Fréjus-Straßentunnel
Fréjus-Straßentunnel | ||
---|---|---|
Tunneleinfahrt in Bardonecchia
| ||
Nutzung | Straßentunnel | |
Ort | Mont Cenis | |
Länge | 12,87 km | |
Anzahl der Röhren | 1 (+1 in Bau) | |
Fahrstreifen | 2 | |
Bau | ||
Fertigstellung | 7. Dezember 1980 (2023) | |
Betrieb | ||
Maut | ja | |
Lagekarte | ||
| ||
Koordinaten | ||
Nordportal | 45° 11′ 45,2″ N, 6° 40′ 39,4″ O | |
Südportal | 45° 5′ 12,1″ N, 6° 42′ 47,9″ O |
Der Fréjus-Straßentunnel, auch Mont-Cenis-Straßentunnel, (französisch Tunnel routier du Fréjus; italienisch Traforo stradale del Frejus) ist ein mautpflichtiger Autobahntunnel in den Alpen zwischen Frankreich (Savoyen) und Italien (Piemont) auf der Verbindung zwischen den Orten Modane und Bardonecchia.
Er unterquert das Mont-Cenis-Massiv parallel zum Mont-Cenis-Eisenbahntunnel in der Nähe des Pointe de Fréjus (2932 m) und des Col de Fréjus (2542 m).
Der Straßentunnel wurde am 12. Juli 1980 eröffnet und ersetzte die Autoverladung per Bahn durch den Mont-Cenis-Eisenbahntunnel. Er hat eine Länge von 12,870 Kilometer. Der Tunnel verfügt nur über eine Röhre mit zwei Fahrspuren. Eine zweite Röhre befindet sich im Bau.
Sicherheit und Unfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Infolge des Unfalls im Mont-Blanc-Tunnel im Jahr 1999 wurde die Sicherheit im Tunnel verbessert. Unter anderem können nun an fünf Stellen auch Lastwagen im Tunnel wenden.
Am 4. Juni 2005 starben bei einem Brand im Tunnel zwei Menschen, 19 weitere erlitten Rauchvergiftungen. Ein mit Reifen beladener Lastwagen hatte in dem knapp 13 Kilometer langen Tunnel Feuer gefangen, nachdem er zuvor bereits Diesel verloren hatte. Die Flammen erfassten fünf weitere Fahrzeuge, darunter drei Lkw. Der Tunnel blieb dann bis 3. August 2005 geschlossen, da die Decke teilweise eingestürzt war.
Etwa 1,8 bis 2,0 Millionen Fahrzeuge nutzen den Tunnel pro Jahr.
Zweite Röhre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2004 wurde der Bau einer zweiten Röhre beschlossen und 2009 begonnen; 2014 erfolgte der Durchbruch. Hierdurch soll die Sicherheit verbessert werden: Die Zahl der Schutzräume wird von 11 auf 34 erhöht und es werden alle 400 Meter Verbindungstunnel geschaffen. Eine Kapazitätserhöhung ergibt sich daraus laut Betreiber nicht, da in beiden Röhren nur jeweils ein Fahrstreifen für den Verkehr freigegeben sein wird; die verbleibende Fläche wird für Rettungsstreifen genutzt, die auch Wartungsarbeiten erleichtern sollen.[1][2]
Die Fertigstellung ist nach mehreren Verschiebungen nun im Laufe des Jahres 2024 geplant.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Baur, Hannes Schuler: Der Durchbruch. ( vom 29. September 2010 im Internet Archive) Die Eroberung der Alpen, Teil 2 (5teilig). 2009, Dokumentation. 45 Min.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Société Française du Tunnel Routier du Fréjus (französisch, italienisch, englisch und niederländisch)
- Fréjus-Straßentunnel. In: Structurae (Fréjus-Straßentunnel)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Le second tube. In: SFTRF (Société Française du Tunnel Routier du Fréjus). Abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
- ↑ Luzi Bernet: Wenn kaum ein Weg mehr nach Rom und zurück führt: Güterverkehr-Chaos in Italien. In: NZZ. 29. August 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023.
- Straßentunnel in Frankreich
- Straßentunnel in Italien
- Erbaut in den 1980er Jahren
- Internationaler Tunnel
- Verkehrsbauwerk im Piemont
- Bardonecchia
- Verkehrsbauwerk in Auvergne-Rhône-Alpes
- Modane
- Tunnel in Europa
- Bauwerk im Département Savoie
- Europastraße 70
- Grenze zwischen Frankreich und Italien
- Tunnel in den Alpen