Franz Matthias Hiernle
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Franz Matthias Hiernle (* 19. September 1677 in Landshut; † vor 7. Mai 1732) war ein deutscher Bildhauer des Barock.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war ab 1705 als Hofbildhauer des Mainzer Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn tätig. Seine beiden Söhne, Sebastian Hiernle († 1755) und Johann Kaspar Hiernle († 1755), wurden ebenfalls Bildhauer und haben sicher zeitweise an Arbeiten ihres Vaters mitgewirkt. Hiernle wurde – neben Burkard Zamels, Johann Peter Melchior und Sebastian Barnabas Pfaff (1747–1794) – trotz seiner bayerischen Abstammung ein wichtiger Vertreter der „mittelrheinischen Variante“ der Barockplastik. Er starb 1732, sein Begräbnis fand am 7. Mai in Mainz statt.
Cornelius Andreas Donett (1683–1748) aus Frankfurt am Main war einer seiner Schüler.[1]
Beispielhafte Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Münster, im St.-Paulus-Dom, westliches Querhaus: „Mater Dei“, als Pendant dazu „Salvator Mundi“ (zerstört), beide Figuren aus Alabaster, 1723
- Mainz, Dom, im Kreuzgang: „Johannes der Täufer“
- Mainz, im ehemaligen Barockgarten der Lustschloss Favorite: ein Großteil der Figurenausstattung der Gartenanlagen, um 1720. Hiernle werden die Statuen des Bacchus, des Faunus, des Jupiter und der Juno, der Ceres und Flora sowie aller Nymphen und Genien aus der griechisch-römischen Mythologie zugeschrieben. Als besonders aufwändige Arbeit von Hiernle ist die Figurengruppe der Themenfontäne „Plutos Raub der Proserpina“, welche die mittlere Gartenanlage krönte, zu erwähnen. Wie bei allen großen Wasseranlagen arbeitete Hiernle auch hier nach den Entwürfen von Maximilian von Welsch und setzte diese entsprechend den bautechnischen Vorgaben künstlerisch um. Hiernles Söhne wirkten vermutlich bei der Figurengestaltung mit. Ein deutlich kleinerer Anteil des Figurenschmucks der Favorite stammt von Johann Wolfgang Fröhlicher.
- Mainz, „Neuer Brunnen“ am Neubrunnenplatz: zwei liegende Flussgötter („Rhein“ und „Main“) sowie zwei Nymphen, 1726 (Originale heute im Landesmuseum Mainz; die Nymphen sind nicht erhalten)
- Idstein, in der Unionskirche (ehemalige Stiftskirche St. Martin), links vom Altar: Grabdenkmal für Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein (* 1665; † 1721), seine Frau Henriette Dorothea und ihre Kinder (Entwurf: Maximilian von Welsch, Ausführung: F. M. Hiernle).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Neeb: Ein Muttergottesbild aus der Werkstatt des Mainzer Bildhauers Franz Mathias Hiernle; ein Beitrag zur Geschichte der kunstgeschichtlichen Forschung in Mainz. In: Stadt und Stift: Beiträge zur Mainzer Geschichte. Festschrift für Heinrich Schrohe, Mainzer Presse (in Kommission: Wilckens Verlag), Mainz 1934, S. 120–124.
- Ludwig Döry: Sebastian und Johann Kaspar Hiernle, Mainzer Bildhauer der zweiten Generation. In: Mainzer Zeitschrift, Bd. 79/80, 1984/85, S. 209–238. ISSN 0076-2792
- Ursula Roehlig: Hiernle, Franz Matthias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 111 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Mater Dei“ und „Salvator Mundi“, St. Paulus Münster/Westf., Fotothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mainzer Zeitschrift, Verlag des Mainzer Altertumsvereins, 1979, S. 41 u. 42; (Ausschnittscan)
Personendaten | |
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NAME | Hiernle, Franz Matthias |
ALTERNATIVNAMEN | Hirnle, Franz Matthias; Hiernle, Franz Mathias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Barock-Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 19. September 1677 |
GEBURTSORT | Landshut |
STERBEDATUM | vor 7. Mai 1732 |
STERBEORT | Mainz |