Femidom
Das Femidom, auch „Kondom für die Frau“ oder nach einer Empfehlung der FDA von 2018 internes Kondom[1] genannt, ist ein seit 1990 angebotenes Verhütungsmittel, das zugleich einen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet.
Ein Femidom ist 17 bis 18 cm lang und besteht aus dünnem, reißfestem Kunststoff (Polyethylen oder Polyurethan, in neueren Produkten auch Nitrilkautschuk[2]). Es ist mit zwei Ringen ausgestattet, von denen der äußere außerhalb der Vagina vor den großen Schamlippen liegt und der innere wie ein Pessar (Diaphragma) in die Vagina eingeführt wird.
Sicherheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pearl-Index des Femidoms liegt bei 5 bis 25 (d. h. 5 bis 25 von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit dem Femidom verhüten, werden statistisch gesehen schwanger). Hingegen beträgt er beim Kondom für den Mann zwei bis zwölf.
Vorteilhaft ist, dass die Anwendung des Femidoms nicht von der Steifheit des Penis abhängt und es bereits bis zu zehn Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden kann.
Da Femidome nicht aus Naturkautschuk-Latex bestehen, können sie auch bei einer Latexallergie angewendet werden. Die Kosten betragen etwa drei bis fünf Euro pro Stück. In der Schweiz wird es von der Schweizer AIDS-Hilfe für 1,50 Franken das Stück verkauft.
Sonderformen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Mitte 2009 gibt es das Frauenkondom VA w.o.w. aus Latex, dessen äußerer Ring nicht rund, sondern ähnlich einem Dreieck ist und das innen statt eines Rings einen Schwamm hat.[3]
Die Südafrikanerin Sonette Ehlers stellte mit Rape-aXe 2005 eine Sonderform (starr, nicht flexibel) vor, die der Verhütung einer Schwangerschaft im Falle einer Vergewaltigung dienen soll.
Eine weitere Form ist die „Barriere“, auch „Bikini-Kondom“ genannt, eine etwas ältere Variante, die aber heute noch existiert. Dabei wird das Kondom (eher beutelförmig) komplett über Vulva sowie Perineum gespannt und mit dicken Gummibändern an den Oberschenkeln befestigt.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- familienplanung.de: das Kondom für die Frau: das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Zeit Online, Clara Hellner: Wie das Kondom für die Frau scheiterte – und wiederkehren könnte, abgerufen am 11. März 2023
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://nwhn.org/power-protection-fdas-policy-female-condoms-matters/ National Women’s Health Network: The Power of Protection: Why the FDA’s Policy on Female Condoms Matters abgerufen am 11. März 2023
- ↑ Christine Höpfner: San Francisco: Femidome für schwule Männer. Deutsche AIDS-Hilfe, 11. April 2011, abgerufen am 20. Dezember 2013.
- ↑ „latex pouch“ „triangular frame at the open end“ „sponge inside the closed end“ vgl. avert.org: The female condom ( vom 4. März 2011 im Internet Archive) (Abbildung) und avert.org: Female Condom ( vom 13. Februar 2014 im Internet Archive) (Beschreibung des VA w.o.w Condom Feminine unter Other types of female condom)
- ↑ www.frauenkondom.com