Franz Xaver Zenner

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Das Grab von Franz Xaver Zenner auf dem St. Marxer Friedhof in Wien
Titelblatt des theologischen Hauptwerkes

Franz Xaver Zenner (* 11. November 1794 in Wien; † 29. Oktober 1861 ebenda) war Generalvikar und Weihbischof der Erzdiözese Wien.

Zenner studierte Theologie in seiner Heimatstadt Wien und erhielt dort am 30. August 1818 die Priesterweihe. Danach wurde er Studienpräfekt am erzbischöflichen Klerikalseminar. 1820 promovierte er zum Doktor der Theologie und trat 1821 eine Stelle als Sekretär an der theologischen Fakultät der Universität Wien an. 1826 berief man Franz Xaver Zenner zum Direktor des Wiener Klerikalseminars, welches Amt er bis 1833 innehatte. Hier wurde der später bekannte Geistliche Alois Schlör sein Schüler, der ihm eine lebenslange Freundschaft bewahrte und ihn als seinen ersten Führer im geistlichen Leben, noch vom Sterbebett aus dankbar grüßte.[1] Von 1840 bis 1849 wirkte Zenner als Leiter der theologischen Fakultät der Universität.

Mit Datum vom 27. November 1828 avancierte der Geistliche zum Domherrn an St. Stephan. Er amtierte auch als Hofkaplan und war seit 1840 Regierungs-, ab 1847 Hofrat. Das Hof- und Staatshandbuch des österreichischen Kaisertums von 1847 weist Franz Xaver Zenner daneben als Domkantor am Stephansdom und infulierten,[2] also ehrenhalber zum Tragen einer Mitra berechtigten Prälaten aus.[3]

Papst Pius IX. ernannte Franz Xaver Zenner 1850 zum Titularbischof von Sarepta und zum Weihbischof in der Erzdiözese Wien. Gleichzeitig wurde er Generalvikar des Erzbistums. Die Bischofsweihe erhielt er am 17. Februar 1851 von Erzbischof Vincenz Eduard Milde.

Zenner stand durch seinen musterhaften priesterlichen Wandel, seine persönliche Anspruchslosigkeit und große Wohlthätigkeit in allgemeinem Ansehen.[4] Als Theologe verfasste er ein mehrfach aufgelegtes, lateinisches Buch zur Beichtpraxis,[5] außerdem eine biografische Skizze seines Freundes und Konfraters Franz Seraph Schmid (1764–1843), Beichtvater des Hl. Klemens Maria Hofbauer und der frommen Kaiserinwitwe Karoline Auguste.[6] Letztere wählte Zenner in diesem Amte zum Nachfolger,[7] gleiches tat Erzherzogin Sophie, die Mutter von Kaiser Franz Joseph I., nach dem Tod ihres eigenen Beichtvaters Franz Sebastian Job (1767–1834).[8][9]

Schon als Seminardirektor war Franz Xaver Zenner Freund und Seelsorger des früh verstorbenen österreichischen Geschichtskundlers Alois Primisser.[10][11]

1845 bis 1848 hielt sich auch der junge, verwaiste Fürst Karl Heinrich zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg bei seinen Großeltern in Wien auf. In dieser Zeit war Franz Xaver Zenner ebenfalls der Beichtvater dieses jungen Adeligen, der später eine bekannte Persönlichkeit des Katholizismus werden sollte. Der Fürst lobte Zenner noch 1911 in einem Brief an seine Tochter für dessen tiefe Marienfrömmigkeit, welche er ihm als Kind vermittelte habe.[12]

Der Weihbischof verstarb 1861 in Wien und wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof beigesetzt;[13] das Grab ist noch erhalten (2023).[14] In Wien ist seit 1906 die Zennerstraße nach ihm benannt.[15]

Franz Xaver Zenner war Ritter 2. Klasse des Ordens der Eisernen Krone.[16]

Einzelnachweise

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  1. „Katholische Unterhaltungen im häuslichen Kreise“, Bände 3–4, Seite 137, Hurter Verlag, Schaffhausen, 1857; Scan aus der Quelle
  2. Webseite der Universität Passau, zur Bedeutung des Begriffes „infuliert“
  3. Hof- und Staatshandbuch des österreichischen Kaisertums, Teil 2, Seite 4, Wien 1847; Scan aus der Quelle
  4. Friedrich Lauchert: Zenner, Franz Xaver. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 65.
  5. Komplettscan des Buches „Instructio practica confessarii“ von Franz Xaver Zenner
  6. Nachruf auf Franz Seraph Schmid, Neue Würzburger Zeitung, Nr. 40, vom 9. Februar 1843
  7. Cölestin Wolfsgruber: „Carolina Auguste, die Kaiserin-Mutter“, Wien 1893, Seite 190 Ausschnitt aus der Quelle
  8. Biografische Seite zu Franz Sebastian Job (Memento des Originals vom 20. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ssnd-austria.org
  9. Viktor Flieder: „Festschrift Franz Loidl zum 65. Geburtstag“, 1970, Band 3, Seite 112; Ausschnitt aus der Quelle
  10. E. Scheicher: Primisser, Alois. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 281 f. (Direktlinks auf S. 281, S. 282).
  11. „Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien“, Band 5, 1861, Seite 228; Scan aus der Quelle, zur Freundschaft Zenner und Primisser
  12. Paul Siebertz: „Karl Fürst zu Löwenstein. Ein Bild seines Lebens und Wirkens. “ Kösel und Pustet Verlag, Kempten, 1924, Seite 21
  13. Johann Friedrich von Cotta: „Allgemeine Zeitung München“, Jahrgang 1861, Seite 5001; Zeitgenössischer Bericht über die Beisetzung
  14. Webseite zum Grab
  15. Webseite zur Straßenwidmung
  16. Alfred Hölder: „Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien“, Band 12, Seite 740, 1861; Scan aus der Quelle