Franz de Paula Pistek
Franz de Paula Pištěk (tschechisch František Pištěk, polnisch Franciszek de Paula Pisztek; * 6. April 1786 in Prčice, Böhmen; † 2. Februar 1846 in Lemberg) war Bischof von Tarnów und Erzbischof von Lemberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franz de Paula Pistek entstammte einem Prčicer Bauerngeschlecht. Nach dem Abitur studierte er in Prag katholische Theologie und Philosophie und wurde am 21. August 1808 zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er im Bistum Leitmeritz; zunächst als Kaplan in Smolnice (Smolnitz) und danach als Pfarrer in Jungfernteinitz. 1817 wurde er Dekan in Přeštice. 1823 erhielt er ein Kanonikat am Prager Veitsdom. Ein Jahr später wurde er Dekan des Stiftskapitels in Altbunzlau.
Am 27. September 1824 ernannte ihn Papst Leo XII. zum Weihbischof in Prag und gleichzeitig zum Titularbischof von Azotus. Die Bischofsweihe spendete ihm am 14. November 1824 der Prager Erzbischof Wenzel Leopold Chlumčanský von Přestavlk.
In der Nachfolge des Bischofs Ferdinand Maria Chotek von Chotkow, der als Erzbischof nach Olmütz transferiert worden war, wurde Franz de Paula Pistek am 24. Februar 1832 zum Bischof von Tarnów berufen. Da das Gebiet nach der Ersten Teilung Polens 1772 an Österreich gefallen war, erfolgte die Ernennung durch Kaiser Franz II. Die Amtseinführung fand am 10. Juni 1832 in der Kathedrale von Tarnów statt. Während seiner kurzen Amtszeit versuchte er, das Bistum neu zu ordnen; zudem förderte er die Priesterausbildung, widmete sich der Ausstattung der Kathedrale und renovierte das Bischofshaus.
Am 24. Juli 1835 wurde Franz de Paula Pistek von Kaiser Ferdinand I. zum Erzbischof von Lemberg ernannt. Die päpstliche Bestätigung erfolgte am 11. Februar 1836 durch Papst Gregor XVI.
Pistek war ein Förderer seiner Heimatstadt Prčice und ließ dort 1843 ein Kloster der Barmherzigen Schwestern mit einem Armenhaus und Krankenhaus anlegen, das 1845 geweiht wurde. Ein Jahr später starb er im Alter von 60 Jahren. Sein Leichnam wurde in der Krypta der Lemberger Kathedrale beigesetzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Rechowicz: Pištěk Franciszek. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 101.
- Constantin von Wurzbach: Pištěk, Franz de Paula. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 354 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur und andere Medien von und über Franz de Paula Pistek im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik
- Eintrag zu Franz de Paula Pistek auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 8. Juni 2019.
- archiwum.diecezja.tarnow ( vom 27. September 2011 im Internet Archive) (polnisch)
- www.sedlec-prcice.cz (tschechisch)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Franz Xaver Luschin | Erzbischof von Lemberg 1835–1846 | Wacław Wilhelm Wacławiczek |
Ferdinand Maria von Chotek | Bischof von Tarnów 1832–1835 | Franciszek Ksawery Zachariasiewicz |
Personendaten | |
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NAME | Pistek, Franz de Paula |
ALTERNATIVNAMEN | Pištěk, František; Pisztek, Franciszek de Paula |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Tarnów und Erzbischof von Lemberg |
GEBURTSDATUM | 6. April 1786 |
GEBURTSORT | Prčice, Böhmen |
STERBEDATUM | 2. Februar 1846 |
STERBEORT | Lemberg |