Fremd in der Welt

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Film
Titel Fremd in der Welt
Originaltitel I Don’t Feel at Home in This World Anymore
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 93 Minuten
Stab
Regie Macon Blair
Drehbuch Macon Blair
Produktion Mette-Marie Kongsved,
Neil Kopp,
Vincent Savino,
Anish Savjani
Musik Brooke Blair,
Will Blair
Kamera Larkin Seiple
Schnitt Tomas Vengris
Besetzung

Fremd in der Welt (Originaltitel I Don’t Feel at Home in This World Anymore) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm von Macon Blair, der mit dem Film sein Regie- und Drehbuchdebüt gibt. In den Hauptrollen sind Melanie Lynskey und Elijah Wood zu sehen. Der Film feierte am 19. Januar 2017 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Weltpremiere.[1] Am 24. Februar 2017 wurde der Film auch in Deutschland erstmals bei Netflix gezeigt.

Die depressive Krankenpflegehelferin Ruth Kimke leidet unter ihren Lebensumständen und dem rücksichtslosen Verhalten vieler Mitmenschen. Als bei ihr eingebrochen wird und die Polizei weitgehend untätig bleibt, begibt sie sich selbst auf die Spurensuche. Unterstützt wird sie dabei von ihrem martialisch auftretenden, aber eigentlich harmlosen und gutherzigen Nachbarn Tony. Bald schon bemerkt Ruth eine Veränderung an sich. Ihre Detektivarbeit auf den Spuren des Einbrechers und seiner Hintermänner gibt ihrem Leben endlich einen neuen Sinn. Bald schon muss Ruth aber auch erkennen, dass sie und Tony sich mit dem Fall möglicherweise übernommen haben, denn sie bekommen es mit einer Gruppe von völlig heruntergekommenen und skrupellosen Gewalttätern zu tun.

Stab, Besetzung und Synchronisation

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Elijah Wood und Melanie Lynskey gehen im Film gemeinsam der Detektivarbeit nach
Elijah Wood und Melanie Lynskey gehen im Film gemeinsam der Detektivarbeit nach
Elijah Wood und Melanie Lynskey gehen im Film
gemeinsam der Detektivarbeit nach

Die Regie übernahm Macon Blair, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Es handelt sich um den ersten Film von Blair, der eigentlich Schauspieler ist, bei dem dieser Regie führte und auch das Drehbuch schrieb.[2]

Melanie Lynskey übernahm die Rolle der anfänglich depressiven Ruth Kimke, Elijah Wood spielt ihren Nachbarn Tony, der gemeinsam mit ihr beginnt zu ermitteln. In weiteren Rollen sind David Yow, Jane Levy, Devon Graye, Christine Woods, Robert Longstreet, Gary Anthony Williams und Lee Eddy zu sehen. Macon Blair selbst ist in ein einer kleineren Rolle als Besucher einer Bar zu sehen.

In der deutschen Synchronisation spricht Dorette Hugo Ruth Kimke, und Timmo Niesner leiht Tony seine Stimme.

Dreharbeiten und Finanzierung

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Die Filmaufnahmen fanden in Portland im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon statt.[3] Im April 2016 drehte man in den Neighborhoods von Woodstock und Brentwood-Darlington.[4]

Die Produzenten des Films sind Neil Kopp, Vincent Savino, Anish Savjani und Mette-Marie Kongsved von XYZ Films.

Die Filmmusik wurde von Brooke Blair und Will Blair komponiert[5], den beiden Brüdern des Regisseurs.[6] Der Soundtrack zum Film umfasst 22 Titel, hat eine Gesamtlänge von 55:29 min und wurde am 12. Mai 2017 von Lakeshore Records auf CD und als Download veröffentlicht.[7]

Titelliste des Soundtracks

  1. Backyard – Brooke Blair und Will Blair – 1:30
  2. Go Away (To Paradise) – Jason Newman – 1:23
  3. Ruth's Action Theme Part 1 – Brooke Blair und Will Blair – 2:40
  4. Ballad of Sissyfist – The Giraffes – 4:30
  5. Bring Out The Bible (We Ain't Got a Prayer) – The Texas Sapphires – 4:14
  6. Check My Grill – The Hot as Shits – 2:16
  7. Three Point Stance – Bulletproof Moose, Antwine Jones, Wesley Adams – 4:11
  8. Namesake Feature – My New Mixtape – 3:32
  9. Campfire – Brooke Blair und Will Blair – 2:05
  10. History of Man – Amanaz – 2:58
  11. Killer Sills – Brooke Blair und Will Blair – 3:06
  12. Open Sesame – Brooke Blair und Will Blair – 0:37
  13. Afraid of Love – Meli Sul – 3:08
  14. Bring On The Dancing Horses – Echo & The Bunnymen – 3:58
  15. Ruth's Action Theme Part 2 – Brooke Blair und Will Blair – 0:51
  16. What Would Jesus Do? - Brooke Blair und Will Blair – 0:41
  17. Sweetheart – Aint Rights – 1:45
  18. Bus Crush – Brooke Blair und Will Blair – 0:50
  19. Where's My Son? - Brooke Blair und Will Blair – 2:45
  20. Snake Island – Brooke Blair und Will Blair – 4:14
  21. Tony! - Brooke Blair und Will Blair – 1:22
  22. Drinking From a Swimming Pool – The Graverobbers – 2:53

Veröffentlichung

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Der Film feierte am 19. Januar 2017 in der Sektion NEXT im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Weltpremiere[8][9] und befand sich dort im U.S. Dramatic Competition.[10] Am 24. Februar 2017 wurde der Film auch in Deutschland erstmals bei Netflix gezeigt.

Der Film konnte bislang 89 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen.[11] So sagt Peter Debruge von Variety, Macon Blair beweise eine beeindruckende Kontrolle über die Regie, besonders aber über das Tempo und die Atmosphäre des Films. Zudem akzentuierten das von seinen jüngeren Geschwistern Will und Brooke Blair beigesteuerte Sound Design und die Filmmusik mit ihren tiefen Synthesizerklängen den Film punktgenau. Der Film, so Debruge, bediene sich einer Stimmung, die an Filme der Coen-Brüder erinnere, und schlängele irgendwo zwischen einer sich langsam entwickelnden Spannung und einem absurden Humor dahin.[12]

Matt Patches von Thrillist bemerkt, Blair sei zwar nicht der Erste, der sich an einer Amateurdetektiv-Erzählung versuche, aber er dürfte der Erste sein, der eine solche lediglich mit fluchenden über Achtzigjährigen, Ninjasternen, Google-Montagen, Unmengen von Big-Red-Dosen, Klobrillen, freundlichen Waschbären, explodierenden Körperteilen und der Idiotie der Menschheit zusammengeschustert habe.[13]

Luise Checchin von der Süddeutschen Zeitung meint, ab dem Moment, als Ruth und Tony auf die Einbrecherbande stoßen, nehme der Film eine Abzweigung und jage von da an wie wild geworden durch die Genres, von der schwarzhumorigen Gangsterklamotte über den blutrünstigen Splatterstreifen zum Horrorfilm samt Wackelkamera-Verfolgungsjagd durch die Wälder Oregons. Checchin erklärt, es scheine, als sei die Dunkelheit, die in der depressiven Ruth gärte, von da an nach außen getreten, doch so viel Tiefe beanspruche der Film gar nicht, sondern beschreibe vielmehr einfach ein Aufbegehren gegen einen unhaltbaren Zustand mit den Mitteln des Absurden und spricht von einer Selbstermächtigungsgeschichte.[14]

Macon Blair beim Sundance Film Festival 2017

Gotham Awards 2017

Sundance Film Festival 2017

Einzelnachweise

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  1. Devan Coggan: Sundance Film Festival announces first wave of 2017 films In: Entertainment Weekly, 30. November 2016.
  2. Mark Olsen: Sundance Film Festival 2017 likely to feel more political, on purpose or not - Los Angeles Times. In: latimes.com. 30. November 2016, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  3. http://www.wweek.com/arts/2016/04/14/the-new-elijah-wood-movie-is-filming-in-nopo-tonight/
  4. Kristi Turnquist: Elijah Wood's in Portland – where should he visit? In: oregonlive.com, 12. April 2016.
  5. http://www.blairbrothersmusic.com/about
  6. http://filmmusicreporter.com/2016/12/13/brooke-will-blair-scoring-macon-blairs-i-dont-feel-at-home-in-this-world-anymore/
  7. Soundtrack Information: I Don’t Feel at Home in This World Anymore In: soundtrack.net. Abgerufen am 14. Mai 2017.
  8. Devan Coggan: Sundance Film Festival announces first wave of 2017 films In: Entertainment Weekly, 30. November 2016.
  9. 2017 Sundance Film Festival Printable Film Guide (Memento des Originals vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sundance.org In: sundance.org. Abgerufen am 17. Dezember 2016. (PDF; 17,8 MB)
  10. http://oregonconfluence.com/2016/11/30/i-dont-feel-at-home-in-this-world-anymore-to-premiere-at-sundance/
  11. I Don’t Feel at Home in This World Anymore. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 25. Februar 2022 (englisch).
  12. Peter Debruge: Sundance Film Review: 'I don’t feel at home in this world anymore' In: Variety, 19. Januar 2017.
  13. Matt Patches: The Best Movies from Sundance 2017 In: Thrillist, 22. Januar 2017.
  14. Luise Checchin: Ich kann auch anders In: Süddeutsche Zeitung, 26. Februar 2017.
  15. Gordon Cox: 'Get Out' Leads 2017 Gotham Awards Nominations In: Variety, 19. Oktober 2017.
  16. Dominic Patten und Patrick Hipes: Sundance Film Festival Awards: 'I Don’t Feel At Home In This World Anymore' & 'Dina' Take Grand Jury Prizes In: deadline.com, 28. Januar 2017.
  17. Sundance 2017. Here Are the Official Winners of the Sundance Film Festival Awards In: nofilmschool.com, 29. Januar 2017.