bei Wagram, und zwar im Husarenregiment Nr. 6, Blankenstein. 1812 diente er in diesem Regiment in Russland, nahm unter anderem an den Gefechten bei Signiewiczi, Pruszany, Kobrin, Liuboml und Stara-Wizwa teil. Besonders zeichnete er sich mit seinen vier Eskadronen bei der Schlacht von Sielo-Welykoje aus. 1813 und 1814 focht er in Deutschland, unter anderem in der Völkerschlacht bei Leipzig. Für sein militärisches Wirken erhielt er das Kommandeurkreuz des Kaiserlich-russischen Ordens der Heiligen Anna, auch wurde er zum Oberstleutnant befördert.[1][2][3]

Der Oberstleutnant des Graf O’Reilly Chevauxlegers-Regiments Nr. 3 wurde am 24. Februar 1823 Oberst und Kommandant des Galizischen Dragonerregiment, Nr. 3 des Kavalleriegenerals Vinzenz Baron Knesevich von St. Helena.[4][5]

Der Graf wurde am 25. März 1831 (Rang vom 11. April des Jahres) zum Generalmajor und Brigadier in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár),[6] sodann am 13. August 1838 zum Feldmarschalleutnant und Divisionär zu Hermannstadt (Sibiu) (1840) befördert und wurde (1843) 2. Inhaber des Dragonerregiments Erzherzog Franz Joseph Nr. 3, dem Regiment, in welchem er als Oberst bereits gedient hatte. Schließlich wurde er am 1. April 1844 pensioniert.[7] Er erhielt 1846 das Siebenbürgische Indigenat.[8]

Er war auch Ritter des königlich französischen Militärordens des Heiligen Ludwig.[9]

Margarethe Gräfin von Bigot de St. Quentin

Franz Ludwig vermählte sich in Mauer bei Wien mit Elise Freiin von Ysselbach (* 3. November 1779 in Neuburg an der Donau; † 17. Januar 1853 in Mauer bei Wien).[3][10] Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor:

  1. August (* 20. März 1804 in Radom; † 18. Dezember 1848 in Csucsa (Ciucea) im Komitat Klausenburg (Cluj) in Siebenbürgen), fiel während der Ungarnrevolte als Major im Gefecht bei Csucsa. Er war vermählt mit Henriette Isabella Freiin von Podstatzki-Prussinowitz und Thonsern (* 11. Juli 1816 in Brünn; † 30. März 1903 in Brandeis an der Elbe (Brandýs nad Labem)); ihr Sohn war der spätere General der Kavallerie Anatol Graf Bigot de Saint-Quentin
  2. Karl August Leopold (1805–1884) war österreichischer General der Kavallerie Gouverneur und kommandierender General im Banat sowie Schriftsteller.
  3. Margarethe (* 12. Januar 1807 in Neuburg an der Donau; † 18. April 1881 in Wien) vermählt mit dem k.k. Ministerialrat und Vizepräsidenten des Obersten Rechnungshofes Karl Freiherr Ransonnet von Villez (1802–1892), war die Mutter von Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez, einem österreichischen Maler und Diplomaten.
  • Constantin von Wurzbach: Bigot von St. Quentin, Franz Ludwig Graf von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 394 (Digitalisat).
  • Jaromir Hirtenfeld: „Österreichischer Militärkalender“, VII. Jahrgang, Verlag der Buchhandlung für Militärliteratur Karl Prohaska, Wien 1857, S.212
  • Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907
  • Deutsches Adelsarchiv, Deutscher Adelsrechtsausschuss: „Genealogisches Handbuch des Adels“, Band 53, Verlag Ostsee, C. A. Starke., 1972, S. 398
  • Erich Prokopowitsch: Der Adel in der Bukowina, Südostdeutscher Verlag, München, 1983
  • Genealogisches Handbuch des Adels, G Band 15, Reihe 112, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1997
  • Friedrich Graf Bigot de St. Quentin: „Die Geschichte der Familie Le Bigot de St.-Quentin“
  • Heinrich Marenzi: „Meine Familie – ein Versuch Geschichte und Erinnerungen zu bewahren“, 413 Seiten

Einzelnachweise

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  1. http://www.antiquesatoz.com/habsburg/1812/cavalry.htm
  2. Jaromir Hirtenfeld: „Österreichischer Militärkalender“, VII. Jahrgang, Verlag der Buchhandlung für Militärliteratur Karl Prohaska, Wien 1857, S. 212
  3. a b Erich Prokopowitsch: Der Adel in der Bukowina, Südostdeutscher Verlag, München, 1983, S. 134
  4. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1827, S. 53
  5. Franz Dedekind: Geschichte des k.k. Kaiser Franz Joseph I. Dragoner-Regimentes Nr. 3. Selbstverlag des Verfassers 1879, Seite 423.
  6. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1837, S. 46
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesta.gv.at
  8. J. Siebmacher's grosses Wappenbuch: „Der Adel von Siebenbürgen“, Band 34, Verlag Bauer & Raspe, 1984, Seite 96
  9. Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1837, S. 315
  10. Genealogisches Handbuch des Adels, G Band 15, Reihe 112, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1997