Franz Rudolf Bayer

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Franz Rudolf Bayer (* 30. November 1780 in Wien; † 10. April 1860 in Dresden) war ein österreichischer Theaterschauspieler, -regisseur, Schriftsteller und Maler.

Bayer sollte ursprünglich Medizin studieren. Da ihm dieses Studium nicht zusagte, trat er als Praktikant bei der Hofbuchhaltung im Münz- und Bergwesen ein. Jedoch auch dieser Dienst sagte ihm nicht zu, und er versuchte sich in freien Stunden auf Liebhaberbühnen. Dort sah ihn einmal der Schauspieler Carl Friedrich Solbrig und empfahl in der Direktion des Prager Ständetheaters. Nach kurzer Vorbereitung debütierte er dort am 19. November 1802. Dort blieb er bis zu seiner Abschiedsvorstellung am 10. Dezember 1842[1] bzw. 19. April 1844[2]. Bald danach zog er nach Dresden, wo er auch verstarb.

Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit befasste er sich auch mit der bildenden Kunst und malte einige gute Porträts. Er schrieb zudem Gedichte, kleine Erzählungen und Parodien.

Seine Kinder waren die Schauspielerin Marie Bayer-Bürck (1820–1910) und der Architekt Rudolf Bayer (1825–1878).

  • Prager Theateralmanach auf das Jahr 1808, Prag 1807 (= Jg. 1), S. 5: Debüt 1802 als „Eduard Ruhberg“ im „Verbrechen aus Ehrsucht“
  • August Wilhelm Iffland: Almanach fürs Theater, Jg. 1, Berlin 1807, S. 350: „erste gesetzte Liebhaber und Helden“ (ebenso in: Iffland: Almanach fürs Theater, Jg. 3, Berlin 1809, S. 158; Allgemeiner Deutscher Theater-Anzeiger, Hrsg. von *Daniel Gottlieb Quandt, Prag, Jg. 4 (1814), Nr. 24, S. 95; Lembert/Carl, Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde für das Jahr 1816, Stuttgart, München 1815, S. 205)
  • Friedrich Ludwig Schmidt: Almanach für Theater 1812, Leipzig 1811, S. 174: „Helden und serieuse Liebhaber“
  • Johann Wenzel Lembert: Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde auf das Jahr 1817, Stuttgart 1816, S. 468: „Helden und gesetzte Liebhaber“
  • Adolf Bäuerle: Taschenbuch für die deutsche Schaubühne auf das Jahr 1817, Wien 1816, S. 89: „Die Regie hat seit kurzem Herr Bayer übernommen; Ein würdiger Künstler der seit Jahren im Heldenfache an unserer Bühne glänzt, und ausgezeichnete Achtung genießet.“
  • Tagebuch der deutschen Bühnen, Jg. 2, Nr. 12 (Dezember 1817), S. 337: „Regisseur, erste Helden-, Anstands- und Charakterrollen, zärtliche Väter“
  • Lembert: Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde auf das Jahr 1821, Wien 1820, S. 295: „Helden- u. Charakterrollen. Ein Künstler von anerkanntem Rufe und Verdienst. Mit Recht ein Liebling des Prager Publikums.“
  • Lembert: Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde auf das Jahr 1822, Wien 1821, S. 286: „Helden und Charakterrollen“ (ebenso in: Lembert, Taschenbuch für Schauspieler und Schauspielfreunde auf das Jahr 1823, Wien 1822, S. 304)
  • Adolf von Schaden: Kritischer Bockssprung von Dresden nach Prag; ein neues Capriccio, als Gegenstück des Katersprunges, Schneeberg 1822 [Rückblick auf eine Prag-Reise Ende 1821], S. 219f.: „Helden- und Charakterrollen: Tell, Wallenstein. Churfürst im Prinzen von Homburg &c. Gute Anlage, und mag früherhin sehr fleißig gewesen seyn. Er ist der ausgezeichnetste Liebling des hiesigen Publikums, drum rathet man ihm wohlmeinend – Prag nie zu verlassen. Zuweilen stellt Herr B. einen verzogenen Liebling dar, ein Fehler, in den alle Günstlinge gar zu leicht verfallen. Herr B. ist auch übrigens ein sehr talentvoller Mann – Dichter, Maler und Mime zugleich.“
  • Ernst August Friedrich Klingemann: Allgemeiner deutscher Theater-Almanach für das Jahr 1822, Braunschweig 1822, S. 452: „Helden- und Karakterrollen“
  • Tagebuch der deutschen Bühnen, Jg. 11, Nr. 2 (Februar 1826), S. 55: „erste tragische Charakter- und zärtliche Väterrollen“
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 64 f., (Textarchiv – Internet Archive)

Einzelnachweise

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  1. Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 64 f., (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Franz Rudolf Bayer in der WeGA.