Freies Volk

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Freies Volk war das von 1949 bis 1956 täglich in Düsseldorf erscheinende Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

Die erste Ausgabe der Freies Volk erschien am 3. Januar 1949 und löste Die Freiheit ab, welche im Oktober 1948 nach scharfer Kritik an den alliierten Besatzungsmächten verboten worden war. Zunächst als Lokalzeitung der KPD für die Region Rhein-Westfalen herausgegeben wurde sie ab dem 1. September 1949 zum Zentralorgan der KPD.[1]

Wegen eines gegen die alliierten Besatzungsmächte gerichteten Artikels war die Zeitung vom August bis zum November 1950 zeitweise verboten. Von diesem Verbot waren außerdem folgende kommunistische Tageszeitungen betroffen: Die Neue Volkszeitung (Dortmund, Herne, Essen), die Hamburger Volkszeitung, die Volksstimme (Köln), die Niedersächsische Volksstimme (Hannover), die Südbayerische Volkszeitung (München), Unser Tag (Freiburg), und das Volksecho (Detmold).[2]

Am 22. Juni 1951 wurde die Zeitung für 90 Tage verboten.[3]

Nach dem KPD-Verbot 1956 erschien Freies Volk wochenweise als illegale Untergrundzeitung der verbotenen Partei bis Anfang der 1970er Jahre.

Die Auflage betrug 1949 80.000 Exemplare, 1955 war sie auf 48.000 Exemplare gesunken.[4]

Einzelnachweise

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  1. Horst W. Schmollinger, Richard Stöss: Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1974. Materialien zur Parteien- und Gewerkschaftsforschung. München 1975, S. 169.
  2. Willy Perk: Besatzungsmacht gegen Pressefreiheit: Geschichte d. Zeitung „Westdeutsches Volksecho“ 7. Mai 1946 – 4. Mai 1948. Marxistische Paperbacks; 89, Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt am Main, 1979, S. 8.
  3. Hempel-Küter, C.: Die KPD-Presse in den Westzonen von 1945 bis 1956. Historische Einführung, Bibliographie und Standortverzeichnis. Lausanne, 1993. S. 221 ff.
  4. P. Major: The Death of the KPD. Communism and Anti-Communism in West Germany 1945-1956. Oxford 1997, S. 218.