Friede-Springer-Stiftung

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Friede-Springer-Stiftung
Bestehen 2010
Stifter Friede Springer
Sitz Berlin
Zweck Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre, Kunst und Kultur, der Erziehung, Allgemein- und Berufsbildung, des demokratischen Staatswesens und des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke.
Vorsitz Friede Springer
Geschäftsführung Bettina Quäschning
Stiftungskapital 150 Millionen Euro
Website www.friedespringerstiftung.de

Die Friede Springer Stiftung ist die größte von einer Einzelperson gegründete Förderstiftung in Berlin. Sie wurde am 1. Dezember 2010 von der Verlegerin Friede Springer gegründet.

Stiftungsleitung

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Friede Springer ist die Vorstandvorsitzende der Friede-Springer-Stiftung und deren Kuratorium. Stellvertreterin von Friede Springer ist die Berliner Rechtsanwältin und Notarin Karin Arnold.[1] Weiters ist das Kuratorium besetzt durch die stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums Marianne Birthler, Manfred Gahr, Horst Köhler, Christoph Markschies, Joachim Sauer, Eric Schweitzer und Verena Stangl.[2][3]

Die Stiftung bezeichnet sich als politisch und konfessionell unabhängig und dem demokratischen Gemeinwesen verpflichtet. Sie verfolgt philanthropische Ziele und will die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem und kulturellen Gebiet fördern.[4] Sie startete mit einen Dotation von 80 Mio. Euro, die aus dem Privatvermögen von Friede Springer stammen soll.[5][6], bis 2020 wuchs Stiftungsvermögen auf 150 Millionen Euro an.[7] Die Friede-Springer-Stiftung hält darüber hinaus einen Anteil von 1 Prozent an der Axel Springer SE.[8]

Kritisiert wurde, dass die Friede-Springer-Stiftung 2020 zwecks Steuervermeidung bei einer Transaktion von 4,1 Prozent der Aktienanteile am Axel Springer Konzern von Friede Springer an Mathias Döpfner geholfen habe, in dem das Paket – im damaligen Wert von 276 Millionen Euro – kurzfristig in der Stiftung zwischengelagert wurde.[9][10][11][12][13]

Stifterin Friede Springer

Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre, Kunst und Kultur, der Erziehung, Allgemein- und Berufsbildung, des demokratischen Staatswesens und des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke.[14]

Die Stiftung hat folgende Grundsätze:[15]

  • Förderung des unbedingten Eintretens für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas
  • Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes
  • Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika
  • Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus
  • Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft

Gefördert werden laut der Kulturberatung Hessen „wissenschaftliche, künstlerische und kulturelle Projekte, wie das Abhalten von Veranstaltungen und Symposien mit wissenschaftlichem, künstlerischem, kulturellem und erzieherischem Bezug, die Gewährung von Stiftungsprofessuren und Stipendien, die Förderung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben, die Unterstützung von Konzeptentwicklungen, Modellversuchen, sowie Lehr- und Beratungsinstituten, sowie die Förderung schulischer Maßnahmen, wie Symposien und Workshops und die Förderung der Kunsterziehung.“[16] Unter anderem werden von der Stiftung zahlreiche Deutschlandstipendien für Lehramtsstudierende an der Freien Universität Berlin gestiftet. 2021 förderte die Stiftung ein zweijähriges Forschungsprojekt zur NS-Zwangsarbeit im Erzbergwerk Rammelsberg.[17] Die Stiftung finanziert den einmal jährlich durch die Universität Potsdam vergebenen „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“ an Wissenschaftler, die sich für die Freiheit der Wissenschaft in ihren Ländern einsetzen.[18]

Einzelnachweise

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  1. kress.de: "Karin Arnold wird für mich denken müssen". Abgerufen am 27. September 2024.
  2. Vorstand :: Friede Springer Stiftung. Abgerufen am 27. September 2024.
  3. Kuratorium :: Friede Springer Stiftung. Abgerufen am 27. September 2024.
  4. Über uns: Friede Springer Stiftung. Abgerufen am 10. November 2021.
  5. Kultur, taz. die tageszeitung unterm Strich, taz.de vom 25. Januar 2011
  6. Friede Springer – Der Staat kann nicht alles in Welt vom 22. Januar 2011
  7. a b Friede Springer Stiftung wird ausgezeichnet bei forschung-und-lehre.de vom 2. März 2020
  8. Gütlich getrennt, und alle Partner sind zufrieden in Die Zeit vom 19. September 2024 „Aktuell hat der Konzern noch sieben Aktionäre: ... die Friede Springer Stiftung über ein Prozent der Anteile.“
  9. Redaktion: Aktiengeschenk: Döpfners Steuercoup. In: M - Menschen Machen Medien (ver.di). 15. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2024 (deutsch).
  10. Aris Sinani: Axel Springer-Aktien: steuerfreie Schenkung im Wert von 1 Mrd. EUR. In: JUHN Partner. Abgerufen am 1. Oktober 2024 (deutsch).
  11. Friede Springer benennt Mathias Döpfner als ihren Nachfolger. axelspringer.com, 24. September 2020, abgerufen am 1. Oktober 2024 (deutsch).
  12. Jonas Wahmkow: Ehrenbürgerwürde für Friede Springer: Enteignen, nicht würdigen. In: Die Tageszeitung: taz. 20. August 2024, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 1. Oktober 2024]).
  13. Ulrike Simon: Axel Springer & Mathias Döpfner: Auf Gedeih und Verderb - HORIZONT. 1. Oktober 2020, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  14. Grundsätze :: Friede Springer Stiftung. Abgerufen am 10. November 2021.
  15. Grundsätze, friedespringerstiftung.de
  16. Friede Springer Stiftung - Projektförderung. Abgerufen am 27. September 2024.
  17. Wissenschaftler arbeiten NS-Geschichte am Rammelsberg auf. In: ndr.de. 21. Oktober 2021, archiviert vom Original am 23. Oktober 2021; abgerufen am 25. September 2024: „Gefördert wird das zweijährige Vorhaben von der Friede-Springer-Stiftung.“
  18. Informationen zum Voltaire-Preis. Abgerufen am 27. September 2024.