Franz Oehlecker
Franz Oehlecker (* 19. Dezember 1874 in Hamburg; † 16. November 1957 ebenda) war ein deutscher Chirurg in Hamburg. Er gilt als Pionier der Bluttransfusion.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oehlecker studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen Medizin. 1897 wurde er im Corps Franconia Tübingen aktiv.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. 1903 wurde er in Berlin zum Dr. med. promoviert.[2] Seine chirurgische Ausbildung durchlief er von 1907 bis 1914 bei Hermann Kümmell im Universitätskrankenhaus Eppendorf. Von 1914 bis 1946 war er Chefarzt im AK Barmbek. Auf ihn geht die Oehlecker-Probe zurück, eine vor Einführung der Blutgruppenbestimmung empfohlene Einspritzung von etwas Spenderblut und Beobachtung des Empfängers auf Unverträglichkeitsreaktionen.[3] 1925, 1929 und 1934 leitete er die 29., 39. und 49. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen.[4] Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Mit fast 83 Jahren gestorben, wurde Oehlecker auf dem Friedhof Ohlsdorf beim Nordteich (Planquadrat AC 12) beerdigt.[5] Sein Nachfolger im AK Barmbek wurde Hans Junker.
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bluttransfusion. 1933.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erstes Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Bluttransfusion
- Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
- Ehrenmitglied der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen[6]
- Ehrendoktor der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg
- Franz-Oehlecker-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (gestiftet 1964)[7]
- Oehleckerring in Hamburg-Langenhorn
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Günther Freitag: Von Mönckeberg bis Hagenbeck: ein Wegweiser zu denkwürdigen Grabstätten auf dem Ohlsdorfer Friedhof (mit 5 Übersichts-Karten), Hansa-Verlag, Hamburg 1973, S. 92.
- Rüdiger Döhler, Heinz-Jürgen Schröder und Eike Sebastian Debus: Chirurgie im Norden. Zur 200. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Chirurgen in Hamburg 2017. Kaden Verlag, Heidelberg 2017, ISBN 978-3-942825-67-2, S. 238–239.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Franz Oehlecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Oehlecker-Medaille (PDF; 50 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 128/557.
- ↑ Dissertation: Drüsenuntersuchungen bei 7 Fällen von Uteruscarcinom.
- ↑ Julius Hackethal: Auf Messers Schneide. Kunst und Fehler der Chirurgen. Rowohlt, Reinbek 1976; Lizenzausgabe im Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1995 (= Bastei-Lübbe-Taschenbuch. Band 60391), ISBN 3-404-60391-5, S. 237.
- ↑ Wolfgang Teichmann, Christoph Eggers, Heinz-Jürgen Schröder (Hg.): 100 Jahre Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Hamburg 2009, S. 89–92
- ↑ Grab Oehlecker
- ↑ Zur Geschichte der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen, 125. Tagung, 12.–14. Juni 1980, S. 24.
- ↑ Franz-Oehlecker-Medaille, abgerufen am 23. August 2019
Personendaten | |
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NAME | Oehlecker, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chirurg in Hamburg |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1874 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 16. November 1957 |
STERBEORT | Hamburg |