Franz Xaver Schwanthaler
Franz Xaver Schwanthaler (* 16. November 1799 in Ried im Innkreis, Österreich; † 24. September 1854 in München) war ein deutscher Bildhauer und Zeichner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn von Johann Peter Schwanthaler (1762–1838) wurde nach der Ausbildung in der väterlichen Werkstatt Mitarbeiter seines Onkels Franz Jakob Schwanthaler (1760–1820) in München. Nach dessen Tod unterstützte er seinen Vetter Ludwig Schwanthaler in der Führung der großen Werkstatt. Als engster Mitarbeiter war er an der Ausführung der meisten Werke beteiligt. Darüber hinaus lehrte er an der Städtischen Feiertagsschule und an der Königlichen Baugewerksschule in München.
Schwanthaler war Opfer der 1854 grassierenden Cholera-Epidemie.[1] Die Grabstätte von Schwanthaler befindet sich im Grabmal, das er für seinen Vetter Ludwig Schwanthaler im Auftrag von Ludwig I. erstellt hatte. Es befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Neu Arkaden Platz 1 bei Gräberfeld 27) Standort .
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl er als dessen „rechte Hand“ das florierende Atelier seines Vetters betreute, schuf Franz Xaver Schwanthaler eigene Werke, so ornamentale und figürliche Arbeiten für die Innenräume der Residenz München und einen Großteil der Modelle für die Ornamente des Hoftheaters. Auch Statuetten von Jörg von Halspach und König Ludwig I., sowie mehrere Kolossalbüsten (unter anderem Kaiser Friedrich I., Karl V. und Mozart) für die Walhalla wurden von ihm geschaffen. Ferner lieferte er eine kolossale Christus-Statue für das Kloster Weingarten. Nach dem Tod von Ludwig von Schwanthaler († 1848) vollendete er den Giebelschmuck und die Reliefs für die Propyläen in München: König Otto thronend inmitten der wieder beruhigten Hellas (14 Figuren, Ostseite); der Freiheitskampf Griechenlands, mit dem glücklichen Siegeserfolge (17 Figuren, Westseite); dazu kommen noch vier Flachreliefs an den beiden Pylonen, darstellend die Kämpfe der Griechen gegen die Türken. Außerdem stammt von ihm ein erster Entwurf zum Denkmal der Sendlinger Mordweihnacht von 1705 auf dem Alten Münchner Südfriedhof.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Schwanthaler, Franz Xaver. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 32. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1876, S. 282–284 (Digitalisat).
- Hyacinth Holland: Schwanthaler, Xaver. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 191–193.
- Schwanthaler, Franz Xaver. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 355 (biblos.pk.edu.pl).
- Albrecht Vorherr: Ein Rebellendenkmal im Alten Südlichen Friedhof. In: Nymphenspiegel. Band 8, München 2012, S. 158–161.
- Susanna Partsch: Schwanthaler, Franz Xaver. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 102, De Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023268-4, S. 316.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Augsburger Postzeitung, Nr. 262, 25. September 1854, S. 1045. Als Digitalisat, abgerufen am 8. September 2024.
Personendaten | |
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NAME | Schwanthaler, Franz Xaver |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 16. November 1799 |
GEBURTSORT | Ried im Innkreis, Österreich |
STERBEDATUM | 24. September 1854 |
STERBEORT | München |